Weitere Diskussion um Erdaushubdeponie bei Ottenheim
Die Pläne zur Erweiterung der Ottenheimer Erdaushubdeponie im Gewann »Schönau« wurden im Schwanauer Gemeinderat vorgestellt. Dabei wurde insbesondere der künftige Zufahrtsweg einmal mehr ins Visier genommen.
Die Planungen zur Erweiterung der 24 Jahre alten Erdaushubdeponie im Ottenheimer Gewann »Schönau« waren kürzlich im Ottenheimer Ortschaftsrat vorgestellt worden. Am Montagabend war das nochmals im Gemeinderat der Fall. Martin Roll (Geschäftsführer Eigenbetrieb Abfallwirtschaft) zeigte auf, dass die Jahresmenge an Erdaushub 2018 kreisweit erneut anstieg. Die 14 Deponien mussten nahezu 500 000 Kubikmeter Anliefermenge verkraften. Angesichts dessen müssten zusätzlich vier Millionen Kubikmeter Erweiterungspotential geschaffen werden. Das könne rund zehn Jahre reichen.
Daniel Walter (Planungsbüro Bresch-Henne-Mühlinghaus, Freiburg) stellte anhand von 3 D-Plänen dar, dass die bisherige Zufahrt von der K 5343 erhalten bleiben soll, sich in der Nähe der Deponie zwei Biotope (Schilf- und Buschbestand) befinden. Zu den Auflagen des Verfahrens gehörten – gerade mit Blick auf Biotope und Tierarten – unter anderem ein landwirtschaftspflegerischer Begleitplan, eine Artenschutzprüfung und eine Natura-2000-Vorprüfung.
Neu ist die vergangenen Juni zwischen Kreis und Kommune geschlossene Vereinbarung. Sie sieht ein Nutzungsentgelt von 0,92 Euro pro Kubikmeter Erdaushub vor, was sich erstmals an der Menge des Materials orientiert. Die 3,9 Hektar große Deponie »Schönau« soll in Nordwest-Richtung um 3,1 Hektar auf dann rund 7,2 Hektar erweitert werden. Beim Volumen wird von bisher 15 auf künftig 25 Meter erhöht, die Neuaufschüttung könnte bis zu 500 000 Kubikmeter fassen. Bei einer Böschungsneigung von 1:3 sind mehrere Trassenwege zur Bewirtschaftung bis zur Spitze der Deponie geplant.
Weg im Visier
Ein knackiger Diskussionspunkt bleibt der heutige Wirtschaftsweg nördlich der Deponie. Der würde durch die Überplanung entfallen, das Landratsamt hat sich verpflichtet, einen neuen Weg anzulegen. Kuno Hamm (CDU) nahm auf die Debatte im Ortschaftsrat Bezug. Er fragte nach, ob es möglich sei, sollte kein neuer Weg angelegt werden, dies später nachholen zu können. Martin Roll bestätigte das: »Es besteht keine zeitliche Begrenzung. Eine Protokollnotiz an der Vereinbarung sollte das sicherstellen.« Während für Günter Walter (FWV) eine neue Umfahrung unerlässlich ist, fasste Silke Weber (FWV) nochmals Aspekte aus dem Ortschaftsrat zusammen. Sie regte an, vorerst das Thema ohne neuen Weg ruhen zu lassen, vorhandene landwirtschaftliche Flächen nicht zu zerschneiden und erst im Bedarfsfall tätig zu werden. Zudem nahm sie nochmals auf die in Aussicht gestellte Option zur Erweiterung des Wertstoffhofs Bezug.
Von landwirtschaftlicher Seite zeigten sich Bernhard Irion (CDU) und Reinhard Frenk (FWV) skeptisch zur Tragfähigkeit bestehender Graswege für Erntemaschinen. Frenk betonte, eine neue Umfahrung sei unbedingt notwendig. Bürgermeister Wolfgang Brucker sagte, er erwarte, »dass uns das Thema neue Zufahrt bald wieder begegnen wird«. Eine Entscheidung sei in diese Frage binnen der kommenden fünf Jahre zu erwarten.