Werke querbeet bei "Kunst im Schlössle" Heiligenzell
»Kunst im Schlössle« begeisterte bei seiner siebten Auflage. Vor allem am Sonntag kamen Kunstinteressierte scharrenweise ins Heiligenzeller Schlössle.
Sichtlich zufrieden waren Sybille Krastel-Dibbern und Uli Dibbern gestern Nachmittag. Die siebte Auflage der Ausstellung »Kunst im Schlössle« war ein Erfolg. Die zwei Kunsttage im Heiligenzeller Schlössle erhielten vor allem am Sonntag großen Zuspruch. Überaus gut besucht war auch die Vernissage am Freitagabend, bei der Bürgermeister Erik Weide seine Freude ausdrückte, dass sich so eine tolle Veranstaltung in Friesenheim etabliert hat.
Weide dankte dem Künstler-Ehepaar Dibbern, das 2012 erstmals die Idee dazu hatten und das Kunstwochenende in Heiligenzell über die Jahre zu einer facettenreichen Ausstellung entwickelt hat. »Niemand muss für Kunst auf die Straße gehen, es gibt sie hier«, zitierte Laudator Professor Volker Schuchardt »die Mutter und der gute Geist des Kunstwochenendes« Sibylle Krastel-Dibbern. Der Erfolg der bisherigen Veranstaltungen spreche für das Konzept. »Das Ziel ist es, Kunst in unsere Heimat, nach Heiligenzell zu bringen«, so Schuchardt, der unter seinem Pseudonym »Heinrich« diesmal selbst Teil der Ausstellung war. Allein schon durch seiner Geschichte passe die Kunst hervorragend ins Schlössle.
Und diese wurde in diesem Jahr neben den Dibberns und »Heinrich« von weiteren zwölf Künstlern präsentiert: Thomas Albrecht, Andrea Fraider-Kreft, Barbara Heer, Urmar Herrmann, Simone Joachim, Dierk Knechtel, Peter Link, Frank Rothbächer, Klaus Schubnell, Andreas Schüttoff, Ellen Vetter und Alfons Weiß. Maler, Karikaturisten, Zeichner, Papierkünstler, experimentelle Fotografen, Keramiker sowie Holz- uns Steinbildhauer, die alle aus der Region, nämlich aus Friesenheim, Ichenheim, Kürzell, Kehl, Offenburg, Schutterwald und Biberach kommen. Sie alle hatten übrigens wieder alle eine völlig freie Hand bei dem, was sie ausstellen. Das sei etwas Besonderes, wie es bereits Schuchardt trefflich in seiner Laudatio anmerkte.
Auf allen Ebenen
Der Sonntag zog viele Besucher ins Schlössle. In Sankt-Georgs-Kapelle, Sitzungssaal, Nebenraum im Untergeschoss, Eingangsbereich und erstem Obergeschoss herrschte ein reges Treiben. Kunstgespräche überall, auch in der Kaffee-Ecke, in der zeitweise alle Sitzplätze belegt waren. Kunstinteressierte jeglichen Alters waren im Schlössle unterwegs. Unter anderem auch der achtjährige Levi, der sich partout nicht entscheiden konnte, welches Miniaturbild er von Fraider-Kreft kaufen soll. Das Hin und Her führte zu einem unverhofften Geschenk. Er bekam zwei Bildchen zum Preis von einem. Kuriosum am Rande: Manch einer verwechselte den neuen Briefkasten für die Bewohner der oberen Stockwerk im Schlössle mit einem Kunstwerk, zumal er auch für den alltäglichen Gebrauch nicht gerade geeignet sei, meinten einige Besucher.