"25 Jahre Friesenheim-Tavaux" (1/4)

Wie die Partnerschaft von Friesenheim und Tavaux begann

Anja Rolfes
Lesezeit 3 Minuten
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19. Oktober 2017
Anlässlich 20 Jahre Partnerschaft enthüllten Friesenheims damaliger Bürgermeister Armin Roesner (links) und Tavaux' Gemeindechef Jean-Michel Daubingney den Wegweiser vor dem neuen Rathaus in Friesenheim.

Anlässlich 20 Jahre Partnerschaft enthüllten Friesenheims damaliger Bürgermeister Armin Roesner (links) und Tavaux' Gemeindechef Jean-Michel Daubingney den Wegweiser vor dem neuen Rathaus in Friesenheim. ©Wolfgang Schätzle

Die Partnerschaft zwischen Friesenheim und Tavaux ist die älteste in der Großgemeinde. Bevor am Samstag, 28. Oktober,  das Vierteljahrhundert Jumelage gefeiert wird, beleuchtet der Lahrer Anzeiger in einer Serie, wie die Freundschaft mit den Franzosen gelebt wird. Heute geht es um die Anfänge.

Für viele duftet die Partnerschaft zwischen Friesenheim und Tavaux nach Käse. Jedes Jahr im September kommt nämlich eine Gruppe aus der französischen Gemeinde nach Baden, um bei der Gewerbeschau Nova an einem Stand die goldgelben Köstlichkeiten zu präsentieren. Die Teilnahme hat Tradition. Der Besuch alleine reicht aber natürlich nicht, um aus einer Partnerschaft eine Freundschaft werden zu lassen. Das Persönliche, das Grenzen überschreitet, das gab es in den vergangenen 26 Jahren mal mehr, mal weniger. 

Der Anstoß, überhaupt mit Tavaux anzubändeln, war aber genau dieses Zwischenmenschliche, das sich vor gut 40 Jahren zufällig entwickelte. »Auslöser war die Städtepartnerschaft zwischen Lahr und Dole«, erinnert sich Friesenheims Alt-Bürgermeister Eugen Götz. Kinder aus Tavaux besuchten die Schule in Dole, Kinder aus Friesenheim Schulen in Lahr. Beim Austausch trafen so auch die Mädchen und Jungen aus benachbarten Kommunen aufeinander. 1986 wurde erstmals die damalige Haupt- und Realschule Friesenheim in den Schüleraustausch einbezogen. Gleichzeitig knüpfte das Akkordeonorchester Friesenheim Kontakte zu Musikern, erst aus Dole und dann aus Tavaux. 

Lange diskutiert

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Irgendwann Mitte der 80er-Jahre kam die Idee auf, aus dem Persönlichen etwas Offizielles zu machen – eine Jumelage zwischen Friesenheim und Tavaux. 1986 reiste eine Delegation aus Baden ins Département Jura. Im Jahr darauf folgte der Gegenbesuch aus Frankreich. Dann wurde in Friesenheim hin und her diskutiert: Ist die andere Sprache keine Barriere? Sollten nicht eher Partnerschaften mit dem Osten (dort war der große Umbruch im Gang) geschlossen werden? Götz selber, der damals noch auf dem Chefsessel im Rathaus saß, tendierte Richtung Frankreich. Und der Gemeinderat dann auch. Der Jumelage-Vertrag wurde 1991 im Rahmen von zwei Festen unterschrieben: am 8./9. Juni in Tavaux und am 15./16. Juni in Friesenheim. 

Damit ist diese Partnerschaft offiziell die älteste in der Großgemeinde. Die Jumelage zwischen Schuttern und Herbsheim wurde 1998 besiegelt und die Jumelage zwischen Oberweier und Dorlisheim 2014. Dennoch scheinen die jüngeren Freundschaften lebendiger zu sein. Das mag an den Entfernungen liegen. Nach Herbsheim sind es 35 Kilometer, nach Dorlisheim 45. Das sind Katzensprünge im Vergleich zu knapp 290 Kilometer nach Tavaux. Deshalb wird sicher öfters ins Elsass gefahren. Beziehungen ins Jura gibt es dennoch – nicht nur an der Gewerbeschau Nova. Gerade sportlich und musikalisch wurden Kontakte geknüpft, wie die Serie des Lahrer Anzeigers zeigen wird (Übersicht siehe »Vier Folgen«), die heute startet.

Bürgermeister Erik Weide ist jedenfalls überzeugt davon, »dass die Städtepartnerschaft lebt«, sagt er gegenüber dem Lahrer Anzeiger. Und um sie richtig zu würdigen, wurde die Feier auch ins 26. Jahr ihres Bestehens verschoben. Eigentlich wäre es 2016 an der Zeit gewesen, das Vierteljahrhundert hochleben zu lassen. Doch da Friesenheim und Heiligenzell schon ihre 1000 Jahre Ortsjubiläen feierten, wurde das Fest zu 25 Jahren Partnerschaft auf 2017 gelegt.

Extra dafür wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, die aus Vertretern aus Gemeinderat, Vereinen und Verwaltung sowie Bürgern besteht. Sie soll nicht nur die Veranstaltung am Samstag, 28. Oktober, in der Sternenberghalle vorbereiten – sie soll »dauerhaft installiert werden«, betont Weide. »Für uns ist das ein neuer Schritt zur Intensivierung der Partnerschaft.«

Info

Zeichen der Verbundenheit

Die Verbundenheit wird in beiden Kommunen auch äußerlich gezeigt.
Freundschaftsbäume: In Friesenheim wurde im Kirchenwinkel 1991 bei der Vertragsunterzeichnung zur Jumelage eine Linde (Foto) gepflanzt und in Tavaux im Mai 2011 bei der Feier zum 20-Jährigen eine Blutbuche.
Straßen: In Tavaux gibt es seit 1991 eine »Avenue de Friesenheim« und in der badischen Großgemeinde seit 2004 die Tavaux-Straße im Weiertsfeld.

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