Winzerhügel bei Oberschopfheim eingeweiht

Prost! Der neue Rebhügel bei Oberschopfheim ist eingeweiht. ©Frank Hansmann
„Gut Ding will Weile haben“, so sagt es das über 300 Jahre alte Sprichwort. Im Falle des Winzerhügels an der neuen Oberschopfheimer Ortszufahrt von der Bundesstraße 3 hat sich das Warten gelohnt.
Ein halbes Jahr nachdem der aufgeschüttete Erdwall mit 150 Weinstöcken bepflanzt wurde, stand am Dienstagabend in einem kleinen Festakt unter Beteiligung von Gemeindevertretern und des Ortschaftsrats die offizielle Bestimmungsübergabe im Vordergrund.
„Hier wird nicht nur Oberschopfheim präsentiert, sondern auch die Großgemeinde“, merkte Bürgermeister Erik Weide an. Die aus Schuttern angelieferte Erde spreche zudem für ein Gemeinde-Projekt, so Weide schmunzelnd. Für Ortsvorsteher Michael Jäckle schien die Örtlichkeit des Festakts nicht die beste zu sein. Nur mit Mühe konnte seine heisere Stimme den Verkehrslärm der B 3 übertönen. Die Fakten hatte er dennoch parat. Er erinnerte an die Entstehung. Die Entwicklung des Neubaugebiets machte eine weitere, die südlichste von nunmehr drei, Ortszufahrt erforderlich. Doch wie lässt sich die Restfläche nutzen? „Man könnte das Ortsbild verschönern“, wurden laut Jäckle rasch Stimmen laut. Im Gespräch mit der Winzergenossenschaft (WG) war er auf offene Ohren gestoßen. Die Idee, eine Rebfläche anzulegen und ein Ortswappen zu errichten, war geboren. Ebenso positiv beurteilte der Ortschaftsrat das Vorhaben, sodass zur Verwirklichung nur noch die finanzielle Frage zu klären war. Auf rund 8000 Euro bezifferte Bürgermeister Erik Weide auf Nachfrage des Lahrer Anzeigers die Kosten. Eigenleistungen durch Winzer und Ortschaftsrat bei der Reben-Bepflanzung sowie die Erledigung der handwerklichen Aufgaben durch den Bauhof schmälerten die Kosten erheblich.
Das Anbringen des Ortswappens in Form der Tanne erwies sich als Punktlandung. Erst am Montag war das in grüner Farbe und mit schwarzen Farbnuancen versehene Metall-Element montiert worden. Ein „Danke schön“ gab es für Roland Herzog, dem Eigentümer der über fünf Ar großen Fläche. Diese stellt er der Gemeinde kostenlos zur Verfügung.
Mit einem Gläschen Wein stießen die Offiziellen auf das augenscheinlich gelungene Projekt an. Hierbei ergab sich rasch die Frage, wer sich um die Pflege der Weinstöcke kümmern wird. Die nahezu komplett anwesenden Vertreter des Ortschaftsrats lenkten dezent optimistisch beim Vorschlag der WG-Vertreter ein, die Reben-Pflege zu übernehmen. Dazu soll auch die Weinlese gehören. WG-Vize Stefan Röderer rechnet bereits mit einem ersten Ertrag im kommenden Jahr. Vorsitzender Frank Erb geht für die Folgejahre von rund 200 bis 300 Litern Wein aus. Dieser verteilt sich allerdings auf die vier unterschiedlichen Weinsorten.