Wittenweier: Schwarzes Schaf – ein Loblied
Rund um das Motiv des Schafs hat sich am Sonntagabend die erste Adventsfensteröffnung am alten Wittenweierer Pfarrhaus gedreht. Bei passendem winterlichen Wetter wurde die kleine Veranstaltung auch musikalisch wieder begleitet.
Die in der Vorweihnachtszeit seit vielen Jahren zelebrierte Öffnung adventlich gestalteter Fenster am alten Wittenweierer Rathaus haben im kleinsten Schwanauer Ortsteil tatsächlich schon Tradition.
So auch am Sonntagabend, als sich ohne größere Ankündigung im Vorfeld wieder zahlreiche Besucher am Pfarrhaus versammelten. Von passendem Ambiente konnte schon wettertechnisch angesichts dichten Schneegestöbers gesprochen werden.
Drei Adventssonntage
Wie gewohnt hatten sich im Vorfeld wieder Gruppen und Kreise der evangelischen Kirchengemeinde mit der Fenstergestaltung befasst, zum Auftakt die Jungscharkinder.
Das Kuriosum in diesem Jahr besteht darin, dass aufgrund der Adventssonntage eigentlich offiziell nur drei Fenster geöffnet werden. Allerdings werden es inoffiziell dann doch vier sein, Nummer vier allerdings mehr im Stillen rund um den Heiligabend herum.
Womit hatten sich die Jungscharkinder nun aber auseinandergesetzt? In der Gruppe wurden mehrere Begriffe rund um Schafe, Schäfer und alles, was damit einhergeht, erarbeitet.
Nicht alle Worte sagten den Kindern auf Anhieb etwas. Was ihnen aber wichtig war, waren Aspekte wie das Kümmern um die Schafe bei jedem Wetter, die in einer Herde herrschende Ordnung sowie das Aufeianander-Achten.
Wenig überraschend zeigte das enthüllte Fenstermotiv dann auch Schafe in den verschiedensten Ausführungen.
Iris Zeller schlug im Anschluss den thematischen Bogen, welche Berührungspunkte sich aus Sicht Erwachsener mit dem Schaf ergaben.
Dabei fielen Begrifflichkeiten, die in den meisten Fällen ihre natürliche Präsenz in unser aller Sprachgebrauch einnehmen. Das schwarze Schaf, lammfromm sein, Opferlamm, Herdentrieb – im Grunde denken wir nicht allzu viel oder intensiv über solche Begriffe im Alltag nach, lautete die These.
Vor 2000 Jahren
Zeller ging einen Schritt weiter und zog Vergleiche mit der Situation weltweit von vor rund 2000 Jahren. »Damals wie heute müssen die Zeiten ähnlich ungewisse Züge getragen haben. Hartes Arbeiten, verworrene politische Zustände, eine schwierige Ausgangslage zur eigenen Orientierung«, schilderte sie.
Das Schaf werde vielfach als Symbol des pflegebedürftigen Menschen gesehen, der sehnsüchtig auf einen schützenden Hirten warte. In diesem Kontext zitierte sie den Beginn von Psalm 23: »Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.«
Das schwarze Schaf
Hoffnung und Trost drückte auch die »Geschichte vom kleinen schwarzen Schaf« aus. Innerhalb einer Herde voller weißer Schafe tanzt das einzige schwarze Schaf mit eigenem Kopf aus der Reihe, was gerade dem Hirtenhund nicht passt.
Doch in einer Notlage bewährt sich das schwarze Schaf und so wird es nicht verkauft, sondern der Schäfer kauft mehr schwarze und gefleckte Schafe hinzu. So ergibt sich letztlich eine ausgewogenere Herdenmischung.
Musikalisch begleitete das Jugendorchester des Musikvereins Ottenheim unter Leitung von Dirigent Bodo Lange unter anderem mit »Leise rieselt der Schnee« und »Wir sagen euch an den lieben Advent« die Veranstaltung.