Meißenheim

Erich Zürcher prägte das Rieddorf

Hans Spengler
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24. April 2020

Einzelne Stationen des Kreuzwegs – geplant von Erich Zürcher und auf seine Initiative hin entstanden. ©Hans Spengler

Der Unternehmer ließ Gebäude erbauen, Denkmäler und Anlagen errichten und kümmerte sich persönlich um kranke und arme Menschen. „Heimat im Ried“ heißt sein Buch.

Viele Gebäude und Anlagen in Meißenheim erinnern an den vor 13 Jahren im Alter von 65 Jahren verstorbenen Unternehmer und Kulturschaffenden Erich Zürcher. Er schuf für die Bürger der Riedgemeinde Anlagen und Gebäude, Denkmäler, Grünanlagen und ein Wohnheim für alte und kranke Menschen. Meißenheim ist mit Erich Zürcher einfach viel schöner und liebenswerter geworden. Es sollte den Meißenheimern dienen.
Vieles erinnert an diesen Kulturmenschen Erich Zürcher und zahlreiche schriftlich Zeugnisse sind an Tafeln oder auf Steinen von ihm festgehalten worden. Mit seinem zweibändigen Dokumentationswerk „Heimat im Ried“ haben er und Mitarbeiter ein bleibendes Werk geschaffen. Die Auflage ist so hoch, dass alle interessierten Bürger ein Werk kaufen konnten. Ihm stand der frühere Hauptamtsleiter der Gemeinde Meißenheim, Willi Wagner, zur Seite. 

Mächtiges Bauwerk

Unter Zürchers Federführung entstand das Hotel Riedhof, zunächst gastronomisch genutzt, danach Ausbildungszentrum für das Jugenddorf Offenburg und schließlich Unterkunft für Flüchtlinge. Ein mächtiges Bauwerk. Unmittelbar angrenzend entstand nach den Vorstellungen von Erich Zürcher der Riedhofpark mit einem See, mit Fischen, Schwänen und Enten; sowie einer Kapelle. An vielen Plätzen und heimlichen Ecken sind Ruhebänke aufgestellt zum Verweilen. Rund um den See befindet sich der Kreuzweg mit seinen Stationen. 

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Jede Tafel dieses Kreuzweges musste in sehr aufwändiger Arbeit sandgestrahlt und wieder aufbereitet werden. Lehrlinge aus dem Jugenddorf Offenburg haben für diese Stationen kleine Holzdächer geschaffen. Den Eingang am Park ziert ein Holztor mit Schnitzereien aus Bayern. Rund um den Park läuft eine Sandsteinmauer. Im Westbereich des Riedhof Parkes hat Erich Zürcher zwei Kuppeln aus Kupfermaterial mit der Weihnachtsgeschichte und der Ostergeschichte installieren lassen – mit Figuren aus Oberammergau, die Weihnachtsgeschichte und Ostergeschichte nacherzählen. Südwestlich von diesem Park ist das Erika-Zürcher-Pflegeheim, in dem zahlreiche ältere und kranke Leute ihren Lebensabend verbringen. Aber auch im Westen des Dorfes war Erich Zürcher am Bau der Reithalle und der Reitplätze, sowie der Waldrennbahn maßgeblich beteiligt. 

Hier waren viele Reiterfreunde aus dem ganzen Ried  beteiligt. Aber auch der Bereich seiner Firma ist von Anlagen umgeben. Viel Grün, viel Bäume und Sträucher umrahmen die Parkplätze und die Lagerplätze. Hier gibt es ein restauriertes Kriegerdenkmal zu Ehren der gefallenen Bürger aus dem Ersten Weltkrieg. Eine von ihm entworfene Baum­allee führt von seinem Firmenanwesen zum Rheinwald. Entlang dieser Baumallee hat er eine Streuobstwiese mit fast 700 Obstbäumen anlegen lassen. Der Remigius-Brunnen östlich der Werkhalle ist ebenfalls ein Kleinod. Am Ende der Baumallee hat er im sogenannten „Andrese Weiher“ Setzlinge für rote und weiße Wasserrosen pflanzen lassen – mit lauschiger Sitzecke. Viele Wohnungen, die Zürcher in Meißenheim geschaffen hat, wie die Honecker Burg, zeugen von seinem sozialen Engagement. Diese Burg wurde von Übersiedlern 1989/90 mit gebaut, die damals von Erich Zürcher eingestellt und untergebracht wurden. 

Aber auch in den Wäldern rund um das Dorf wurden schöne Anlagen geschaffen – etwa die Waldhütte mit Sandsteinquatern, die von Künstlern modelliert wurden.

Zur Person

Eine soziale Familie und die Liebe zu Pferden

Erich Zürcher war der Sohn des sozial eingestellten Firmenchefs Robert Zürcher und seiner Frau Erika, die viel für arme Menschen da waren und den Grundstein für die Firma Zürcher Gleis-, Hoch-, Tief- und Ingenieurbau in Meißenheim legten. Erich Zürcher war ein Pferdeliebhaber und als Hobby pflegte er seine Liebe zum Pferdefahrsport und züchtete auch. Sein soziales Engagement zeigte sich unter anderem so: Plötzlich besuchte er alte oder kranke Leute zu Hause und hatte einen Vesperkorb dabei. Außerdem durften sich die sonst einsamen Menschen über eine Rundfahrt im Wald und im Dorf freuen. Zürcher war auch ein großer Förderer der Meißenheimer Vereine. Auf seine Initiative wurden auch einige Hubertusmessen veranstaltet. Seine Adelheid Zürcher unterstützte ihn bei seinem Engagement. Aber auch seine Söhne Harry, Ralf und die Tochter Marion mit ihren Kindern stärkten die Zusammengehörigkeit der Familie. Allerdings starb sein jüngster Sohn Robert früh. 

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