Zustimmung für die Erweiterung der Firma Albea in Schuttern
Die geplante Expansion der Firma Albea rückt näher. Der Ortschaftsrat in Schuttern stimmte sowohl der Teiländerung des Flächennutzungsplans als auch der Aufstellung des Bebauungsplans »Auf dem Segel Nord« einstimmig zu.
In Bezug auf die Änderungen im Flächennutzungsplan erläuterten sowohl Thomas Jäger für die Planer aus dem Ingenieurbüro Zink als auch der Friesenheimer Bauamtsleiter Markus Reinbold die Beweggründe für diese Maßnahme. Ortschaftsrat Siegfried Greiner (CDU) wies auf den damit verbundenen doppelten Aufwand hin: »Dann müssen wir also alles andere später noch einmal angehen«. Dies konnte von den Verantwortlichen nicht bestritten werden.
Größter Arbeitgeber
Ziel sei es, bei dem Vorhaben des größten Arbeitgebers in der Kommune zügig voranzukommen. Die Planung diene generell der Schaffung von neuen gewerblichen Bauflächen und der Erhaltung von Arbeitsplätzen beziehungsweise der Schaffung neuer Arbeitsplätze. Man wolle aber bei der Überplanung im Zuge des Bebauungsplans auf einen schonenden und sparsamen Umgang mit Grund und Boden achten.
Ein grundsätzliches Ziel bestehe jedoch auch darin, Umweltressourcen sparsam und effizient zu nutzen.
Im Anschluss an die Abstimmungen informierte Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf über die Entwicklung der Wasserverbrauchsgebühren. Positives Ergebnis der vor Jahren erfolgten Erhöhung der Gebühren sei der Umstand, dass das jährliche Defizit erfolgreich in den darauffolgenden Jahren habe abgebaut werden können. Dies lasse schon jetzt über eine Änderung der Gebühren im Jahr 2020 nachdenken. Für 2019 solle daher alles unverändert bleiben.
Unter dem Tagesordnungspunkt »Bekanntmachungen« verwies Kopf auf den Fortschritt bei den Maßnahmen im sozialen Wohnungsbau, die zügig voranschritten. Ebenso würde damit begonnen, Kanal- und Gasleitungen zu verlegen. Am Sonntag gegen 14 Uhr werde das Klostermuseum neu für die Öffentlichkeit eröffnet, teilte er zudem mit.
Verkehr in Schuttern
Die anschließene Frageviertelstunde weitete sich einer »Fragestunde« aus. Zunächst beschäftigte man sich mit dem Autoverkehr. Schuttern bleibe ein vom Verkehr gebeutelter Ortsteil. Seit Monaten beschäftige sichd er Ortschaftsrat mit dem Thema Verkehrskonzept. Der Zustand im Ortskern und dem Bereich der Klosterkirche sei inzwischen untragbar. Gerade der Schwerlastverkehr mache den Anwohnern immer größere Sorgen.
Durch die Öffnung der Nordzufahrt zum Industrie- und Gewerbezentrum Lahr (IGZ) auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes mit den bereits angesiedelten Großunternehmen und dem Logistikern führe zu einer Verschärfung der Situation. Ein heftiger Kritikpunkt aus den Reihen der Bürger richtete sich an die Planer in Lahr.
Dort habe man der Ansiedlung alle Tore geöffnet, ohne sich über den Zu- und Abfluss des Verkehrs Gedanken zu machen. »Da waren Idioten am Werk«, sagte sichtlich erregt der Wortführer, denn »sowas macht man, bevor mit der Bauplanung begonnen wird«.
Eine Anwohnerin sprach Bürgermeister Erik Weide sogar persönlich an: »Sie haben einen Amtseid abgelegt, auch Schaden von den Bürgern abzuwenden«, erinnerte sie ihn und forderte eine Ausweitung von Tempo-30-Zonen, um die Situation im Ort zu entschärfen. Weide versicherte, dass er die Anliegen sehr ernst nehme und sich mit allen, die mit der Verkehrsplanung befasst seien, der Situation bewusst sei. Dies betreffe auch auch die Autobahnausfahrt Nord.
Verbesserung in Sicht
Er wolle bestimmten Vereinbarungen, gerade Lahr betreffend, zwar nicht vorgreifen, betonte aber: »Ich lehne mich jetzt sehr weit aus dem Fenster – wir sind dran«, wenngleich er kurzfristig keine greifbaren Lösungen aus dem Hut zaubern könne. Es müsse im Interesse aller gehandelt werden und damit seien auch Anwohner in der Kerngemeinde zu berücksichtigen, weil derzeit alles neben Schuttern, auch die Kronen- und Bahnhofstraße belaste, was in Richtung IGZ unterwegs sei.