Zweckverband überweist Geld an Lahr und Friesenheim
Der Zweckverband Industrie- und Gewerbepark Lahr (IGP) hat eine Teilrückzahlung der bisher geleisteten Verbandsumlage beschossen. Ende des Monats werden 1,625 Millionen Euro an die Kommunen zurückerstattet.
Es ist fast so etwas wie ein gar nicht so kleines Abschiedsgeschenk des scheidenden Vorsitzenden. In der letzten Verbandssitzung unter der Leitung von Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller hat der Zweckverband IGP eine Teilrückzahlung der von 1999 bis 2014 geleisteten Verbandsumlage beschlossen. Ende des Monats wird ein Betrag von 1,625 Millionen Euro an die elf Mitgliedsgemeinden und den Landkreis zurückerstattet.
Auf das Konto der Stadt Lahr fließen 731 250 Euro, nach Friesenheim 243 750 Euro. An die übrigen Verbandsmitglieder gehen entsprechend des jeweiligen Anteils Beträge zwischen 48 750 Euro und 81 250 Euro. Die Hälfte der bisher einbezahlten Verbandsumlage von rund 3,25 Euro wird damit zurückerstattet. Der einstimmig gefasste Beschluss spiegelt die Entwicklung des Zweckverbands in den letzten Jahren wider. Die Entwicklung des Flugplatzareals läuft gut, rund 95 Hektar Gewerbefläche konnten verkauft werden. Die nun beschlossene Rückerstattung lässt trotzdem noch Spielräume, um die erfolgreiche Ansiedlungs- und Entwicklungspolitik des Zweckverbandes fortzuführen.
Ökologischer Ausgleich
In einem zweiten Beschluss wurden 99 158 Euro für ökologische Ausgleichsmaßnahmen im Bereich der Versickerungsmulden im Bebauungsplan IGP II freigegeben. Das erfolgreiche Angebot liegt rund 50 000 Euro unter den ursprünglich veranschlagten Kosten.
Die Sitzung der Verbandsversammlung stand aber ganz im Zeichen einer einschneidenden Zäsur. Nach 22 Jahren als Zweckverbandsvorsitzender, scheidet Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller aus der Verbandsversammlung aus. Friesenheim Bürgermeister Erik Weide würdigte den „Weitblick“ Müllers, der den Zweckverband auch in schwierigen Zeiten mit Engagement und langem Atem zusammengehalten habe. Das Ergebnis könne sich sehen lassen: „95 Hektar verkauft, 19 große Betriebe angesiedelt und 3500 Arbeitsplätze geschaffen – vor rund 20 Jahren hätte sich das kaum einer vorstellen können.“
„An den Erfolg geglaubt“
Auch Verbandsdirektor Markus Ibert, der Müller im Amt des Lahrer Oberbürgermeisters nachfolgen wird, würdigte die Leistung Müllers. „Sie haben immer an den Erfolg geglaubt und entsprechend gehandelt“, betonte er. Müller habe dabei aber immer auch die Menschen, die Mitarbeiter des Zweckverbands im Blick gehabt.
Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller überraschte mit der Aussage, dass es gerade auch die Herausforderung der Konvention auf dem Flugplatzareal war, die ihn 1998 nach Lahr gezogen habe. Es sei immer auch spannend gewesen, das größte Industrieareal Baden-Württembergs zu entwickeln und einen interkommunalen Zweckverband zum Erfolg zu führen, in dem nach den ursprünglichen Plänen die Städte Offenburg und Freiburg den Ton angeben sollten.