Zwei Lehrer mit Herzblut gehen in Friesenheim in den Ruhestand
Zwei Lehrer mit Herzblut verlassen die Friesenheimer Schule. Regina Erb-Schalk und Reinhold Meyer wurden am Montag in den Ruhestand verabschiedet.
Großer Bahnhof für zwei außergewöhnliche Lehrer – jeder auf seine ganz besondere Art. Zum einen für eine Lehrerin, die einst gegen ihren Willen an die Friesenheimer Schule kam und das damals vor mehr als 30 Jahren deutlich gegenüber der Schulleitung und dem Friesenheimer Kollegium artikulierte. Zum anderen für einen Lehrer, für den Friesenheim die erste und einzige Schule war. Am Montag wurden Regina Erb-Schalk und Reinhold Meyer in der Aula der Real- und Werkrealschule Friesenheim in den Ruhestand verabschiedet.
Eigenart bewahrt
Erb-Schalk dürfte ihre anfängliche Ablehnung längst abgelegt haben. Denn diese Schule sei zu der Schule ihres Herzens geworden, so Schulleiterin Angelika Philipzen in ihrer Laudatio. Was sie allerdings bis heute bewahrt habe, sei ihre Eigenart, Dinge, die ihr nicht behagen, deutlich auszusprechen. Sei es im erweiterten Schulleitungsteam, in Konferenzen oder anderswo. »Durch oft beharrliches Nachfragen hast du uns immer wieder herausgefordert, warst dabei aber stets konstruktiv und hoch engagiert für unsere Schule«, sagte Philipzen.
Erb-Schalks große Liebe galt der Kunst. Es sei ihre berufliche Lebensaufgabe gewesen, die in den Schülern noch schlummernden kreativen Kräfte zu wecken und zu entfalten. Mit dem früheren Schulleiter Günter Behre, der eigens auch zu ihrer Verabschiedung gekommen war, hat Erb-Schalk den jährlichen »Kunstmarkt« ins Leben gerufen und ihn mit viel Herzblut und Energie über viele Jahre organisiert und weiterentwickelt.
Mit Erb-Schalk geht auch der Dienstälteste an der Real- und Werkrealschule Friesenheim. Am Wochenende feiert die Schule ihr 50-jähriges Bestehen. Sage und schreibe 42 Jahre davon hat Reinhold Meyer an dieser Schule davon mitgestaltet. »Das verdient unser aller Respekt«, so Philipzen. Eine so unglaublich lange Zeit den Beruf des Lehrers auszuüben, könne nur jemand, der ein großes Einfühlungsvermögen besitzt und Freude daran hat, Kindern und Jugendlichen Neues zu vermitteln. Meyer habe viel Geduld, eine Menge Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, sich immer wieder auf Veränderungen einzulassen, mitgebracht.
Schmerzlich vermissen
Und so wird man ihn schmerzlich an der Schule vermissen. Nicht zuletzt auch als Computerexperte, der ein qualifiziertes Schulprogramm programmierte, das von der Erfassung der Stundenpläne über die Schulverwaltung bis zur Notenverwaltung und der Organisation der Abschlussprüfungen reicht. Meyer, der in Freiburg wohnt, war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Dank seines Wohnmobils übernachtete er »schulnah«, wenn es mal wieder aufgrund eines kniffligen Computerproblems extrem spät geworden ist, verriet Philipzen. Seine Kenntnisse als Fachberater und Fortbildner hat Meyer auch im Unterricht stets schülerorientiert umgesetzt. Er hat unter anderem den Fortbildungslehrgang »Mofa 25 – Wartung und Pflege« belegt, um den Schülern bei ihren Fahrzeugen unter die Arme zu greifen.
Wie beliebt die beiden Lehrkräfte waren, zeigte sich auch in den begleitenden Lehrerbeiträgen der Fachschaften Technik und Kunst, als auch in den Glückwünschen der Personalvertreterin Claudia Kieltsch und Bürgermeister Erik Weide. Umrahmt wurde die Abschiedsfeier vom Chor der Real- und Werkrealschule.
Reinhold Meyer
Reinhold Meyer ist seit 1977 als Lehrer und seit 1990 als Fachoberlehrer für Technik und Sport in Friesenheim. Weiter war er als Fachkoordinator in den Fachbereichen Natur und Technik sowie EDV und auch als Systembertreuer an der Schule tätig. Meyer war auch Multiplikator der Lehrerfortbildung ITG.
Regina Erb-Schalk
Regina Erb-Schalk kam 1986 nach Friesenheim. Zuvor war die Realschullehrerin an der Erich-Kästner-Realschule in Offenburg. Sie war Fachkoordinatorin Bildende Kunst sowie Mentorin für Mathematik und Bildende Kunst. Zudem fungierte sie als Gleichstellungsbeauftragte an der Friesenheimer Schule.