Zwölf Stelen führen in die Geschichte Hugsweiers ein
Ein am Dienstagabend offiziell eröffneter historischer Rundweg bildet aus Sicht des Ortsteils Hugsweier »den Abschluss unserer 2014 gefeierten 1100-Jahr-Feier«, wie es Ortsvorsteher Hansjakob Schweickhardt erklärt.
Im Zuge der Eröffnung des historischen Hugsweierer Rundwegs schlug Ortsvorsteher Schweickhardt am Dienstagabend in Anwesenheit von rund 50 Besuchern einen historischen Bogen. Bereits 2009 kam im Ortschaftsrat die Idee auf, das 2014 anstehende Ortsjubiläum mit zwei besonderen Projekten zu würdigen. Zum einen in Form einer Chronik, zum anderen in Form eines dreitägigen Festes.
Der 2011 gegründete Förderverein zum Jubiläum konnte Walter Caroli für das Verfassen der 2013 erschienenen Ortschronik »Hugsweier – Dorf an der Silberschutter« gewinnen, 2015 löste sich der Förderverein auf. »Da der Verein gut wirtschaftete, konnten wir auf Restkapital von 9500 Euro zurückgreifen, das zweckgebunden für Belange der Heimatpflege eingesetzt werde sollte. Das war der endgültige Startschuss für die Idee, den Rundweg anzugehen«, resümierte der Ortsvorsteher.
Ein kleines Projektteam, bestehend aus Koordinator Schweickhardt, Textlieferant Caroli und Ortsfotograf Alfred Arbandt, widmete sich der Aufgabe. Unterstützt wurde das Trio durch Walter Vetterer (Mediengestaltung) und Martina Mundinger (Lahrer Stadtmarketing), die unter anderem für die Erstellung eines Begleit-Flyers verantwortlich waren.
Lust auf Geschichte
Herausgekommen ist ein etwa zwei Kilometer langer Rundweg, der dem Nutzer wichtige Stationen und Orte der Ortshistorie in kompakter Form näher bringt. Zwölf Stelen, deren Gestaltung sich an jenen des Wickertsheimer Wegs orientieren, sind entlang des Wegs Träger der wichtigsten Informationen in Wort und Bild. »Unser Ansatz war, den Nutzer auf unsere Geschichte aufmerksam zu machen, dabei einen schnellen Überblick zu bieten«, erläuterte Schweickhardt. Unregelmäßig sollen künftig Führungen stattfinden. Schweickhardts Dank galt der evangelischen Kirchengemeinde und der Rubinmühle, die für zwei Stelen Standorte auf privaten Grundstücken einräumten.
Besonderer Clou
Ein besonderer Clou steht noch vor der Fertigstellung. Die Stelen werden zur absoluten Fertigstellung QR-Codes erhalten, die über Smartphone den Nutzer auf weitere Begleittexte im Internet führen. Somit verbindet sich Ortshistorie mit moderner Technologie.
Schweickhardt sah mit dem historischen Rundweg aus Hugsweierer Sicht »ein Alleinstellungsmerkmal in den Ortsteilen«. OB Müller sah im Rundweg, dessen erste Stelen er vor einem kleinen Rundgang gemeinsam mit dem Projektteam enthüllte, »ein Projekt, das sich in die Stadtgeschichte wunderbar einfügt«. Geschichtsbewusstsein sei wichtig und biete hier eine Gelegenheit, stolz auf den Ortsteil zu sein. Lahr könne sich als »wohlhabende Stadt« rühmen, sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch reich an begeisterungsfähigen, engagierten Menschen.
Caroli freute sich besonders für den Ortsvorsteher. »Dass dieser schöne Stelenweg so kurz vor dem Auslaufen der kommunalpolitischen Tätigkeit noch fertiggestellt werden konnte, ist ein krönender Abschluss für Hansjakob Schweickhardt«, unterstrich Caroli. Er riss abschließend mit der »Ross-Schwemme« als Exempel für Hugsweiers landwirtschaftliche Tradition, der Veränderung der alten B 36 als Exempel für durch den Flugplatzbau entstehendes Durcheinander sowie den veränderten Lauf der alten Schutter als markantem Wasserweg Entwicklungen an, die Nutzer des Rundwegs jetzt auch plastisch nachvollziehen können. »Tauchen Sie in diese interessante Dorfgeschichte ein«, lud Caroli die Anwesenden, aber auch zukünftige Nutzer ein.