120 Weinliebhaber bei Klingelberger-Symposium in Durbach

(Bild 1/2) ©Volker Gegg
Eine 234-jährige Tradition neu belebt: Über 120 Weinfachleute, Gastronomen und Weinkenner informierten sich beim »5. Klingelberger 1782 Symposium« auf Schloss Staufenberg über den aktuellen Klingelberger-Jahrgang und die Arbeit der 13 für den »Klingelberger 1782« engagierten Weinbaubetrieben.
Die Wiege des Klingelberger-Rieslings steht in der Ortenau, genau am gleichnamigen Weinberg neben dem Durbacher Wahrzeichen Schloss Staufenberg. Hier wurde mit der reinsortigen Anpflanzung von Riesling-Reben im Jahre 1782 nicht nur der Qualitätsweinbau im Südwesten ins Leben gerufen, sondern gleichzeitig auch eine bis heute bekannte Marke initiiert. Der Klingelberger steht nach wie vor für edle Rieslinge in der mittleren und südlichen Ortenau zwischen Kappelrodeck und Gengenbach. Und stellt darüber hinaus das einzige im Deutschen Weingesetz verankerte Synonym für einen Riesling dar.
Um diese 234-jährige Tradition aufrechtzuerhalten und Qualitäten stets zu steigern wurde vor neun Jahren der Förderverein »Klingelberger 1782« gegründet. 13 Weinbaubetriebe sind darin engagiert und loben in einer Blindverkostung jedes Jahr für jeden Weinbaubetrieb einen »Klingelberger 1782« aus. Am Montagnachmittag lud der Förderverein zu seinem »5. Symposium« Weinfachleute, Gastronomen und Weinkenner aus ganz Deutschland nach Durbach ein. So konnten über 120 Fachleute nicht nur die aktuellen Klingelberger-Jahrgänge der beteiligten Weinbaubetriebe vertikal verkosten, sondern auch wahre Raritäten genießen.
»Tradition neu belebt«
Der älteste Klingelberger, in diesem Jahr von der Durbacher Winzergenossenschaft, hatte schon 47 Jahre auf dem Buckel. Seit Anfang an agiert der Hausherr von Schloss Staufenberg und gleichzeitig Weingutbesitzer, Bernhard Prinz von Baden, für diese honorige Veranstaltungsreihe des Fördervereins als Schirmherr. »Der Förderverein hat eine Tradition, die sehr alt ist, in den vergangenen Jahren neu belebt, und Sie werden beim Verkosten der Weine die Steigerung der Qualitäten feststellen«, erklärte der Erbprinz bei seiner Begrüßung, bei der er unter richtigen Hochkarätern der Weinwirtschaft und des Weinjournalismus auch den neuen Staatssekretär Volker Schebesta willkommen heißen konnte.
Zum Klingelberger-Symposium auf dem Schloss gehören seit Beginn auch Fachvorträge und Diskussionsrunden zum Programm. Im vergangenen Jahr wurde der Förderverein von Fachjournalisten mit dem Preis der deutschen Weinkritik ausgezeichnet. Der renommierte Weinautor und Ampelograph Harry George erklärte in seinem Vortrag die Hintergründe dieser gerade beim Fachpublikum anerkannten außergewöhnlichen Auszeichnung.
Wegbegleiter und einer der Initiatoren des Fördervereins ist der vereidigte Weinsachverständige und Fachbuchautor Otto Geisel. Der Profi-Tester philosophierte in seinem Vortrag über die Magie des Klingelbergers, während Weinbauingenieur Alfons Klippel-Stahmann über den Erhalt der genetischen Vielfalt alter wurzelechter Pflanzen referierte.
Auf dem Gaumen spürbar
Maximilian von Kunow, Inhaber des Weinguts von Hoevel, sprach über die Mystik des Terroirs und ging dabei auf die Suche nach der Wahrheit, die man schlussendlich auch auf dem Gaumen spüren kann.