127 Offenburger Kinder können endlich "Weißen Sonntag" feiern
Für 127 Kinder aus der Kirchengemeinde Sankt Ursula hat das Warten ein Ende: Endlich finden ihre wegen Corona verschobenen Termine zur Erstkommunion statt. Das hat auch einen Vorteil.
Für 127 Kinder aus der Seelsorgeeinheit Offenburg Sankt Ursula ist es so weit: Sie dürfen endlich ihre Erstkommunion feiern. Die Kinder der Pfarreien Heilig Geist und Sankt Martin hatten bereits im Juli ihre Kommunion, für die anderen aus der Seelsorgeeinheit naht der große Tag, auf den sie schon seit einem halben Jahr warten.
Traditionell ist der Weiße Sonntag, der erste Sonntag nach Ostern, der Tag der feierlichen Erstkommunion, wobei sich der Name „Weißer Sonntag“ von den weißen Gewändern der Neugetauften in der frühen Christenheit ableitet. In diesem Jahr war wegen Corona alles anders. „Vor dem Lockdown waren wir mit den Vorbereitungen schon fast fertig“, beschreibt Gemeindereferentin Mirjam Feißel die Situation, die für viele Kinder und Eltern enttäuschend war. „Viele waren traurig“, weiß sie – obwohl es für jeden klar gewesen sei, dass das große Fest im April unter den gegebenen Voraussetzungen nicht habe stattfinden können.
Wichtiges Sakrament
Die Eucharistie gehört in der katholischen Kirche mit der Taufe und der Firmung zu den Sakramenten, die in die Kirche eingliedern. Die Kinder werden an die Abendmahls-Theologie herangeführt, wie Mirjam Feißel erklärt: Jesus saß mit seinen Jüngern zusammen, teilte ein letztes Mal vor seinem Tod am Kreuz Brot und Wein mit ihnen und gab ihnen den Auftrag „Tut dies zu meinem Gedächtnis“.
„Jesus hat mit Brot und Fisch alle satt gemacht, und am Ende hat er das Brot geteilt für seine Jünger“, hat sich Jakob gemerkt. Raphaela erinnert sich daran, „dass Jesus immer allen Menschen geholfen und ein gutes Herz gehabt hat“. Clara weiß, dass die Kommunion gefeiert wird, „damit wir wie die Jünger auch von dem Brot Gottes essen dürfen“. Dass das Fest verschoben werden musste, findet auch Tim etwas ärgerlich, weil es deshalb nicht viele Vorbereitungsstunden gegeben habe. Wegen der Pandemie findet die Kommunion zwar später statt, meint Jakob, deshalb sei er umso glücklicher, „dass es jetzt so weit ist, und ich in den Kreis Gottes aufgenommen werde“. Der Weiße Sonntag werde bei ihm zuhause ganz groß gefeiert. Auch sein Nebenmann, der ebenfalls Jakob heißt, freut sich sehr, schade nur, dass die meisten Verwandten von weit her nicht kommen können.
Raphaela hatte sich schon Sorgen gemacht, dass die Kommunion erst nächstes Jahr stattfinden könnte. „Das wäre blöd gewesen“, findet sie, denn auch sie freut sich auf die Feier, sogar das Kommunionkleid passe ihr noch. Auch Clara kann ihr Kleid noch tragen, die Schuhe aber sind zu klein geworden und mussten ersetzt werden. Auch für sie und ihre Familie steht ein Restaurantbesuch an, zu Hause gebe es dann Kuchen und Geschenke.
Die Feiern zur Erstkommunion werden unter Corona-Auflagen gestaltet. Da die Sitzplätze in den Kirchen begrenzt sind, werden in den Pfarreien mehrere Erstkommuniongottesdienste stattfinden, die auf die Familien beschränkt sind. Maximal neun Kinder feiern in einer Gruppe, sie werden laut Feißel mit großem Abstand hintereinander in die Kirche einziehen, auch in den Bänken wird der Abstand eingehalten. Die Kinder und die Gemeinde dürfen nicht singen, für die drei Gottesdienste in Dreifaltigkeit wurde deshalb eine Sängerin engagiert, Kirchenmusiker Felix Ketterer sorgt für festliche Orgelbegleitung.
Einen Vorteil hätten die kleineren privaten Feiern, meint die Gemeindereferentin: Die einzelnen Kinder kämen mehr zur Geltung, und könnten alle im Gottesdienst besondere Aufgaben übernehmen. „Wir machen das Beste daraus.“
Die Termine im Überblick
Die Erstkommunionfeiern finden an folgenden Terminen statt: Samstag, 3. Oktober 10.30 Uhr, Waltersweier und Weier; Sonntag, 4. Oktober, 10 Uhr, Bühl und Griesheim; Samstag, 10. Oktober, 10.30 Uhr, Windschläg, Offenburg- Sankt Fidelis und Bohlsbach; Samstag, 10. Oktober, 10 Uhr, Weingarten; Samstag, 10. Oktober, 14 Uhr, Windschläg; Sonntag, 11. Oktober, 10 Uhr, Offenburg-Dreifaltigkeit; Sonntag, 11. Oktober, 9 und 10.30 Uhr, Weingarten; Sonntag, 11. Oktober, 10.15 Uhr, Zunsweier; Samstag, 17. Oktober, 10 Uhr, Rammersweier; Samstag, 17. Oktober, 10 Uhr, Offenburg-Dreifaltigkeit; Sonntag, 18. Oktober, 10 Uhr, Offenburg-Dreifaltigkeit; Sonntag, 18.Oktober, 10.30 Uhr, Rammersweier.