20 Krippen im Niederschopfheimer Pfarrsaal
Alle drei Jahre wieder gibt es eine Ausstellung von Hauskrippen im Niederschopfheimer Pfarrsaal. Samstag und Sonntag sind 20 Kleinode zu sehen.
Krippenkunst möchte Guntram Franz, Vorsitzender des Niederschopfheimer Handwerkervereins, nicht hören. »Die Krippen sind Handwerk – nicht hoch künstlerisch«, sagt er bei unserem Gespräch. Das Handwerkliche gehört ins Dorf. Der Familie muss die Krippe gefallen.
Im Pfarrsaal ist dieses Handwerkliche zu sehen, wie es rundherum in den Wohnzimmern steht – versammelt am Samstag und Sonntag, 9. und 10. Dezember, im Pfarrsaal »St. Josef« von Niederschopfheim. Die Öffnungszeiten der Ausstellung: Samstag von 14 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Alle drei Jahre findet sie statt.
20 Krippen
Für die Betrachter aufgestellt werden etwa 20 Krippen von rund 17 Ausstellern. Viele Krippen sind bekannt, weil sie schon zu sehen waren; einige sind neu. Die meisten entstanden bei Kursen des Katholischen Bildungswerks, das sich seit den 80er-Jahren zur Aufgabe gemacht hat, die Fertigkeit zum Krippenbau zu fördern. Jeder, der es wollte, sollte es können. Mit Alois Bürkle und ein paar anderen fing es an – daran erinnert Dieter Braunstein, der Leiter des Bildungswerks.
Der Krippenbau in Niederschopfheim ist immer bodenständig geblieben, sagt Guntram Franz. Alois Bürkle hat später dann das Konzept der Scheunenkrippe entwickelt, das Krippen in größerer Landschaft zeigt; und durchaus einem kunsthandwerklichen Anspruch genügt. Nach Bürkles Tod hat der Handwerkerverein die Scheunenkrippe übernommen – heuer sind wichtige Themen dabei die Gewinnung von Öl und Wein, verrät Guntram Franz. Doch auch die eher handwerklichen Krippen offenbaren eine breite Palette an Möglichkeiten: Orientalische sind zu sehen, afrikanische, solche aus der Heimat und dem Schwarzwald. Auch ein paar moderne.
Später, als wir in Guntram Franz’ Werkstatt auf dem Speicher seines Hauses sind, zeigt er uns seine afrikanischen Krippen. Mit Figuren, direkt vom Schwarzen Kontinent importiert, deren Gesichter würdevoll und ausdrucksstark sind und ihre Körper schlank und alles ganz aus schwarzem Ebenholz. Ein reizvoller Kontrast zu den gewöhnlichen Krippenfiguren. Guntram Franz hat dazu ganz schlichte, aber passende Krippen gebastelt. Die mit den Ebenholz-Figuren etwa ist aus strahlenförmig aufgefächerten hellen Holzlatten gebaut und von blauem Tuch hinterlegt – vielleicht nicht »hochkünstlerisch«, aber ausdrucksstark und auf das Wesentliche reduziert. Manche Krippen kommen aus einem anderen Kurs des Katholischen Bildungswerks – der Laternen bastelt. In größere Exemplare bauen die Männer um Guntram Franz kleine Krippen ein. Ideen muss man haben. Weitere Ideen gibt es in der Ausstellung zu sehen.