32,2-Millionen-Paket geschnürt für Schulen gespürt
32,2 Millionen Euro! Für die Ausgabe dieser Mega-Summe hat der Haupt- und Bauausschuss am Montagabend grünes Licht gegeben. Eichendorff- und Georg-Monsch-Schule sowie Schillergymnasium werden für diesen Betrag in den nächsten zwei Jahren umfangreich modernisiert. Das Votum erfolgte einstimmig, lediglich der Standort des »Grünen Klassenzimmers« der Monsch passte den Räten nicht.
Klar, dass am Montagabend im Haupt- und Bauausschuss ein wenig Festtagsstimmung aufkam. Es sei etwas Besonderes, dass eine Stadt 32,2 Millionen Euro für die Modernisierung von Schulen ausgeben könne, sagte Oberbürgermeisterin Edith Schreiner. Und Schulbürgermeister Hans-Peter Kopp legte nach: Das Geld sei gut angelegt. Es gebe 6000 Schüler, die in Offenburg in städtische Schulen gingen. »Mit dieser Investition erreichen wir knapp 2000 davon«, sagte Kopp und sprach von einem »hohen Wirkungsgrad«.
Hochbauchef Andreas Kollefrath hatte zuvor die Maßnahmen an der Georg-Monsch-Schule (Baubeginn: Juli 2018, Fertigstellung: November 2019; Kosten 9,35 Millionen Euro), der Eichendorffschule (Baubeginn: Juli 2018, Fertigstellung: September 2020; Kosten 13,7 Millionen Euro) sowie am Schillergymnasium (Baubeginn: Juni 2018, Fertigstellung: Mai 2020; Kosten 9,15 Millionen Euro) dem Ausschuss im Detail vorgestellt.
Nur ein Streitpunkt
So wird die Monsch zur Ganztagsschule ausgebaut, erhält zudem eine neue Mensa mit Außenterrasse und einen völlig neu gestalteten Schulhof. Die Eichendorffschule wird zur Gemeinschafts- und Ganztagsschule aufgerüstet, gleichzeitig wird das Stadtteil- und Familienzentrum Albersbösch integriert. Das Schiller wird aufgestockt, damit das Lehrerkollegium endlich genügend Platz bekommt. Zudem werden die Fachräume komplett erneuert und auf einem Stockwerk platziert. Außerdem wird die 180 Quadratmeter große ehemalige Hausmeisterwohnung im Altbau zu zwei Klassenzimmern umgebaut.
Bei der Monsch hatten die Räte Bedenken, ob der Standort des »Grünen Klassenzimmers« östlich der Turnhalle der richtige sei, zumal dafür auch noch sechs Parkplätze wegfallen würden. OB Schreiner versprach, dass hier noch einmal neue Varianten geprüft und vorgelegt würden, wenngleich Hochbauchef Kollefrath betont hatte, dass diese Position ausdrücklicher Wunsch und Ergebnis des Abstimmungsprozesses mit Eltern und Lehrern sei.
Siedlerhof wird verkauft
Bei der Eichendorffschule berichtete Kollefrath, dass eine kleine Bühne in der Mensa künftig die Möglichkeit für Aufführungen geben werde. Auf Nachfrage von CDU-Stadtrat Klaus Binkert, was mit dem jetzigen Stadtteil- und Familienzentrum geschehe, wenn dies in die Schule integriert wird, sagte Schulbürgermeister Kopp, dass der Pavillon vertragsgemäß an die Gemibau zurückgehe und der Siedlerhof verkauft und einer Wohnnutzung zugeführt werde.
Kein Furunkel am Schiller
Beim Schillergymnasium freute sich der anwesende Direktor Manfred Keller, dass für Aufzug und Rettungswege doch noch eine Variante im Gebäude-Inneren gefunden werden konnte. Eine Lösung an der Außenfassade hätte den zentralen und wichtigsten Platz des Schulhofs massiv beeinträchtigt, sagte der Schulleiter erleichtert.
Nicht mehr schuldenfrei - und irgendwie doch
Zur Finanzierung der zuletzt von 26,8 auf 32,2 Millionen Euro teuren Investition hat die Stadt ein KfW-Darlehen in Höhe von 13,3 Millionen Euro aufgenommen.
Damit ist die Schuldenfreiheit der Stadt dahin, wie CDU-Fraktionschef Albert Glatt feststellte – oder irgendwie auch nicht. Denn laut Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp »können Schulden unterschiedliche Qualitäten haben«. Zum einen zahle die Stadt für das Darlehen nur 0,05 Prozent Zinsen, zum anderen erhalte sie einen stattlichen Tilgungszuschuss von 17,5 Prozent. »Wir machen es, um diesen Tilgungszuschuss zu bekommen«, betonte Kopp. Er könne mit den Schulden gut leben, wenn die Stadt hinterher 2,3 Millionen Euro an Tilgungszuschüssen rausbekomme.
Überdies habe er die berechtigte Hoffnung, dass es nach erfolgter energetischer Sanierung der Schulen eine Rendite in Form der eingesparten Energiekosten gibt, die die Darlehensraten teilweise aufwiegen.