Gengenbach/Hohberg/Friesenheim

48 Ordner für Windpark-Antrag

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23. Oktober 2015

Nach dreijähriger Planung: Die Bürgermeister Klaus Jehle (von links), Armin Roesner und Thorsten Erny stoßen auf den interkommunalen Windpark auf Bermersbacher Höhen an. ©Stadt Gengenbach

Die Gemeinden Friesenheim, Hohberg und Gengenbach haben im Landratsamt den immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsantrag für vier Windenergieanlagen abgegeben. Dieser interkommunale Windpark auf dem Bermersbacher Areal Rauhkasten/Steinfirst kostet rund 22 Millionen Euro und war auch Thema in der Bürgerversammlung in Schwaibach.

Zufrieden sehen Friesenheim, Gengenbach und Hohberg der weiteren Entwicklung ihres Windparks entgegen. Die drei Bürgermeister Armin Roesner, Thorsten Erny und Klaus Jehle hatten Anfang des Monats die letzten Rahmenbedingungen bei einem Besuch auf dem geplanten Windpark-Areal vertraglich festgezurrt und betonten: »Dieses Zukunftsprojekt verwirklichen wir gemeinsam, wir freuen uns auf unseren interkommunalen Windpark.«
Inzwischen haben Gengenbachs Bürgermeister Thorsten Erny, Jochen Brosi von den Stadtwerken sowie Peter Klug vom Projektentwickler Enercon die Anträge für den Windpark persönlich im Landratsamt abgegeben. Insgesamt 48 Ordner umfassten die Unterlagen, die die Behörde einforderte, um das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren zu starten.
Auf dem Windpark-Areal Rauhkasten/Steinfirst sind vier Windenergieanlagen geplant, laut Windatlas Baden-Württemberg ist der Standort wirtschaftlich erfolgsversprechend. Aus Sicht des Naturschutzes gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen keine Einwände gegen die Umsetzung. 38 Träger öffentlicher Belange und sonstige Stellen sind im Genehmigungsverfahren aufgefordert, das Windenergieprojekt aus fachlicher Sicht zu beurteilen.
Weitere Optimierungen
Die Gemeinden hätten die Unterlagen gerne einige Monate früher eingereicht. Die Planungen verzögerten sich aber, weil bis zuletzt die Zuwegungen zum Areal sowie Standorte und Ausrichtung der Anlagen immer wieder optimiert und neu berechnet wurden. Erfahrungswerte hiesiger Experten, zum Beispiel aus dem Amt für Waldwirtschaft, wurden einbezogen. »Wir wollen die Eingriffe in die Natur so gering wie möglich halten«, so die Windpark-Partner Erny, Jehle und Roesner, »das ist im Interesse der Umwelt und unserer Bürger.«
In der Bürgerversammlung der Stadt Gengenbach am Mittwochabend in Schwaibachs Mehrzweckhalle erläuterte Rolf Pfeifer von der endura kommunal in Freiburg, die das Projekt betreut, nochmals den Werdegang in den drei Jahren der Planung. Auch erklärte er, warum die vier Windräder mit Nabenhöhe von mindestens 135 Metern so deutlich aus dem Wald herausragen werden. Luftzirkulationen direkt über den Baumkronen seien natürlich, würden aber gewissermaßen die Rotoren mit einem Durchmesser von 110 bis 131 Metern irritieren und unsaubere Drehungen erzeugen, was wiederum zu Lasten der Wirtschaftlichkeit ginge. Erste Daten des im Juni aufgestellten, gut 140 Meter hohen  Windmessmastes seien, so Pfeifer, Ende September ausgelesen worden, könnten aber noch nicht in konkrete Ergebnisse umgesetzt werden. Mit der erzeugten Energie durch die vier Windenergieanlagen sollen rund 7900 Haushalte mit Strom versorgt werden können.
Philipp Riedel vom Freiburger ö:Konzept für Umweltgutachten informierte, dass rund 2,4 Hektar Wald für die Anlage gerodet werden müsse, rund 0,6 pro Anlage seien relativ gering. »Aber Fläche, die versiegelt wird, ist eben weg«, so Riedel. Als Ausgleichsmaßnahme für diesen Verlust an Naturfläche werden rund 7,6 Hektar Wald ausgewiesen, der alt werden dürfe und unbewirtschaftet dann auch für den Artenschutz  eine wichtige Rolle spiele.
2,4 Hektar Wald gerodet
Die Enercon GmbH mit Sitz in Aurich ist mit 50 Prozent an diesem Projekt beteiligt, trägt die Hälfte der rund 22 Millionen Euro an Investitionskosten. Die anderen 50 Prozent übernehmen die Kommunen und möglicherweise Bürger, die sich beteiligen wollen. Die Entwicklungskosten von rund 350 000 Euro trägt Enercon, selbst wenn die Umsetzung scheitern sollte.

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