548 Radler waren unterwegs
Die Verantwortlichen des RMSV Sturmvogel Niederschopfheim hatten am Pfingstmontag gut lachen. So, wie es die Sonne vom blankgeputzten Himmel ihnen vormachte. Die beiden Vorstände Timo Ehret und Hubert Saar eilten vor der Hohberghalle nach einem kurzen Wortwechsel mit der Presse sofort weiter. Es gab viel zu tun, der Laden brummte, vor allem unter der Holzpagode, aber auch im Hallen-Café.
Guter Besuch
Aber für Auskünfte ist seit jeher sowieso Kassierer Berthold Himmelsbach zuständig. Der freute sich über den guten Besuch des Pfingstradfahrens mit Volksrad- und Radtourenfahren. „Wir sind zufrieden, bei dem Traumwetter. Das beste Pfingstwetter seit Jahrzehnten.“ Insgesamt waren 548 Teilnehmer dabei. Verteilt auf die einzelnen Strecken ergibt sich dieses Bild: 20 Kilometer: 219 Teilnehmer, 55 Kilometer: 86 Teilnehmer, 70 Kilometer: 67 Teilnehmer, 90 Kilometer: 31 Teilnehmer und 111 Kilometer: 145 Teilnehmer.
Den 1. Platz der Hohberger Vereine erreichte RSV Hofweier mit 41 Teilnehmern. Den 2. Platzerreichte der Fanfarenzug der Späudizunft (21). Den 3. Platz die Donnerstagsradler des RMSV Sturmvogel Niederschopfheim mit 19 Teilnehmern. Bei den auswärtigen Vereinen hat der MRSV Ichenheim mit 23 Teilnehmern den 1. Platz belegt. Den 2. Platz der RMSV Bohlsbach mit 22 Teilnehmern und den 3. Platz der RMSV Windschläg mit 19 Teilnehmern.
Rund 50 Helfer (aus der Radgruppe) hatte der Sturmvogel im Einsatz, einschließlich derjenigen, die beim Aufbau der Pagode halfen. Das ist relativ knapp bemessen, aber der RMSV leidet, wie die meisten anderen Vereine, unter dem üblichen Phänomen: Helfen, dafür fühlen sich immer dieselben verantwortlich. „Und die Älteren werden immer älter“, wie Himmelsbach das ausdrückt. Viele Teilnehmer seien echt begeistert gewesen, dass es diese Veranstaltung wieder gibt und den Verein gebeten, sie bitte weiterzuführen, berichtet Himmelsbach. „Aber dazu brauchen wir aber schon Nachwuchs“, betont er noch einmal. „Viele sind schon über 40 Jahre mit dabei und wollen auch mal kürzertreten.“
So war es nur folgerichtig, dass die Radsportler den Essensstand heuer das erste Mal in fremde Hände gegeben haben. Die Verköstigung hatte Alexander „Bob“ Ehret mit Familie übernommen, der Niederschopfheimer Metzger, der Verkauf im Ladengeschäft und im Verkaufswagen Ende Oktober 2022 auf unbestimmte Zeit eingestellt hat. Der Verkauf im Café und der Getränke lag weiterhin in Händen des RMSV. Versorgungspunkte gab es zudem auf den Strecken. Auch so blieb viel Arbeit für das Team. Vier Radsportler haben die Strecken ausgeschildert, und das dauerte fünfeinhalb Stunden, wie Berthold Himmelsbach berichtet. Genug Arbeit alles in allem, die Verantwortlichen machen an Pfingsten keinen Urlaub. Und das jedes Jahr, bis auf die Coronapause 2020, 2021 und 2022. 2019 regnete es übrigens, umso froher sind die Verantwortlichen über den Sonnenschein 2023. Nach all den Jahren wieder loszulegen, war laut Himmelsbach nicht so einfach. Man musste schon überlegen: „Wie haben wir das früher gemacht?“ Und doch klappte es, bis auf Kleinigkeiten habe alles gepasst.
Gut bestückt war die Tombola; und die war für manche Besucher Grund genug, bis 20 Uhr auszuhalten. Den 1. Preis, ein Gutschein in der Radsportgalerie Brünn in Offenburg, gewann Carsten Heizmann aus Niederschopfheim.
Über Mittag rollten immer wieder Grüppchen von Radfahrern vor die Halle und stempelten ab. Mit Helm, wie gefordert. Dann ging es unter die Pagode. Dort saßen Radler und Nichtradler zusammen und feierten einen tollen Tag.
Infos unter: www.rmsv-niederschopfheim.de
Die Routen
Fünf verschieden lange und anspruchsvolle Touren gab es. Tour 1 (20 Kilometer) über Elgersweier, Zunsweier und Hofweier – für Einsteiger. Tour 2 (55 Kilometer) führt über den Santis Claus in Reichenbach. Die Kontroll- und Verpflegungspunkte fanden die Teilnehmer am Santis Claus und in Fußbach. Tour 3 (70 Kilometer): Eine sehr beliebte Strecke mit Anstieg bis zum Kontroll- und Verpflegungspunkt am Golfplatz in Zell a.H.. Tour 4 (90 Kilometer) ins Hochgebirge des mittleren Schwarzwaldes auf fast 800 Meter Höhe mit anspruchsvollen Steigungen bis zu 12 Prozent. Kurze Steigung zum Löcherberg und die zum Golfplatz sowie die Steigung von Zunsweier nach Diersburg waren zusätzlich zu bewältigen. Tour 5 (111 Kilometer): Die Königsetappe über 111 Kilometer und 1400 Höhenmetern zu den Nillhöfen.