60-Meter-Rutsche fürs Bad
Stück für Stück wird’s konkreter: Die Badkommission hat am Mittwochabend eine Grundausstattung fürs geplante 25 Millionen Euro Freizeitbad festgelegt. So können sich die Besucher unter anderem auf eine 60-Meter-Rutsche, verschiedene Becken und eine üppige Saunalandschaft freuen.
Offenburg. Die Planung fürs neue Freizeitbad nimmt Fahrt auf. Bürgermeister Oliver Martini und TBO-Chef Alex Müller informierten gestern vor der Presse über die jüngste Sitzung der Badkommission, bei der die Grundausstattung für das geplante Kombibad konkretisiert wurde. Man habe die beiden vorliegenden Entwürfe der Büros Kannewischer und GMF »in viele kleine Puzzleteile« zerlegt und geschaut, welche Becken und Einrichtungen das neue Freizeitbad auf jeden Fall haben sollte.
Zum sogenannten »Grundprogramm« gehören demnach eine ganzjährig nutzbare 60-Meter-Rutschanlage, im Hallenbadbereich zudem ein Lehrschwimmbecken mit 100 bis 160 Quadratmetern Wasserfläche, ein 20 mal 25 Meter großes Schwimmbecken mit acht Bahnen, ein Freizeit- und Erlebnisbecken (200 bis 225 Quadratmeter) sowie ein Kinderbecken (40 Quadratmeter). Im Außenbereich soll es laut Martini und Müller ein Kinderplanschbecken (40 bis 80 Quadratmeter) und ein multifunktional nutzbares Kombibecken (250 Quadratmeter) geben.
Außerdem ist eine üppige Saunalandschaft geplant. Allein diese Grundausstattung koste 17 bis 19 Millionen Euro, sagte Martini. Für den Abriss des bestehenden Stegermatt- und Hallenbads sowie das Herrichten der Parkflächen werden weitere vier Millionen Euro fällig. Die verbleibenden zwei bis vier Millionen sollen eventuell in ein wettkampftaugliches 50-Meter-Becken im Freibereich und eine große Sprunganlage investiert werden, führten Martini und Müller aus.
Auf der Grundlage dieser Überlegungen will Martini zwei bis drei Entwürfe erstellen lassen, die im Herbst bei einer Bürgerversammlung vorgestellt und diskutiert werden. Im Herbst kommt die Badkommission zudem ein weiteres Mal zusammen, um die Vorgaben für den geplanten Architektenwettbewerb noch detaillierter auszuarbeiten. Mit der Präsentation der Ergebnisse des Architektenwettbewerbs werde im Frühjahr 2013 gerechnet, so Martini.
Standortfrage geklärt
Bereits geklärt ist die Standortfrage. Mit 13 von 14 Stimmen hat die Badkommission Mitte April dem Standort Stegermatt den Vorzug gegenüber dem Gifizsee gegeben. Da die Badkommission nur ein beratendes Gremium ist, muss der Gemeinderat in seiner Sitzung am 23. Juli für den Standort Stegermatt noch sein Plazet geben.
TBO-Chef Alex Müller betonte, dass man den angestrebten Kostenrahmen von 25 Millionen Euro halten wolle. Auch das neue Bad werde ein Zuschussbetrieb sein: Wie derzeit auch rechnet Müller mit einem Defizit von 1,4 Millionen Euro pro Jahr. Für die 30 verschiedenen Komponenten lagen den Mitgliedern der Badkommission erstmals Kostenschätzungen vor: So würde ein 50-Meter-Becken laut Müller mit 1,6 bis 1,8 Millionen Euro zu Buche schlagen. Es mache natürlich einen großen Unterschied, ob man beispielsweise im Freizeit- und Erlebnisbecken drei oder zehn Sprudelbänke einbaue, betonte Müller. Ebenfalls wichtig für die Überlegungen der Badkommission: »Außenwasserflächen können wir maximal 120 Tage im Jahr nutzen, Innenwasserflächen 300 Tage im Jahr«, so der TBO-Chef.
Mitreden!
Unter www.freizeitbad-offenburg.de finden Bürger nicht nur viele Infos zum geplanten Freizeitbad, sie können auch konkrete Vorschläge machen beziehungsweise Fragen stellen, die von den Mitarbeitern der Stadt beantwortet werden. Die Ideen der Bürger werden außerdem in der Badkommission vorgestellt, so TBO-Chef Alex Müller. Unter Umständen finden die Vorschläge der Bürger folglich sogar Berücksichtigung, wenn das Freizeitbad gebaut wird. Laut Projektleiterin Heidi Haberecht ist die Seite seit Ende Mai von 3000 Menschen besucht worden.
23. Juli 2012: Nachdem sich die Badkommission Mitte April mit 13 von 14 Stimmen für den Standort Stegermatt und gegen den Gifizsee ausgesprochen hat, soll der Gemeinderat in der Sitzung am 23. Juli die Standortentscheidung zementieren.
Herbst 2012: Erörterung des Städtebaulichen Konzeptes in der Badkommission und zweite Bürgerversammlung.
4. Quartal 2012/Frühjahr 2013: Gemeinderat entscheidet über städtebauliches Konzept; Auslobung eines Architektenwettbewerbs.
Frühjahr 2013: Bekanntgabe der Ergebnisse des Architektenwettbewerbs und Ausstellung, danach Beratung in Badkommision und dritte Bürgerversammlung. Im Anschluss: Auftragsvergabe im Gemeinderat.
Frühjahr 2015: Möglicher Baubeginn. Bauzeit: rund 18 Monate.