80 Firmlinge in Offenburg sagen ja zum Glauben
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger spendete am Samstag rund 80 Jugendlichen der Seelsorgeeinheit Offenburg Sankt Ursula in der Pfarrkirche Sankt Fidelis das Sakrament der Firmung. Dabei mahnte er auch die Verantwortung der Jugendlichen für Kirche und Gesellschaft an.
So voll war die Sankt Fideliskirche selten. Im bis zum letzten Platz besetzten Gotteshaus feierten die Jugendlichen mit ihren Angehörigen, Paten und Freunden ihre Firmung, das Sakrament, das nach Taufe und Erstkommunion in die katholische Kirche eingliedert.
„Über die persönliche Glaubensentscheidung der jungen Menschen, mit der Firmung den dritten und endgültigen Schritt in die Gemeinschaft der Kirche zu gehen, freuen wir uns sehr“, schrieb Dekan Matthias Bürkle im Pfarrblatt. In seiner Festpredigt gab Erzbischof Stephan Burger den Jugendlichen die Botschaft mit, dass sie von einem guten Geist, vom Geist Gottes, vom heiligen Geist begleitet seien. Das habe auch der heilige Augustinus – ein ungestümer Mensch, der sich nicht damit abfinden wollte, was er vorgefunden habe, nach einem Leben in großen Zügen letztlich erkannt. Er sei den Weg mit Gott, dem Nächsten und damit den Weg zu sich selbst gegangen, wurde Theologe und sogar Bischof.
„Es gibt einen, der ganz wichtig sein will für euer Leben, dem es nicht egal ist, wie euer Leben verläuft“, machte der Erzbischof den Jugendlichen Mut. Auch wenn es Probleme gebe, müsse man nicht aufgeben und resignieren. Liebe zu empfangen und zu geben sei als besonderes Talent in jeden Menschen hineingelegt.
„Euch ist heute der heilige Geist zugesagt, ihr empfangt damit alles, was ihr für ein erfülltes Leben braucht.“ Das sei das große Kontrastprogramm zu dem, was derzeit in vielen Bereichen erlebt würde. „Es kommt auf euch an, dass Kirche und Gesellschaft Zukunft haben“, gab der Erzbischof den Firmlingen mit auf den Weg.
Ein großer Tag
Der vergangene Samstag war auch ein großer Tag für Simon Spieth, der sich für die Firmung entschieden hatte, denn „sie stärkt mich im Glauben“, wie der 15-Jährige erklärte. Man komme immer näher zu Gott, erst die Taufe, dann die Erstkommunion, dann die Firmung, sagte der 14-jährige Emilien Wehler. Auch für Carolin Burth (15) war die Firmung ein wichtiger Schritt: „Für mich hat der Glaube eine Bedeutung, weil ich ja auch so erzogen wurde.“ Sie ist überzeugt: „Der Glaube hilft mir im Leben.“
Viele Jugendliche brächten eine Offenheit im Glauben mit, sagte der Erzbischof, die Frage sei, wie sie sich mit der konkreten Form von Kirche auseinandersetzten und wie sie Kirche wahrnähmen. Eine große Chance, Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden zu erfahren, liege in der Firmvorbereitung.
Blick in die Zukunft
„Die Musik spielt immer vor Ort“, so Burger auch im Blick auf das Projekt Kirchenentwicklung 2030 mit der geplanten Umstrukturierung der Verwaltung und der Kirchengemeinden. Damit würde nicht das Leben vor Ort beschnitten, wichtig sei, dass die Bezüge in den Gemeinden erhalten blieben und gelebt würden.
Etwas vom kirchlichen Leben vor Ort erfuhren die Jugendlichen bei der Firmvorbereitung. Etwa ein dreiviertel Jahr lang haben sie sich mit Glaubens-, Lebens- und gesellschaftlichen Themen auseinandergesetzt. Zum einen habe es die klassischen Gruppenstunden gegeben, aber auch viele Projekte, beispielsweise eine Fahrt nach Taizé, blickte Pastoralreferent Marcel Oertwig auf eine intensive Zeit mit den jungen Menschen zurück.
Beim anschließenden Empfang nutzten die Jugendlichen die Gelegenheit, mit dem Erzbischof ins Gespräch zu kommen.