Abschied von der Tanzgruppe beim Rosenmontagsball
Beim Rosenmontagsball der Narrenzunft Zell-Weierbach gaben sich Narren und Guggen ein Stelldichein. Und mit dem letzten Auftritt endete die Ära der legendären Tanzgruppe Zell-Weierbach.
Die Stimmung war gut in der Abtsberghalle Zell-Weierbach, als unter den Augen und in den Ohren der Zeller Esel und Feuerteufel und ihrer Gäste die Gugge der „Hoggama Ringdeifel“ in die Vollen ging. Die von Martina Knab musikalisch geleitete Guggenmusik ist den Zellern freundschaftlich verbunden, denn zwischen Ring- und Feuerteufeln feiert man ja praktisch in der Familie.
Da war die Anreise aus dem über 120 Kilometer entfernten Hockenheim ein Klacks, und was die Jungs und Mädels zu bieten hatten, überzeugte: Popklassikern wie „Thriller“ oder „I’m still standing“ verliehen sie einen tollen Sound. Und ganz nebenbei hatten sie neben der musikalischen auch noch eine tröstliche Botschaft dabei, denn „Guggeblast – die Zeit heilt alle Wunden!“ lautet das Motto auf den im Hansaplast-Design gehaltenen Gewändern der „Hoggama“.
Wie gut das an diesem Abend passte, wussten die Gäste vielleicht selbst gar nicht, bis Moderatorin Nathalie Zittlau zum Mikro griff und zum letzten, (leider) wirklich allerletzten Mal die legendären „NB Girls“ anmoderierte. Nach dem Ende der „Zeller Mickys“ im Jahr 1994 nach und nach aus dem damals noch sehr jungen Tanznachwuchs herangereift, setzte die „Tanzgruppe Zell-Weierbach“, wie sie sich selbst schlicht und selbstbewusst nennen, seit über zwei Jahrzehnten lokal und überregional Maßstäbe und wurde für viele Narrenballetts zum Vorbild.
Immer eine Zugabe
Wo sie auftraten, waren sie der Kracher, wobei die Besetzung naturgemäß je nach Alter wechselte – man konnte es sehen, als sich die Mädels in einer langen, langen Reihe auf der Bühne versammelten, um den offiziellen Abschied von Zunftmeister Patrik End entgegenzunehmen. Ob als Rockerbräute, „Spice Girls“ oder wie am Montag in einer Mischung aus maritimen Themen und heißem „Samba do Brasil“, „ihr seid die, die bei wirklich jeder Veranstaltung eine Zugabe geben mussten!“, erinnerte End. „Ihr seid unsere Vorbilder!“, versicherten die noch sehr jungen „NB Teens“, die bereits zu Beginn des Abends das Publikum begeistert hatten, mit Wehmut.
Mit dem „NCE Ballett“ aus Ebersweier, die auch ihre Gugge „Zulutt“ dabei hatten, trat später noch eine tänzerische Augenweide auf. Zwischendurch hatten die Gäste die Gelegenheit, zur Musik von DJ B-Dog die Tanzbeine zu schwingen, so beim „Freestyle“ zu den Klängen von „Fantasy Girl“. Neben vielen Hästrägern vor allem aus dem Rebland und der näheren Umgebung waren auch „Minnie Mouse“, eine Schwarzwaldmarie, Cowboy und -girl, ein „Baywatch“-Retter und viele andere Kostüme zu bewundern.
Die Gäste kamen nicht nur von nah, sondern auch von fern: Als „Steampunks“ verkleidet, hatten Daniela und Elmar ausgerechnet am heiligen Rosenmontag die Zeller Fasent dem heimischen Kölner Karneval vorgezogen. Und die Einhörner Nicki und Tanja waren aus München angereist, um mit ihrer Freundin Marianne in Zell-Weierbach zu feiern.