Absturz der »Hindenburg« erlebt
Vollbesetzt war die Gottswaldhalle am Samstagabend. Etwa 250 Besucher nahmen beim Herbstkonzert des Musikvereins Griesheim Platz. Damit und den großartig aufspielenden Musikern des Orchesters war der Erfolg sch
Bereits im Rahmen seiner Begrüßung hatte der Vereinsvorsitzende Markus Maier, der im Orchester das Baritonsaxofon spielt, verkündet, dass sich die Musikerinnen und Musiker wieder intensiv auf das traditionelle Herbstkonzert vorbereitet haben. Das Ergebnis dieser vielen Proben war ein großartiges Konzert, das nichts zu wünschen übrig ließ.
Wieder einmal bewies das Orchester, dass es nicht nur die klassische Blasmusik beherrscht, sondern auch auf dem Gebiet der konzertanten Musik ebenso zu Hause ist und das auf einem relativ hohem Niveau. Das Programm reichte von der Klassik, über Filmmelodien, Rock und Pop, bis hin zum Musical. Dazu hatten es sich das Orchester und sein Dirigent Matthias Rosa bei der Auswahl der Stücke nicht leicht gemacht, denn es wurden zum Teil hohe Anforderungen an die Instrumentalisten gestellt.
Hier zeichnete sich unter anderem Bastian Graf aus, der das in der musikalischen Oberstufe angesiedelte Solo aus dem Hornkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart im ersten Teil des Abends hervorragend intonierte. Der Komponist wäre sicher sehr zufrieden gewesen.
Zuvor stieg das Orchester mit »Apertum« von Thiemo Kraas in das Programm ein. Bereits hier und in allen folgenden Vorträgen zeichnete sich ab, dass es Matthias Rosa wiederum gelungen war, sein Orchester auf den Punkt genau zu Höchstleistungen zu animieren. Da dies inzwischen zum zehnten Mal geschah, war es für ihn auch gleichzeitig ein kleines Jubiläum, was mit besonderem Applaus bedacht wurde.
Mit »Montanas del Fuego« von Markus Götz und »Mountain Wind« von Marin Scharnagl wurde das Programm fortgesetzt, bevor es mit dem dramatischen Werk »Hindenburg« von Michael Geisler zu einem kleinen Höhepunkt im ersten Teil kam. Besonders hier gelang es Werner Kempf, der wie jedes Jahr zwischen den einzelnen Stücken seine Trompete zur Seite legte, um dem Publikum alles Wissenswerte über die jeweiligen Stücke zu erläutern, den Hintergrund des Werkes zu beschreiben. So erlebten dann die Zuhörer musikalisch, wie bei den leisen und getragenen Stellen das bis dato größte Luftfahrzeug durch die Luft schwebte und am Ende furios und dramatisch beim Landemanöver am 6. Mai 1937 verbrannte.
Erinnerungen geweckt
Der zweite Teil des Programms war anspruchsvoller Unterhaltungsmusik gewidmet. Mit den Melodien aus dem gleichnamigen Film »Braveheart« von Jan van Kraeydonck und dem Lied »I wanna be like you« aus dem Disney-Film »Dschungelbuch« wurden Erinnerungen an diese Kultfilme geweckt. Manfred Schneider hat mit »Young life« ein Stück besonders für Blasmusik geschrieben, dass mit seinen vielen beschwingten Rhythmen gut zum Motto des zweiten Teils passte. Mit Melodien aus dem Musical »Mary Poppins« wäre das Programm eigentlich beendet gewesen.
Dass noch Zugaben gefordert wurden, war vorauszusehen. Diesmal mussten jedoch die Aktiven noch viermal zu ihren Instrumenten greifen. Dazu gab es mit dem Sänger Jan Rendels noch einen weiteren Höhepunkt zum Schluss. Eine Zugabe wurde auch schon vom Jugendorchester verlangt, das traditionsgemäß den Abend eröffnete. Die 15 Jugendlichen von neun bis 13 Jahren bewiesen mit »Promenade«, »FunPolka« und »Italia carousel«, drei speziell für Blasmusik geschriebene Stücke, dass sie bei Dirigent Rosa nicht nur viel gelernt haben, sondern dass sie in naher Zukunft das Hauptorchester unterstützen werden.