Abwasserzweckverband bald schuldenfrei
Das Verbandsklärwerk des Abwasserzweckverbandes „Kinzig- und Harmersbachtal“ (AZV) der Verwaltungsgemeinschaften Haslach und Zell a.H. mit Sitz in Biberach läuft derzeit finanziell wie auch technisch in ruhigen Bahnen. Ende 2021 möchte der AZV schuldenfrei sein.
Die Verbandsversammlung unter der Leitung der Verbandsvorsitzenden, Bürgermeisterin Daniela Paletta, Biberach, verabschiedete am Donnerstag das zügig beratene und einstimmig verabschiedete umfangreiche Zahlenwerk des Haushaltjahres 2018 und den Wirtschaftsplan für 2020.
Im Zahlenwerk von Verbandsrechnerin Gisela Ringwald schließt das Jahr 2018 mit einem Gesamtbetrag auf der Einnahmen/Ausgabenseite von 3,122 Millionen Euro ab. Das Gesamtvermögen schrumpfte abschreibungsbedingt um 55 301 Euro auf jetzt 539 3153 Euro. In der Planung für 2020 ist die Summe der Erträge und Aufwendungen um 23 500 Euro geringer als im Zeitraum zuvor. Begründet wird dies mit vorweggenommenen Maßnahmen im Unterhaltungsbereich aus den Vorjahren. Betriebsleiter Aldrin Mattes hatte auf der Investitionsseite einen gebrauchten Traktor mit Radlader für 60 000 Euro, eine Station zur Gasmessung mit 10 000 Euro und die Erneuerung der Personalküche mit 6000 Euro auf der Wunschliste für 2020 im Plan.
Für Planungsleistungen für die Sanierung des Regenüberlaufbeckens in Steinach werden fürs nächste Jahr 117 500 Euro eingestellt. Wie in der Versammlung berichtet wurde, wird auf der Basis ordentlicher Tilgungen der Schuldenstand des Zweckverbands zum Ende des Jahres 2021 auf Null zurückgehen. Voraussetzung ist allerdings, dass vom Gesetzgeber keine weiteren Reinigungsstufen vorgeschrieben werden und keine unerwartenden Reparaturen im Klärwerk anfallen.
„Unsere Anlage arbeitet derzeit nach allen anerkannten Regeln und hat eine sehr gute Reinigungsleistung“, so ein zufriedener Betriebsleiter. Das Biberacher Klärwerk reinigt die Abwässer aus einem Einzugsgebiet mit 30 000 Einwohnern. Damit gehört die Anlage des mittleren Kinzigtals zu den vier größten Abwasserreinigern des Ortenaukreises.
Eigene Stromproduktion
Neben der eigentlichen Abwasserreinigung aus dem Kanalnetz verarbeitet das Klärwerk die Sickerwässer aus der Deponie „Vulkan“, Speisereste aus dem Gaststätten- Lebensmittelgewerbe, Brennschlempe aus den Brennereien und Fett von Fettabscheidern. Diese Materialien und Dienstleistungen, sind für die Anlieferer teilweise kostenfrei und werden produktiv für die Gas- und Stromproduktion eingesetzt. Das Klärwerk hat eine Eigenstromversorgung von 117 Prozent. Die vergangenen Kommunalwahlen erbrachten Veränderungen in der Besetzung der Vertreterversammlung.
Die Verbandsvorsitzende verabschiedete fünf zum Teil langgediente Vertreter und bedankte sich mit einem Präsent: Werner Dangl, Zell a.H.; Herbert Krauß, Biberach; Andrea Kuhn, Zell a. H.; Jürgen Joggerst, Oberharmersbach; Marco Müller, Steinach.
Bürgermeister Philipp Saar dankte am Ende im Auftrag der Versammlung „Verbandschefin“ Daniela Paletta mit einem Blumenstrauß für ihre umfangreiche Arbeit.