Adventlicher Hüttenzauber in Biberach-Prinzbach
„Wir sind befreundet“, sagen Kerstin Roser und Beate Reinhard voneinander. So kommt es, dass Letztere zum einen mit Produkten aus – auch hofeigener – Alpakawolle beim jährlichen „Hüttenzauber“ in „Rosers Dekoscheune“ vertreten ist und zum anderen die von Reinhards Tochter und ihrem Schwiegersohn geführte Alpaka-Wanderung am vergangenen Wochenende bei eben jenem Hüttenzauber Station gemacht hat.
Diesen wiederum – ein heimeliges Kleinod in der langen Reihe vorweihnachtlicher Veranstaltungen – stemmt Karin Roser alljährlich mithilfe ihrer vielköpfigen Familie. Das alles zur Freude von Hunderten von „Hüttenzauber“-Besuchern. Und dank eines Zeitgenossen aus einer ganz anderen Jahreszeit: dem Osterhasen. Beziehungsweise dessen dekorativer Interpretationen aus Holz, denn mit denen hat dereinst alles angefangen.
Gewerbe als Hobby
„Nachdem wir zwei uns gefunden hatten, haben wir für Verwandte Osterhasen aus Holz gemacht“, erzählen Karin und Friedrich Roser, „daraus wurden Weihnachtsengel und dann wurde ein Gewerbe daraus.“ Eines, das von den beiden Vollzeit Berufstätigen ausschließlich als Hobby betrieben wird. Die Ideen entwickelt das umtriebige Ehepaar gemeinsam.
Mit seinen vielfältigen Holzkreationen war sie schon auf „vielen, vielen Märkten“, auch auf Naturparkmärkten. Weil das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist, wollte Karin Roser, „zu Weihnachten mal daheim was machen, so ist der „Hüttenzauber“ entstanden.
Ihre vier in Biberach und in der Gegend um Bruchsal wohnenden Geschwister waren sofort zum Mitmachen bereit, desgleichen ihr Sohn – „lauter Verstrahlte“, flachst Roser liebevoll. Denn sie alle sind kunsthandwerklich zugange, auch weihnachtliche Leckereien gibt es. Bestens in die Runde passt zudem die leidenschaftlich töpfernde Angela Boschert vom Boscherthof in Nordrach, eine Schwägerin Karin Rosers.
Rosers Dekoscheune gibt es seit fast einer Dekade seit drei Jahren den Hüttenzauber in der jetzigen Form. Der fand heuer am vergangenen Samstag und Sonntag von jeweils 14 bis 22 Uhr statt und lockte Gäste auch aus Offenburg herbei.
Am Samstag fanden sich gar vierbeinige Besucher ein, fast menschengroß und teils keck mit Nikolausmütze im Miniformat geschmückt: Alpakas. Prompt wurden zum Fotografieren die Handys gezückt, entzückte Kinder- und Erwachsenenhände streichelten die Tiere. Aber bitte nur an Hals und Rücken, keinesfalls am Kopf: „Das mögen sie nicht“, erklärte Kerstin, Beate Reinhards Tochter.
Die frisch gebackene zweifach-Mutter (ihr viereinhalb Monate alter Sohn Mirco schlief selig eingekuschelt im Tragesack in Mamas Parka) hatte eine Gruppe der auf dem Reinhard´schen Bechererhof lebenden und dort auch gezüchteten Woll-Lieferanten durchs Dorf hierhergebracht, zum Zwischenstopp beim Hüttenzauber.
Neugierige Tiere
Bei solchen Alpaka-Wanderungen dürfen Gäste die Tiere führen. „Alpakas sind sehr neugierige Tiere, obwohl sie eher schüchtern und zurückhaltend sind“, erklärte Kerstin Reinhard, „und jedes hat seinen eigenen Charakter, man muss auf jedes einzelne Tier wirklich eingehen.“
Zurück im Stall durften die Teilnehmer, der das ganze Jahr über sehr gefragten Alpaka-Wanderungen, einen Glühwein oder Punsch genießen sowie frische Waffeln. Weitere weihnachtliche Alpakawanderungen bietet der Bechererhof am 14. und 21. Dezember an.