Aleksander Bauknecht aus Olsztyn mit Stand auf Wochenmarkt
Einen besonderen Stand gab es am Dienstag auf dem Wochenmarkt. Neben den Werres-Vögeln stand Aleksander Bauknecht aus Offenburgs Partnerstadt Olsztyn. Im Gepäck hatte er allerlei Infomaterial über seine Heimat sowie einige Produkte. Auch Oberbürgermeister Marco Steffens bekam ein Geschenk.
Kugelschreiber, Infobroschüren, Bücher, Seifenblasen, T-Shirts mit dem Aufdruck »Olsztyn«, Kerzen und einiges andere hatte Aleksander Bauknecht am Dienstag neben den Werres-Vögeln vor sich platziert. Auf den kleinen Tisch passte längst nicht alles, ein Teil der Produkte stand in Kartons auf dem Boden oder lagerte im Auto, das direkt hinter Bauknecht stand.
Bauknecht kommt aus Offenburgs polnischer Partnerstadt Olsztyn und brachte gestern während des Wochenmarkts den Passanten seine Heimat näher. Er ist Professor an der Universität in Olsztyn und Mitglied im Verein »Allensteiner (der deutsche Name für Olsztyn) Gesellschaft deutscher Minderheit«.
Als vor Kurzem eine Offenburger Delegation anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft in Olsztyn zu Gast war, habe ihn OB-Büroleiter Tobias Uhrich gefragt, ob er einen Stand auf dem Offenburger Wochenmarkt betreuen wolle, erzählte Bauknecht. Er sagte zu.
Voller Kofferraum
Den Kofferraum voll mit Infomaterial und Produkten aus Olsztyn machte er sich am Wochenende auf den Weg. Am Montag kam er in Offenburg an. Ein Hingucker waren am Dienstag die vermeintlichen Schultaschen, die in Plastik gehüllt in Kartons auf dem Boden standen. Darauf angesprochen, verriet Bauknecht: »Sie sehen nur so aus. Das sind Briefkästen aus Metall. Ein Arzt aus Olsztyn fertigt sie als Hobby.«
Geschenk für den OB
Die Briefkästen in Schultaschen-Form konnten gekauft werden, alles andere gab Bauknecht den Stand-Besuchern kostenlos mit auf den Weg. Ein Geschenk, so Bauknecht am Dienstagmittag, werde er am Nachmittag auch an Oberbürgermeister Marco Steffens übergeben. »Herr Steffens bekommt einen der Briefkästen«, sagte er.
Das Mitglied des Vereins »Allensteiner Gesellschaft deutscher Minderheit« berichtete, dass am Morgen vor allem Bürger, die ursprünglich aus Oberschlesien oder Ostpreußen kommen, das Gespräch mit ihm gesucht haben. »Menschen, die einen Bezug zu der Region haben, sind sehr interessiert, was ich hier mache«, sagte Bauknecht.
Am Mittag erkundigte sich eine Frau nach den Briefkästen, Bauknecht schenkte ihr eine Kerze in Gestalt eines Pruzzen-Weibs. Von den heidnischen Pruzzen-Stämmen, die früher in dem Gebiet von Ermland und Masuren lebten, wurden die Pruzzen-Weiber (Steinstatuen) geschaffen.
Eine andere Dame unterhielt sich mit Bauknecht über Nikolaus Kopernikus, über dessen Wirken in Olsztyn hatte Bauknecht eine Broschüre mitgebracht. »Kopernikus war Domherr-Verwalter in Olsztyn«, erzählte der Einheimische. Eine weitere Besucherin regte an, dass eines der Bücher in der Stadtbibliothek den Offenburgern zur Verfügung stehen solle.
Erster Besuch
»In Olsztyn hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan. Es wurde in Renovierungen und Infrastruktur investiert. Es wurde zum Beispiel ein neues Freibad gebaut«, erzählte Bauknecht, der am Mittwoch weiter reist. Es war sein erster Besuch in Offenburg. Am Montag habe er sich die Stadt angesehen.
»Offenburg gefällt mir gut. Es gibt hier schöne Häuser. Es ist sauber und gepflegt. Ich mag kleinere Städte, die Charme haben«, sagte Bauknecht. Er wird gerne wieder kommen.