Als Chefarzt der Offenburger Augenklinik vielen geholfen
Am Samstag feiert der ehemalige ärztliche Direktor am Ortenau-Klinikum Professor Dr. Hanjörg Flick den 80. Geburtstag und blickt dankbar auf ein beruflich und privat erfülltes Leben zurück. Nach der schweren Kriegszeit mit dem Verlust des Vaters ging es stetig aufwärts.
Geboren am „4.4.40“ in Hambach in der Pfalz, das heute zu Neustadt an der Weinstraße gehört, machte der Jubilar 1959 am Humanistischen Gymnasium in Neustadt das Abitur. Hanjörg Flick, der im Krieg seinen Vater verloren hatte, musste mit Ferienarbeit schon als Schüler und später als Medizinstudent seinen Lebensunterhalt selbst mit finanzieren. Trotzdem schloss er 1964 an der Universität des Saarlandes als Jahrgangsbester ab und bekam den Specia-Preis zuerkannt.
Folgerichtig promovierte er bereits ein Jahr später, wurde 1966 approbiert und machte bis 1971 den Facharzt für Augenheilkunde an der Universitäts-Augenklinik in Homburg an der Saar. 1972 wurde er Oberarzt und Leiter der Abteilung für Kinder-Augenheilkunde und spezialisierte sich auf die Korrektur des Schielens, das er auch an der Orthoptisten-Lehranstalt unterrichtete. Von 1972 bis 1980 betreute er die staaliche Sehbehinderten- und Blindenschule des Saarlandes in Lebach. In diese Zeit fiel auch die Gründung der Staatlichen Lehranstalt für Orthoptisten an der Augenklinik Homburg an der Saar und der Erwerb der Zusatzbezeichnung „plastische Operationen“.
Im Jahr 1981 wurde Hanjörg Flick Chefarzt der Augenklink am Klinikum Offenburg sowie Lehrbeauftragter für das Akademische Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg und habilitierte an der Universität des Saarlandes, die ihn zum Privatdozenten berief. Die ordentliche Professur folgte 1987. Von 1995 bis 1998 war der Jubilar ärztlicher Direktor am Ortenau-Klinikum, 2003 ging er in den Ruhestand.
Seit 1989 und noch über seine Berufstätigkeit hinaus engagierte sich Hanjörg Flick, der seit 1985 dem Rotaryclub Ortenau angehört, für bedürftige Menschen. So nahm er mehrere Jahre an den Hilfsaktionen von Georg Dietrich für das polnische Olsztyn, das später Offenburgs Partnerstadt wurde, teil, und unterstützte bis 2018 den deutsch-russischen Freundeskreis. Aber auch in seinem Metier leistete er vorbildliche Arbeit, so in den 1990er-Jahren bei der operativen Fortbildung für chinesische Augenärzte im chinesischen Wuhan (gefördert vom Land Baden-Württemberg) oder bei einer augenärztlichen Hilfsaktion in Cuenca, Ecuador, ferner ab 2003 bei einer operativen augenärztlichen Tätigkeit in Akwatia, Ghana.
Fünf Enkelkinder
Hanjörg Flick ist seit 1967 mit „der besten aller Ehefrauen“, der Laborärztin Doris, geborene Horn, verheiratet. Das Paar hat die Töchter Claudia und Sonja und fünf Enkelkinder. Privat interessieren den Jubilar die Literatur des vorderen Orients, die Geschichte der Eisenbahn und sein Garten, wo er unter anderem etwa 60 Freiland-Kamelien pflegt. Gern unternimmt er Bergtouren und vertieft sich in die zeitgenössische und regionale Kunst und auch in das Thema Totentanz oder die Slevogt-Druckgrafik.
Er sei „froh und dankbar“ für seinen „positiven Lebenslauf“, bilanziert er, denn auf den frühen Verlust des Vaters und die „Entbehrungen der Nachkriegszeit“ folgte eine „stetige positive Aufwärtsentwicklung“. Sehr bewusst ist ihm, dass er seine eigene gute Gesundheit auch der modernen Medizin verdankt. Er genießt das Leben in der „prachtvollen Umgebung“ und weiß zu schätzen, dass er in einer geschichtsreichen und gut strukturierten Stadt wohnt.
Seine Hoffnung für die Zukunft drückt der geborene „Pälzer“ auf gut Badisch aus: „Dass es noch e Wieli hebt!“