Förderverein Ortenau-Burundi

Alte Geräte des Gengenbacher Krankenhauses helfen nun in Burundi

Heike Ritter-Schebesta
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14. August 2022
Jürgen Hug hat mit zahlreichen Helfern einen weiteren Hilfstransport nach Burundi organisiert. Dieser startete in Gengenbach mit vielen Klinikgeräten.

Jürgen Hug hat mit zahlreichen Helfern einen weiteren Hilfstransport nach Burundi organisiert. Dieser startete in Gengenbach mit vielen Klinikgeräten. ©Heike Ritter-Schebesta

Ausrüstungsgegenstände aus dem ehemaligen Gengenbacher Krankenhaus sind jetzt auf dem Weg in das Krankenhaus im afrikanischen Kayanza. Damit eröffnen sich dort ungeahnte Möglichkeiten.

Endlich ging der vom Förderverein Ortenau-Burundi organisierte Transport von weiterverwendbarem medizinischem Gerät am 4. August auf seine lange Reise vom Lager bei den Gengenbacher Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu über Hamburg aufs Schiff nach Daressalam und dann 1500 Kilometer über Land ins zentralafrikanische Kayanza in Burundi. Aufgrund der weltweiten Schifffahrtskrise und der Containermängel musste der Transport mehrmals verschoben werden.

Seit nun 33 Jahren unterstützt der Förderverein Ortenau-Burundi, hervorgegangen aus der Patenschaft des ehemaligen Gengenbacher Krankenhauses St. Martin, die Versorgung des befreundeten Klinikums von Kayanza mit hierzulande nicht mehr gebrauchtem, jedoch sehr gut erhaltenem medizinischem Gerät aus Praxis- und Klinikauflösungen sowie Spenden.

Das kleine Land Burundi, jahrelang geschwächt von blutigen Unruhen aus den Bürgerkriegen zwischen Hutu und Tutsi, Landknappheit und Arbeitslosigkeit, gilt laut Welthungerindex noch immer als das von Hunger am stärksten betroffene Land.

Vieles aus Gengenbach

Aktuell konnte der Förderverein auch vom nun geschlossenen Ortenau-Klinikum in Gengenbach vieles abbauen und an das im ländlichen Norden von Burundi liegende Krankenhaus von Kayanza schicken. Dieses in der Provinz einzige Krankenhaus versorgt rund 500.000 Menschen und konnte in den über 30 Jahren Unterstützung von ursprünglich 80 auf nunmehr 300 Betten erweitert werden. Auch wurde die Infrastruktur entsprechend der Leistungsanforderungen Schritt für Schritt angepasst.

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Durch Hilfe des Fördervereins konnten in den vergangenen Jahren ein Röntgengerät, eine Wasserversorgung durch einen 100.000 Liter fassenden Wasserturm, ein größerer Generator, eine Isoliereinheit, 200 Betten sowie ein neues Narkosegerät angeschafft werden. Dadurch kann jetzt ein Chirurg aus der Hauptstadt, der zweimal pro Woche nach Kayanza kommt, auch größere Operationen vornehmen. Rund 2500 Geburten mit einer fast 50-prozentigen Kaiserschnittrate werden dort jedes Jahr geleistet.

Auf die rund drei Monate dauernde Reise gingen unter anderem Sonographie-Geräte, Dinge für den Laborbedarf, Betten, Matratzen, zwei gynäkologische Untersuchungseinheiten sowie für die Geburtshilfe unverzichtbare Geräte, die es in Kayanza so noch überhaupt nicht gibt.

„Plüschtiere fürs Herz“

Ebenso viele Plüschtiere, gestiftet neben weiteren medizinischen Gegenständen vom Ortenau-Klinikum Wolfach. „Plüschtiere sind dort sehr beliebt und etwas fürs Herz“, freut sich Fördervereinsvorsitzender Jürgen Hug, „und insofern schon auch so eine Art ‚Heilmittel‘“.

Auch eine Offenburger Gynäkologin wollte nach ihrer Praxisauflösung mit ihrem Inventar die bedürftige Struktur in Kayanza unterstützen. „Alles, was beladen wurde, war mit den afrikanischen Kollegen abgesprochen und für nötig empfunden worden. Anders macht es auch keinen Sinn“ wehrt Hug vorbeugend die Sorte von Vorurteilen ab, die behaupten, man würde nach Afrika wohl eher Minderwertiges entsorgen.

Finanziert wird der Container-Transport durch Mittel des Bundes und Eigenmittel des Fördervereins. Möglich wird er nicht ohne die Hilfe von tüchtigen Helfern bei Abbau und der Verladung, der Lagerung, dem Transport und der Organisation. „Hierfür möchte ich im Namen aller bei allen Beteiligten, Helfern und Spendern herzlich bedanken“, so Hug, „Nur durch ein solches gemeinsames Engagement ist so ein Transport überhaupt möglich.“

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