Andreas Fahr eröffnet »Zweiklang Skulptur und Grafik«
Der Offenburger Künstler Andreas Fahr eröffnete im Georg-Dietrich-Areal seine Ausstellung »Zweiklang Skulptur und Grafik«. Die Gäste der Vernissage betraten am Mittwoch zudem einen nahezu fast neuen Kunstraum der Stadt, der künftig für regionale Künstler offen sein wird. Eine Adventsausstellung ist bereits geplant.
Mit dem Georg-Dietrich-Areal hat die Stadt einen neuen Kunstraum, der mit spektakulärer Industrie-Architektur punktet. Die großzügigen Räume der ehemaligen Spedition am Güterbahnhof füllt, nach einer Retrospektive Max Köhlers Anfang des Jahres, nun der Offenburger Künstler Andreas Fahr mit seinen Werken.
Am Mittwoch wurde seine Ausstellung unter dem Titel »Zweiklang Skulptur und Grafik« bei der Vernissage eröffnet. Rainer Herrfurth vom Dietrich-Areal begrüßte die zahlreichen Gäste und freute sich, dass aus Plänen nun ein realer Kunstraum entstanden ist.
Beide Kernthemen der Ausstellung zeigen trotz ihrer Unterschiedlichkeit die kraftvolle Handschrift eines Künstlers. Dabei bleiben außergewöhnliche Materialien und originelle Technik eigenständig. Werke aus Wellpappe, Papier und Keramik, Collage- und Skulpturenbau sind in handwerklicher Perfektion gestaltet. Doch Respekt vor den Materialien, denen Fahr ihren Charakter belässt, Ausdruck der Motive und Skulpturen – das alles vermischt sich in dieser Ausstellung zu einem Klangmuster.
Bei den Skulpturen zeigt sich die Nähe zu den Bauhauskünstlern, die mit ihren kühlen rationalen Entwürfen in den 20er-Jahren für einen Aufbruch in die Moderne stehen. Keramiken mit Würfeln, Rollen, Kuben oder Kugeln hat Andreas Fahr zu schier abenteuerlichen Skulpturen in leuchtenden Grundfarben zusammengestellt.
Eine Ausnahme bildet die »Pieta« aus dem spröden Material Wellpappe. Die Komposition mit glatten, glänzenden Keramikelementen überzeugt durch mehrdimensionale Eindrücke. Einen weiteren Ton bringen die feinen Holzschnitt-Grafiken in die Ausstellung. Die sind unprätentiös mit Klemmen im Rahmen befestigt, in Collagetechnik zeigen sie auf mehrschichtigem farbigen Hintergrund dunkel gehaltene Motive als detaillierte Zeichnungen. Wie einen Steinway-Flügel, Musikinstrumente oder zum Luther-Jahr, den Reformator als eigenwillige Porträts.
Musik und Kunst
Im Dialog mit Laudatorin Erika Hansen-Lorenzen ließ sich Fahr den Hintergrund seiner künstlerischen Motivation etwas entlocken. »Musik und Kunst begleiten mich ein Leben lang«, so der gebürtige Stuttgarter, der in einem musischen Elternhaus aufwuchs. Er habe schon früh eine Neigung zur Kunst entwickelt, und da »die Eltern damals eine etwas größere Mitsprache bei der Berufswahl hatten«, so Fahr launig, wurde ihm die Rechtswissenschaft nahegelegt. Für weitere harmonische Klänge sorgte das Trompetenduo Stefan Polap und Axel Isen vom Musikverein Hofweier.
INFO: Die Ausstellung »Zweiklang Skulptur und Grafik« ist im Georg-Dietrich-Areal, Am Güterbahnhof 1, bis Freitag, 27. Oktober, zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, an Wochenenden nach Vereinbarung unter
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