Andreas Heck überholt noch
Zwei Prozent entscheiden über den vierten Bürgermeister in der Geschichte Hohbergs. Atemberaubende Aufholjagd des Siegers. Am Schluss stand der Bürgermeisterbaum.
Erst vier, dann zwei, dann einer – aus allen Kandidaten wählten die Hohbergerinnen und Hohberger gestern Andreas Heck als Bürgermeister. Was für eine Sensation. Was für eine Aufholjagd. Und was für ein Herzschlagfinish. Etwas mehr als zwei Prozent trennen ihn vom Zweiten Marco Gutmann. Das Interesse der Bevölkerung am Sonntag war groß, die Spannung auch. Wie sich zeigen sollte, zurecht.
Es war ein interessanter, spannender Wahlkampf, in dem alle Kandidatinnen und Kandidaten ihr Bestes gaben. Die Sachdiskussion zählte. Am Schluss, in der zweiten Runde, wurde er leider schmutzig – wie auch schon mal am Anfang. Andreas Hecks Plakate wurden zerstört, er selbst sah sich mit wilden Gerüchte konfrontiert, ehemalige Gemeinderäte und BGM-Stellvertreter fühlten sich berufen, die Werbetrommel für Gutmann zu rühren.
Durchaus legitim, aber gegenüber Andreas Heck nicht sehr fair. Können die Leute nicht selbst entscheiden, wen sie wählen? Doch, sie können. Dass sich Andreas Heck gegen all die Widerstände durchgesetzt hat, beweist Steher-Qualitäten. Und es ordnet die Verhältnisse in Hohberg neu.
Die Hohberger haben entschieden. Und dann wurde gefeiert – das gehört sich in Hohberg so. Die Feuerwehr stellte den Bürgermeisterbaum auf dem Rathausplatz, alle Musikvereine spielten dazu. Der Wahlkampf ist vorbei. Mit Andreas Heck beginnt eine neue Ära.
Neubeginn
Der Übergang von einem langjährigen Bürgermeister zu einem neuen Schultes ist immer eine spannende Angelegenheit. Doch Hohberg setzte der ganzen Sache gestern die Krone auf: Nach dem ersten Wahlgang lag Andreas Heck über zehn Prozent hinten. Alles sprach für Marco Gutmann. Nach dem zweiten ist Andreas Heck mit zwei Prozent vorne. Viele Hohberger wollten einen echten Neuanfang nach der Ära Jehle – Marco Gutmann hat offensichtlich nicht vermitteln können, dass er dafür steht. Dazu ist er – für viele – zu sehr in das alte System verflochten. Das mag ungerecht gegenüber Marco Gutmann sein, der sich redlich bemüht hat, aber die Wähler können grausam sein. Den Neubeginn trauen sie eher Andreas Heck zu, der von außen kommt und nichts mit den Hohberger Seilschaften zu tun hat. Das Vertrauen der Hohberger ist groß in den neuen Mann, die Vorschusslorbeeren auch. 50,9 Prozent sind ein klares Votum.
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