Durbach fällt zu lange trocken

Angel- und Naturschutzverein Windschläg hat Sorgen

Norbert Knapp
Lesezeit 3 Minuten
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06. Oktober 2020

Kein Feldweg, sondern der trockengefallene Durbach im Windschläger Burgerwald. Die Dürre macht dem Angel- und Naturschutzverein Sorgen. ©Norbert Knapp

Trockenheit lässt den Durbach für lange Zeit versiegen. Der Angel- und Naturschutzverein Windschläg fordert Ausgleichsflächen für den Bahntunnelbau auf dem Vereinsgelände.

Rupert Glatt, Vorsitzender des Angel- und Naturschutzvereins (ANV) Windschläg, blickte auf der Hauptversammlung mit etwas Wehmut auf das Jahr 2019 zurück, in dem noch alle gewohnten Veranstaltungen stattfinden konnten. So hat sich der Seniorennachmittag fest im Vereinsgeschehen etabliert. Bei der Fressgass an Fasnacht war man präsent. Es folgte die Bachputzaktion und das Anfischen. Beim Karfreitags-Fischessen war Patron Petrus wohlgesonnen und der Besucherandrang entsprechend groß. Beim Hegefischen wurden die aktuellen Fischerkönige ermittelt und  entsprechend geehrt, bilanzierte Glatt.

Beim Seefest im Juli 2019 konnte man, da kurz vorher der Durbach wieder den See speiste, das traditionelle Fischerstechen durchführen. Die erstmals durchgeführte Veranstaltung „Lake of Riddims“ war sowohl für den Veranstalter als auch für die Besucher ein Riesenerfolg, so Glatt. Das Projekt Schule und Verein war wieder für viele Kinder Höhepunkt im Ferienprogramm der Schule. 

„Die Zeiten der großen Feste mit Hunderten von Besuchern sind womöglich Geschichte“, sagte Glatt. „Das bringt uns, wie auch andere Vereine, wegen der fehlenden Einnahmen in die missliche Situation, dringende Vorhaben zu verschieben. Die Fressgass, das Fischessen am Karfreitag, unser Seefest und die vielen Aktionen und Veranstaltungen, an denen wir teilnehmen, sind leider auch für das kommende Jahr in Frage gestellt.“ Die Belange des Natur- und Umweltschutzes kommen laut Glatt aber nicht zu kurz – vielleicht auch wegen Corona, „da die Tätigkeiten in der freien Natur einen noch höheren Stellenwert erreicht haben“.  

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Fünf bis sechs Monate

Die Analyse der Situation beim Zufluss des Angelsees, dem Durbach, beschäftigte die Angler wie in den vergangenen Jahren. Hatte der Durbach früher Dürreperioden von zwei bis drei Wochen erlebt, erstreckt sich die Trockenheit in den letzten Jahren über fünf bis sechs Monate – eine Erscheinung, an die sich selbst die ältesten Mitbürger nicht in dieser Dimension erinnern können. „Neben dem Klimawandel sind andere Gründe hausgemacht“, sagte der Vereinsvorsitzende. „Wenn die Gemeinde Durbach durch Fassung immer neuer Quellen den natürlichen Zufluss im Quellgebiet des Durbach drastisch einschränkt, kommt weniger Wasser am Durbach an. Dazu kommt, dass die zahlreichen Nebenbäche des Durbach systematisch angezapft werden und dieses Wasser in riesigen Zisternen zwischengelagert wird. Wenn dann noch Brunnen bis zu 60 Meter Tiefe gebohrt werden um die Wein- und Obstlandwirtschaft zu bedienen, kann man sich die Folgen an fünf Fingern abzählen.“

Mit dem Bau des Bahntunnels Offenburg komme eine neue Herausforderung auf den Verein zu. In mehreren Schrei­ben an die Bahn und die Stadt Offenburg fordert er, den jetzigen Standort als Naturzentrum zu erhalten, den Mitgliedern nach wie vor die Ausübung der Angelfischerei zu ermöglichen, den Durbach nachhaltig als Habitat zu führen und die vorgeschriebenen Ausgleichsmaßnahmen der Bahn für die Fläche zu generieren. Wegen eines Rückhaltebeckens für eventuelles Hochwasser des Durbachs böte sich sogar ein vergrößerter Angelsee an. 

Stattdessen schlägt die Stadt Offenburg nach Angaben von Glatt der Bahn vor, die Renaturierung der Kinzig in Offenburg als Ausgleichsmaßnahme für den Geländeverbrauch zu präferieren. „Man darf auf das Ergebnis gespannt sein“, so Glatt.

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