Anna und Arno Römert feiern diamantene Hochzeit
Am heutigen Mittwoch feiern Anna und Arno Römert aus der Josef-Kohler-Straße ihre diamantene Hochzeit. Auf eine Sache sind sie besonders stolz.
Arno Römert wurde am 28. Juni 1934 in Karlsruhe geboren. Die Zeit war nicht einfach, »zeitweise war unsere Schule ausgebombt«, erinnert er sich. Nach dem Abschluss begann er in der kleinen Druckerei Wetterauer eine Lehre als Schriftsetzer, die er 1948 beendete. »Im Winter wurde ich als Lehrling geschickt, hinter den LKWs der örtlichen Spedition herzulaufen und heruntergefallene Kohlen mit in den Betrieb zu bringen«, berichtet er. Freitagnachmittags dagegen musste der junge Arno säumige Kunden aufsuchen, um das Honorar für Druckaufträge persönlich abzuholen – schließlich mussten den Mitarbeitern die Lohntüren wöchentlich in bar gefüllt werden. Nach drei Jahren bei der Druckerei Wittmann in Durlach wechselte Arno Römert zum großen G. Braun Verlag, wo er bis 1959 blieb.
Seine Frau wurde als Anna Brett am 24. Juli 1937 in Kehl geboren und noch als Kind aus der Grenzstadt evakuiert. In Sulzbach im Elsass kam sie mit nur fünfeinhalb Jahren in die Schule, nach einem Jahr flüchtete man weiter zu den Großeltern nach Forbach im Murgtal, später dann nach Rastatt, wo sie 1951 die Schule beendete. Auf die Lehre im »Antoniusheim« in Karlsruhe folgte die erste Anstellung bei einer Arztfamilie. Über Bekannte der Mutter kam Anna Brett ins Hotelfach und lernte im »Korbmattfelsenhof« in Baden-Baden Hotel- und Gaststättengehilfin. »Auf der Arbeit«, im »Bären« in Karlsruhe, lernte sie dann ihren Mann kennen.
Nach der Heirat am 27. Februar 1959 zwang die Wohnungsnot im zerbombten Karlsruhe die Eheleute zunächst, in einer Mansarde bei den Eltern zu wohnen. Über die Fachzeitschrift »Druckspiegel« bewarb sich Arno Römert in ganz Deutschland und fand eine Stelle in Passau – mit Werkswohnung! »Das Städtle war schön, aber die Sprache schlimm«, lachen die beiden Badener heute noch über den bayerischen Dialekt.
Umzug nach Anzeige
Über eine weitere Anzeige kamen sie nach Offenburg, wo Arno Römert bei der Druckerei Zuschneid tätig wurde. Er bildete Lehrlinge aus, erlebte den Übergang zur Diatype-Maschine und wurde Repro-Fotograf. 1977 kam der Wechsel zu Burda als Negativmontierer. »Ein Bild hatte damals vier Filme, die man genau einpassen musste«, erklärt er die Arbeit, die ihm Spaß machte. Als Arno Römert 1997 bei Burda in Rente ging, hatte indes die Digitalisierung längst begonnen.
Römerts haben die Töchter Martina und Renée sowie vier Enkel- und vier Urenkelkinder, das jüngste sieben Monate alt. Seit 1979 hatten sie in Rammersweier gewohnt, wo beide im Sängerbund sind waren und Anna Römert heute noch dem Handarbeitskreis angehört, »einer netten Gruppe«. 1993 folgte der Umzug in die Josef-Kohler-Straße, wo die diamantenen Hochzeiter sich sehr wohl fühlen.
Arno Römert begeisterte sich für die Bauermalerei und stattete die Zimmer seiner Mädchen liebevoll aus: »Eines in Rosa, eines in Blau!« Gern gingen Römerts tanzen, zum Beispiel ins legendäre »Riedle«. Stolz sind die langjährig glücklich Verheirateten darauf, dass sie »unseren Töchtern vorgelebt haben,