Auch die Zuhörer sangen mit
Die Freie Waldorfschule Offenburg hat bei ihrem Adventskonzert in der Weingartenkirche ein kurzweiliges, abwechslungsreiches und qualitativ hochstehendes Programm geboten, das mit viel Beifall bedacht wurde. Schüler, Lehrer und Eltern musizierten gemeinsam.
Zweimal umspannte das Bläserensemble des Oberstufenorchesters (Leitung: Reinhard Holz) musikalisch das ganze Gotteshaus. Bei »Wachet auf, ruft uns die Stimme« aus der Kantate 140 von Johann Sebastian Bach sowie dem Choral aus der Bachkantate 147 spielten die Holzbläser im Altarraum und die Blechbläser auf der Orgelempore – ein schönes Klangerlebnis.
Dazwischen brillierte der Oberstufenchor mit drei Stücken, »die sich in der Musiksprache der Schüler bewegen«, wie Chorleiter Johann Schmeller mitteilte. Zuerst das rockige »Sing Jubilate Deo« von Jerry Estes, dann das berühmte »Hallelujah« von Leonard Cohen und zum Schluss das sehr rhythmische, pure Lebensfreude ausstrahlende »African Alleluia« von Jay Althouse.
Für den Elternchor hatte Schmeller sechs Lieder aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen gewählt. Darunter war auch ein Lieblingsstück des Chors, das ergreifende »Gabriellas Song« von Stefan Nilsson aus dem Film »Wie im Himmel«. Dies war zwar kein klassisches Weihnachtslied, aber es passte gut hinter die a capella gesungenen »Mater et Filia« von Carl Orff und »Jesu, thou the Virgin born« von Gustav Holst. Anschließend wurden das »Salve, o Vergine« von Gioacchino Rossini, das weltbekannte »Ave Maria« von Bach/Gounod und »Christmas Lullaby« von John Rutter präsentiert.
Vivaldi spricht an
Dann war das gesamte Oberstufenorchester an der Reihe, und zwar zuerst mit der wunderschönen Sinfonia in G-Dur »Es waren Hirten in derselben Gegend« von Johann Sebastian Bach. Das anspruchsvolle, da rhythmisch schwierige Stück ist der Beginn der zweiten Kantate des Weihnachtsoratoriums und wurde von dem Orchester sehr gut gemeistert.
Virtuos spielten Annika Schindler (Klasse zehn) und Franziska Armbruster (Klasse neun) als Oboe-Solistinnen das Concerto d-Moll für zwei Oboen und Streichorchester von Antonio Vivaldi, souverän begleitet von Hannah Kopf (Fagott). »Vivaldis Musik spricht offensichtlich die jugendlichen Musiker an, durch seinen Kompositionsstil, der stark rhythmisch geprägt ist mit vielen Tonwiederholungen und Synkopen«, so Dirigent Reinhard Holz. Das Oberstufenorchester habe »mit großer Spielfreude« agiert.
Im letzten Teil des Adventskonzerts sangen und spielten Oberstufenchor, Elternchor und Oberstufenorchester zunächst »Tollite Hostias«, das Schlusslied aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Säens und dann den wohl bekanntesten Kanon »Dona nobis pacem«. Dabei wurden die Zuhörer zum Mitsingen eingeladen, was von den meisten auch begeistert angenommen wurde.