Aufbau des Windparks unter Zeitdruck
Mit einer ausführlichen Bürgerinformation zum Windpark »Rauhkasten/Steinfirst« warteten die Vertreter der Stadt Gengenbach, der Stadtwerke und der beteiligten Firmen am Dienstagabend in der Gemeindehalle in Fußbach auf. Die Bürger hatten auch Gelegenheit, Fragen und Bedenken vorzubringen.
Bürgermeister Thorsten Erny, Geschäftsführer Rolf Pfeifer von endura kommunal, Carsten Kropp von der Enercon GmbH, Projektentwickler und Investor, Ortsvorsteher Wilhelm Schrempp und der stellvertretende Werkleiter der Stadtwerke, Jochen Brosi, nahmen zu allen Fragen von Bauarbeiten über Naturschutzmaßnahmen bis hin zur finanziellen Bürgerbeteiligung am Windpark Stellung, der zu einem beträchtlichen Teil auf Bermersbacher Gemarkung entsteht. Neben Gengenbach und Friesenheim ist die Gemeinde Hohberg durch die Zuwegung beteiligt.
Erläutert wurden auch die Gutachten zu Schallemissionen und Schattenwurf. Denn gerade die Gehrenhöfe in Fußbach und der Strohhof seien die Anwesen, die lediglich 800 bis 900 Meter vom Windpark entfernt liegen. »Hier wird man die Windräder bei bestimmten Wetterlagen sicherlich hören, wenn man auf der Terrasse sitzt«, verdeutlichte Rolf Pfeifer, Geschäftsführer der beratenden Firma und Ansprechpartner für die Bürger.
Von den beteiligten Firmen wurde vor allem moniert, dass die insgesamt 330 000 Euro, die Enercon für den Ausgleich des Landschaftsbildes an die in Stuttgart sitzende Stiftung Naturschutzfonds bezahlen muss, voraussichtlich nicht vor Ort, also in Gengenbach und Umgebung investiert werden, sondern anderswo und dies ausschließlich für Naturschutzprojekte. Hier waren sich alle einig, dass eine Investition in sinnvolle Projekt vor Ort, von denen auch die Bewohner einen Nutzen hätten, mehr im Sinne der betroffenen Bevölkerung wäre.
Möglichst schnell ans Netz
Weiter wurde mitgeteilt, dass in der zurückliegenden Woche das erste Fundament gegossen wurde. Die weiteren folgen in den nächsten Wochen, so dass bis Weihnachten alle Fundamente im Boden sind. Ab Januar werden bereits die ersten Teile für den Turmbau zu den Standorten gefahren, im März und April die Komponenten zusammengebaut, im Mai die Anlagen aufgestellt, damit sie im Juni startklar sein können.
Möglichst schnell ans Netz
Dieser Zeitplan »ist sehr ambitioniert«, betonte Kropp. Denn Ziel ist es, den Windpark so schnell als möglich ans Netz zu bringen, auch um Absenkungen der Einspeisevergütung nach dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu vermeiden und damit die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu stärken. Dies geschehe auch im Sinne der Bürger, die sich am Windpark finanziell beteiligen können. Hier wurde deutlich gemacht, dass das Kapital der Bürger erst ab dem Zeitpunkt, ab dem die Anlagen in Betrieb gehen und damit Strom einspeisen, vergütet wird und nicht schon ab dem Zeitpunkt, wenn die Bürger das Kapital überweisen. Schon aus diesem Grund wird der Start der finanziellen Bürgerbeteiligung später sein. Geplant ist ein Zeitfenster ab Mitte Februar.
Mitte Dezember geht das eigens für den Windpark erstellte Internetportal online. Es dient der Information der Bürger, zeigt in Wort, Foto und Film den Baufortschritt. Möglichst im Januar soll es einen Tag der offenen Baustelle geben. »Hier sind dann auch die Experten vor Ort und erklären den Bürgern detailliert alle Module auf der Baustelle«, so Bürgermeister Thorsten Erny.