Photovoltaik-Ausbau: So schneiden die Kreisstädte in der Ortenau ab

Offenburg steigerte seinen Anteil an PV-Anlagen erneut - liegt mit 12,3 Prozent allerdings deutlich unter dem Landesdurchschnitt. ©Privat
Im Kreisstädteranking liegt Offenburg auf Platz zwei: Kehl liegt vorne, Achern folgt dicht darauf. Aber beim Ausbau ist noch deutlich Luft nach oben.
Im letzten Jahr wurden in Offenburg insgesamt 170 Solaranlagen neu installiert, teilt „Selfmade Energy“ mit. Dies entspreche einem Zuwachs von 12,3 Prozent zum Vorjahr, so das das Vergleichsportal für Solaranlagen. Damit liege das Wachstum in Offenburg unter dem bundesweiten Durchschnitt aller deutschen Städte von 16 Prozent.
Die Gesamtzahl der auf den Dächern von Offenburg installierten Solaranlagen betrage 1,547 - Stuttgart kam mit sieben pro Kopf bundesweit hinter Dortmund (zehn) und Nürnberg (acht) auf Rang drei. Gemessen an der Anzahl der PV-Anlagen pro 1000 Einwohner schafft Offenburg es damit im Ranking der Städte auf Platz 1,173. Das gehe aus den offiziellen Photovoltaik-Ausbauzahlen der Bundesnetzagentur für das Jahr 2022 hervor, hat das Vergleichsportal für Solaranlagen Selfmade Energy für 2050 Städte ausgewertet.
Betrachtet man die anderen Kreisstädte, hängt Offenburg, das seit 2012 eine Klimaschutzmanagerin hat, mit 1547 PV-Anlagen allerdings nur Oberkirch (1289) und Lahr (1232) ab. Achern hat im Bemessungszeitraum seit 2018 um 408 Anlagen zugelegt und verfügt nun über 1518. Erst 2021 ist es Offenburg gelungen, Achern zu überholen – damals mit 1377 um sechs Solaranlagen. Es bleibt bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Stadt im Norden, die inzwischen 29 Anlagen weniger zählt als Offenburg.
Kehl immer vorne
Seit jeher vorne liegt im Kreisstädteranking Kehl: Bereits 2018 befanden sich dort 1201 Stromerzeuger auf den Dächern. Inzwischen sind es 1601, was zu 2021 Zuwachs von 8,4 Prozent oder 128 PV-Anlagen bedeute. Da kann sich Offenburg im lokalen Vergleich mit 12,3 Prozent rühmen, im Land waren es 11,7.
Solarexperte Tim Rosengart, Geschäftsführer des Vergleichsportals für Solaranlagen „Selfmade Energy“: “Aktuell sind vor allem die hohen Energiepreise und das Streben nach mehr Autarkie die wichtigsten Treiber hinter dem starken Wachstum der Solarenergie in Deutschland.“ Bei den Anfragen sehe man, „dass die Entscheidung für eine Solaranlage mittlerweile für viele Hausbesitzer alternativlos ist - und immer häufiger direkt in Kombination mit Wärmepumpe und E-Auto getroffen wird“. Er fordert mehr Transparenz in den Solarmarkt, damit Solaranlagen für alle erschwinglich werden.
Für dieses Jahr erwartet Rosengart ein nochmal größeres Plus beim Photovoltaik-Zubau in Deutschland. Mit der seit Januar greifenden Mehrwertsteuerbefreiung auf Kauf- und Mietanlagen werde die Anschaffung einer Photovoltaikanlage für viele Hausbesitzer zusätzlich an Attraktivität gewinnen.