Aus Liebe zu den Bienen
Der #beebetter-Award 2021 ist gelaufen, die Preise verteilt, Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, war seine Schirmherrin. Im Museum Frieder Burda in Baden-Baden bekamen auch zwei Niederschopfheimer einen Preis für ihre private Initiative – Projektname: „Bienenfreundliche (Um-)Gestaltung unseres Gartens“.
In der Presseabteilung von Hubert Burda Media heißt es dazu: Die Bewerbung wurde eingereicht von Nora Dyck-Troltsch, ihr Mann Oliver und ihrer Familie. Sie engagiert sich schon seit einigen Jahren aktiv für den Tierschutz. Als die Familie vor ein paar Jahren ein Haus in Niederschopfheim gekauft hat, glich das Grundstück drum herum einem Ödland. Mittlerweile ist es nicht nur ein Wildbienen- und Insektenparadies, auch Vögel und Igel beispielsweise fühlen sich hier wohl. In unzähligen Arbeitsschritten, mit viel Zeitaufwand und Liebe zum Detail hat die Familie ihren Garten bienen- und insektenfreundlich gestaltet.
Nistplatz gefunden
Sie pflanzten viele Bäume, Dachplantanen, in deren Bambusgestänge Holzbienen ihren Nistplatz gefunden haben. Eine kleine Streuobstwiese legten sie an, Staudenrabatten und Blühwiesenstreifen mit speziell bienenfreundlichen Samenmischungen pflanzten sie. Zahlreiche Nisthilfen für Wildbienen schufen die beiden sowie passende Wasserstellen als Tränken. Insgesamt umfasst die bienenfreundlich gestaltete Gartenfläche über 250 Quadratmeter.
Hinzu gekommen ist ein knallgelber Bienenfutterautomat der Bienenretter-Manufaktur von Sebastian Everding in Dortmund. Den hat die Familie am Eingang zu ihrem Garten montiert. Der umgebaute Kaugummiautomat für Mehrwegkapseln mit bienenfreundlichen Blumensamenmischungen soll auch in der Nachbarschaft im Ort mehr Menschen motivieren, ihre Gärten und Balkone bienen- und insektenfreundlicher zu gestalten –mit entsprechenden Blüten. Am Automaten kann man die Blumensamenmischungen für 50 Cent kaufen und in einer Box daneben auch die leeren Mehrwegkapseln wieder zurückgeben. Das ist, bis auf die Rückgabe, wie früher, als die Kaugummautomaten auch mit solchen Kapseln gestückt waren. Ein Infoschild klärt zusätzlich auf, wie’s funktioniert. Der bienenfreundliche Garten in Hohberg ist zudem liebevoll dekoriert und weist mit kleinen Schildern und Skulpturen auf seine Bienenfreundlichkeit hin.
Angefangen hat die Familie mit ihrem Garten im vergangegen Winter. Über Facebook ist sie auf das Bienenrettungsprojekt von Sebastian Everding aufmerksam geworden und hat sich gleich einen Bienenfutterautomat bestellt. „Der Sebastian macht das in seiner Freizeit. Deshalb hat er auch eine ewig lange Warteliste.“ Bei dem ganzen Projekt hat Sebastian Everding Hilfe von einer Werkstatt mit gehandicapten Menschen.
Die Kapseln mit dem Samen gibt Nora Dyck-Troltsch zum Selbstkostenpreis ab. Das Problem ist nur – wenige Menschen geben die Kapseln zurück.
Einen weiteren Apparat hätte die Niederschopfheimerin gerne beim Tierschutzverein aufgehängt – aber Projekt hat ein halbes Jahr Vorlauf.
Zu den bisherigen Projekten kommt noch die Fassadenbegrünung der Garage hinzu, Blühstreifen an Beeten und Nisthilfen für Vögel. Hinter dem Haus steht ein selbstgebasteltes Insektenhotel, an der Fassade vorne hängen zwei weitere.
Der dritte Platz beim Bee better Award war in diesem Jahr nicht der einzige Preis für die Dyck-Troltschs – auch einen dritten Platz errang sie beim Bundesweiten Pflanzwettbewerb.
Das ist #beebetter
#beebetter ist eine bundesweite Initiative von Hubert Burda Media, unterstützt von den Partnern Neudorff und Fiskars sowie der Naturschutzorganisation WWF. #beebetter will einen Beitrag zum Schutz der Bienen leisten, insbesondere der stark bedrohten Wildbienen. Diese langfristig angelegte Informations- und Aufklärungskampagne setzt ein aktives Zeichen für naturfreundliches und ressourcenschonendes Verhalten. Jeder kann mitmachen! Informationen unter beebetter.de.
Die Wildbienen spielen eine zentrale Rolle für den Erhalt unseres gesamten Ökosystems. Sie stehen für die globale Nahrungsversorgung. Unzählige Wild- und Nutzpflanzen sowie Obst- und Gemüsesorten sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Doch sie sind gefährdet: Über die Hälfte der mehr als 560 Wildbienen-Arten in Deutschland steht auf der Roten Liste, mehr als 30 davon sind unmittelbar vom Aussterben bedroht.