Ausgesetztes Hängebauchschwein: Ferkel suchen neues Zuhause
Die Tierhilfs- und Rettungsorganisation in Ichenheim sucht für das Hängebauchschwein Rosi und seine fünf Frischlinge liebevolle neue Eigentümer. Die Tiere leben seit August auf dem Hof von Monika Ehrlacher und Karlheinz Meier.
Hängebauchschwein-Dame Rosi war Mitte August in Appenweier frei herumgelaufen. Anwohner hatten das in hiesigen Wäldern ungewöhnliche Tier entdeckt. Die Anwohner hatten das Tierheim Kehl darüber informiert, das grundsätzlich für Goldscheuer zuständig ist. Schließlich wurde die Tierhilfs- und Rettungsorganisation (THRO) gebeten, sich um Rosi zu kümmern. Karlheinz Meier, Lebensgefährte von Monika Ehrlacher, fing das Tier mit einer Lebendfalle ein.
Nachdem Rosi auf dem Gnadenhof eingezogen war, brachte sie sieben Frischlinge zur Welt: fünf Eber und zwei Bachen. Die Frischlinge sind mittlerweile etwa zwei Monate alt. »Wir wollen die Tiere an liebevolle Eigentümer vermitteln. Am besten wäre es, wenn die neuen Besitzer zwei Tiere nehmen würden. Wir haben fast keinen Platz mehr auf unserem Gelände und wären deshalb froh, wenn sich Leute finden würden, die uns die Hängebauchschweine abnehmen«, erklärt Monika Ehrlacher im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Tierschützerin erzählt: »Hängebauchschweine sind Allesfresser. Sie fressen Würmer, Brennnesseln, Äpfel und Bananen. Sie können aber zum Beispiel auch mit Hundefutter gefüttert werden.«
Ideal sei laut Ehrlacher, wenn den Hängebauchschweinen ein großer Garten zur Verfügung stünde. Rosi ist höchstwahrscheinlich von ihren Vorbesitzern ausgesetzt worden. Verärgert ist Monika Ehrlacher darüber, wenn Wildtiere gezähmt werden. Dennoch sei es kürzlich gelungen, das zahme Wildschwein Piggy an einen Wildpark zu vermitteln.
Die Tierhilfs- und Rettungsorganisation (THRO) sei mit immensen Kosten konfrontiert. Monika Ehrlacher verweist auf 12 000 Euro Tierarztkosten in den vergangenen sechs Monaten. Die Kastration der Hängebauchschweine habe allein rund 290 Euro gekostet.
»Gemeinde hilft nicht«
Erlacher ist verärgert, dass die Gemeinde Neuried den Verein finanziell nicht unterstütze. In der Vergangenheit habe sich die Verwaltung bei Problemen mit Tieren mit der THRO in Verbindung gesetzt. »Unter Gerhard Borchert wurde uns einmal eine Rechnung bezahlt«, erzählt sie. Erst am Dienstag sei sie von der Polizei angerufen worden, man möge sich um einen frei herumlaufenden Pfau bei Altenheim kümmern. Für ihn und andere Tiere müssen Rosi und ihre Kinder nun bald weichen.