Offenburg

B33-Abfahrt in Uffhofen: Sorge vor einer »Rennbahn«

Florian Pflüger
Lesezeit 3 Minuten
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12. Mai 2016
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(Bild 1/2) ©Ulrich Marx

Viele Uffhofener sind weiter gegen die zusätzliche Abfahrt von der B 33 in Richtung Industriegebiet Elgersweier. Das haben sie gestern beim Erörterungstermin gegenüber dem Regierungspräsidium, der Stadtverwaltung und Gutachtern deutlich gemacht. Sie befürchten weitere Belastungen durch zusätzlichen Durchgangsverkehr.

Mehr als fünf Jahre es her, dass die Entscheidung im Gemeinderat gefallen ist, nun wird es allmählich ernst: Geht es nach der Offenburger Stadtverwaltung, soll der Bau der neuen B 33-Abfahrt bei Uffhofen bis Ende 2017 begonnen werden. Nach dem Gemeinderatsbeschluss im Januar 2011 war im Mai 2012 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet worden. Im Zuge dessen hatte das verantwortliche Regierungspräsidium (RP) Freiburg mit Verfahrensleiterin Katharina Beese gestern zum Erörterungstermin ins Stadtteil- und Familienzentrum Uffhofen eingeladen. Gegenstand waren die Einwendungen der Bürger, mit denen sich neben dem RP auch Vertreter der Stadtverwaltung sowie die beteiligten Planer und Gutachter auseinandersetzen.

Nur für Elgersweier gut?

Rund 25 Bürger waren gekommen, und schon anhand ihrer Zusammenstellung wurde rasch ein Interessenskonflikt deutlich: der zwischen dem Stadtteil Uffhofen und dem Ortsteil Elgersweier. Schließlich ist es erklärtes Ziel, mit der Abfahrtsrampe den Durchgangsverkehr aus Elgersweier herauszuhalten. An das vom städtischen Verkehrsplaner angeführte Bestreben, für eine Entlastung für Elgersweier zu sorgen, ohne eine zusätzliche Belastung für Uffhofen zu bringen, mag so mancher Uffhofener offenbar nicht glauben. Es handle sich zwar um »eine Besserstellung für die Bewohner von Elgersweier«, im Gegenzug entstehe eine »Rennbahn durch Uffhofen«, beklagte etwa Bernd Mayerl.

Für Autofahrer, die künftig den neuen B 33-Abfahrtsast, der an die bestehende Auffahrtsrampe gebaut werden soll, nutzen, soll ein Rechtsabbiegeverbot gelten. Das heißt: Die Platanenallee, aus Sicht der Anwohner eine Wohnstraße, ist dann für sie tabu. Allein fehlt vielen Anwohnern der Glaube, dass sich die täglich 900 Pkw-Fahrer – von so vielen geht die Verwaltung aus – auch daran halten. Deshalb wurde auch über die Frage der Verkehrsüberwachung diskutiert. 

Erhebliche Zweifel äußerten Robert Schulz als Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Uffhofen, aber auch andere Bürger an den Zahlen. Die Kritik: Die Gutachten zu Verkehr, Lärm und Schadstoffen beruhe auf Berechnungen und weniger auf Messungen vor Ort. Außerdem seien sie teilweise zu alt. So stammten die Zahlen zum Durchgangsverkehr in der Platanenallee (im nördlichen Teil 5300, im südlichen Teil 3400 pro Tag) von 2010. 

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Sorgen um Lkw-Verkehr

Dem hielten die Fachplaner entgegen, dass den entsprechenden Gutachten einerseits Berechnungen zugrunde liegen müssen. Zum anderen seien die Prognosen in der Regel so angelegt, dass sie eher dem Interesse der Bürger nutzen.
Auch wurde die Befürchtung laut, das vorgesehene Lkw-Verbot auf der Abfahrtsrampe könnte irgendwann nicht mehr gelten. 

Der städtische Verkehrsplaner Mathias Kassel hatte zu Beginn nochmals die insgesamt neun Varianten, die ursprünglich zur Diskussion standen, erläutert. Während aber beispielsweise der Bau einer ganz neuen Abfahrt ein Stück weiter westlich mit 4,5 Millionen Euro zu teuer geworden wäre, sei der Bau eines Kreisverkehrs aufgrund der gesetzlichen Vorgaben nicht möglich.

Einige Uffhofener konnten am Ende einen gewissen Frust über die Ergebnisse des Termins nicht verbergen – auch Robert Schulz. »Ich frage mich, wofür die ganzen Leute ihre Einwendungen gemacht haben«, sagte er. »Was hat es uns gebracht?« Verfahrensleiterin Katharina Beese verwies auf die politische Entscheidung, betonte allerdings, die Einwendungen zu berücksichtigen, wenn in den nächsten Monaten der Planfeststellungsbeschluss gefasst werden soll. 

DIE KOSTEN: Die Kosten für den Bau der Abfahrtsrampe werden vonseiten der Stadt Offenburg auf 250 000 Euro beziffert.

Hintergrund

B33-Abfahrt und -Ausbau: Das ist geplant

Die neue B 33-Abfahrt soll den Pkw-Verkehr, der aus Richtung Kinzigtal kommt, mit dem Industriegebiet Elgersweier verbinden. Dadurch soll die Ortsdurchfahrt Elgersweier entlastet werden. Die 150 Meter lange Abfahrt soll ab Ende 2017 an der bereits bestehenden Auffahrtsrampe zur B 33 in Richtung Westen gebaut werden. 
Vorgesehen ist ein Rechtsabbiegeverbot, um die Durchfahrt durch die Platanenallee zu verhindern. Außerdem soll an dieser Stelle die Straße so gebaut werden, dass auch ein verbotswidriges Rechtsabbiegen kaum mehr möglich sein wird. Die neue Abfahrt ist nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen vorgesehen, für Lkw ist sie gesperrt. 
Der Bau der Abfahrt ist gekoppelt an den vierstreifigen Ausbau der B33 (geplante Fertigstellung: 2017/18), im Zuge dessen auch neue Lärmschutzwände gebaut werden sollen. Zusätzlich dazu sehen die Planungen den Bau einer 2,50 Meter hohen Lärmschutzwand an der Abfahrtsrampe vor. Ergänzend ist passiver Lärmschutz vorgesehen.

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