»Das grenzt doch an Wucherei!« – So ähnlich schäumte es in den Kommentaren auf Facebook oder in den Leserbriefen, nachdem wir am Donnerstag das Preiskonzept fürs neue Freizeitbad veröffentlicht haben. Badchef Stefan Schürlein hat für uns gestern die Fragen der Leser beantwortet. Im Einzelnen:

Sieben Euro – die Höhe des Eintrittspreises stößt bei den Lesern auf Kritik. Was sagen Sie dazu?

Stefan Schürlein: Ich finde es schade, dass nur die sieben Euro hängen geblieben sind. Wer eine Wertkarte kauft (50 Euro bezahlen, für 60 Euro baden), für den kostet der Tageseintritt 5,80 für Erwachsene und 3,30 Euro für Kinder. Wir gehen davon aus, dass 80 Prozent der Offenburger die Wertkarte kaufen werden. Die sieben Euro werden überwiegend auswärtige Tagesbesucher bezahlen – und das ohne Klagen. Außerdem gibt es Ermäßigungen über Familien- und Seniorenpass.

Warum gibt es keinen Abendtarif? 

Schürlein: Bei uns ist das Freizeitbad künftig bis 22 Uhr auf, das ist natürlich ein Hemmschuh für den Abendtarif. Wir haben den Kurztarif in Zukunft den ganzen Tag.  Nicht nur am Abend. Zusätzliche Tarife zur Auslastung von Schwachlastzeiten wären aber prinzipiell möglich. Da müssen wir einfach das Kundenverhalten abwarten. Das gilt auch für die Sauna. 

Warum öffnet das Bad erst um 10 Uhr?

Schürlein: Im Sommer behalten wir uns vor, schon um 9 Uhr aufzumachen. Das ist eine sehr realistische Option. Außerdem gibt es das Frühschwimmerangebot dienstags und donnerstags von 6.30 bis 8.30 Uhr.

Warum gibt es keine Ermäßigung für Rentner?

Schürlein: Die gab es bisher im Stegermatt- und Hallenbad auch nicht. Außerdem ist dies bei Bädern nicht üblich, ich habe fünf, sechs andere Bäder abgefragt, die das auch nicht haben. Über den Seniorenpass gibt es aber für Rentner eine Ermäßigung.

Ist die Jahreskarte mit 350 Euro nicht zu teuer? Warum gibt es keine Sommersaisonkarte?

Schürlein: Weil wir kein Freibad haben! In anderen Bädern kann man im Sommer an der Hälfte der Tage nicht baden gehen, weil das Wetter schlecht ist. Bei uns hat man null Risiko: Man kann jeden Tag gehen. Schon bisher kostete die Saisonkarte im Hallenbad 170 Euro, im Stegermattbad 47 Euro. Es sind aber nur 300 Jahreskarten im Freibad und 70 im Hallenbad gekauft worden. Es haben also nicht Tausende Offenburger dieses Angebot genutzt. Für Offenburger Schüler gibt es für 25 Euro eine Sommerferienkarte (sieben Wochen). Zu den 350 Euro: Wer einmal in der Woche ins Bad geht, für den lohnt sich die Jahreskarte.

Warum gibt es keine Familienjahreskarte?

Schürlein: Die Nachfrage war bisher sehr gering. Außerdem ist es vom Preis her unrealistisch. Man müsste mit zwei Erwachsenen und einem Kind kalkulieren (910 Euro). Jahreskarten kann man im Übrigen nicht mit Wertkarten bezahlen.

Was sagen Sie zu dem Argument, dass die Jahreskarte für den Europapark (195 Euro) günstiger ist als die fürs Freizeitbad (350 Euro)?

Schürlein: Fairerweise sollte man dann mal die Tageskarte mit der Tageskarte vergleichen: 47 Euro im Europapark, sieben Euro bei uns. Außerdem hat der Europapark nicht das ganze Jahr Saison. Und ich gehe jede Wette ein, dass der Eintritt für den geplanten Wasserpark in Rust nicht unter 25 Euro pro Tag liegen wird, die extra bezahlt werden müssen.

Warum gibt es keine flexibleren Kurztarife?

Schürlein: Wir haben uns bei der Wahl des Kurztarifes (zwei Stunden für vier Euro) nach den Erfahrungen des Badpersonals gerichtet. Im Grunde ändert sich nichts, es ist eher eine Verbesserung. Wer jetzt tagsüber ins Hallenbad kommt, zahlt den vollen Tarif von 3,50 Euro. Der Abendtarif liegt im Hallenbad bei zwei Euro, im Stegermattbad waren es 1,50 Euro. Den Kurztarif kann man künftig den ganzen Tag über nutzen, mit Wertmarke kostet er 3,30 Euro für Erwachsene, 2,10 Euro für Kinder.

Warum gibt es keinen Kombitarif für Bad und Sauna?

Schürlein: Den gibt es. Das haben wir bislang nicht deutlich kommuniziert. Im Eintritt für die Sauna ist die Badnutzung komplett mit drin.

Bleiben die Preise stabil?

Schürlein: Ja, die Preise sind so gemacht, dass sich in den nächsten drei Jahren nichts ändern soll.