Begeistert von der Baustelle nebenan
Baggersee, Bürgerpark oder der eigene Balkon? Wo sich die Schutterwälder am liebsten aufhalten, haben uns einige von ihnen verraten. Miriam Eckstein, Leiterin des Pflegeheims St. Jakobus, hält sich zurzeit am liebsten auf der Baustelle des Pflegeheim-Neubaus gegenüber auf.
Eine Baustelle mit viel Staub, von der Decke hängen Kabel herunter, Arbeitsmaterial steht herum, Handwerker hämmern und bohren: ein Lieblingsplatz sieht in der Regel anders aus. Doch für Miriam Eckstein ist der Rohbau des neuen Pflegeheims in der Bahnhofstraße direkt neben dem Altbau ein Ort, an dem sie trotz aller Unannehmlichkeiten gerne Zeit verbringt.
»Es ist schön zu sehen, wie etwas entsteht«, begründet sie ihre Vorliebe. Das Bauvorhaben begleitet sie immerhin schon seit 2012. Als sie damals ihre Stelle als Leiterin des Pflegeheims antrat, war schon klar, dass der alte St. Jakobus so nicht mehr weitergeführt werden kann und ein Neubau nötig ist.
Viel Arbeit
Ein Bauvorhaben vorantreiben und dann auch noch den Alltag eines Pflegeheims regeln, das klingt nach viel Arbeit. Miriam Eckstein sieht das Ganze jedoch als Herausforderung an. Zumal die Gemeinde Schutterwald Bauherrin ist.Bereits vor neun Jahren hat sie in Haslach die Eröffnung einer neuen Pflegeeinrichtung mitbegleitet und will diesen Prozess nicht missen. »Das war eine spannende Zeit«, erinnert sie sich gerne zurück.
Vor allem ist da auch die Vorfreude auf die Neueröffnung. In dem 1928 errichteten Altbau entspreche keines der Zimmer der Mindestbauverordnung. Das wird sich nun ändern. »Vieles wird für die Mitarbeiter einfacher werden, und alle Bewohner bekommen ein Einzelzimmer mit einem eigenen Bad«, freut sich Miriam Eckstein.
Anders als bisher wird die Einrichtung in vier Wohngruppen samt Küche für jeweils 14 Bewohner aufgeteilt. Das heißt auch, dass die Zahl der zu betreuenden Personen von 41 auf 56 anwachsen wird. Neu hinzu kommt außerdem im Erdgeschoss eine Tagespflege für 16 Personen. Auch auf eine Außenfläche wird nicht verzichtet.
Jede Wohngruppe erhält einen Balkon, und das Haus ist so überdacht, dass im Erdgeschoss Platz für Sitznischen sein wird. Später kommt noch eine Rasenfläche hinzu.
Allzu lange geht es nicht mehr, bis das Haus bezogen werden kann. Im Herbst soll es so weit sein, und laut Eckstein sei man voll im Plan. »Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Architekten läuft gut«, betont sie. Sämtliche Wünsche von Seiten des Pflegeheims wurden berücksichtigt. Bis dahin wird die Hausleiterin noch einige Male auf der Baustelle zu tun habe.
»Ich bin recht häufig dort. Mal geht es um die Kücheninstallation, die Ausstattung, oder ich führe Interessenten durch den Bau«, erzählt sie. Die Besucher können sich schon ein recht gutes Bild davon machen, wie das dreigeschossige Haus einmal aussehen wird. So zeigt Eckstein etwa ein künftiges Pflegebad, bei dem die Kacheln schon an der Wand sind. Auch die Balkone können schon betreten werden und die Aufzüge sind eingebaut.
Doch Miriam Eckstein hat nicht nur das Äußere im Blickfeld. Es ist ihr auch ein großes Anliegen, das Lebensgefühl aus dem Altbau in das neue Gebäude mitzunehmen, damit auch dieses zu einem Lieblingsplatz wird.
Nächster Teil: Springreiter Daniel Armbruster berichtet am kommenden Samstag über seinen Lieblingsplatz.
Der Neubau des Pflegeheims
Das Altenpflegeheim wurde 1928 erbaut und diente auch als Gemeinschaftshaus sowie Kindergarten.
Da die Vorschriften für den Betrieb einer solchen Einrichtung nicht mehr eingehalten werden können, wurde 2012 ein Neubau beschlossen. Am 30. Mai 2016 war Spatenstich und am 27. März Richtfest.
Wenn der Neubau des Pflegeheims bezogen ist, wird die Trägerschaft vom Sozialwerk Schutterwald an den Caritasverband Kinzigtal übergeben.