Bei Bedarf ist die Hilfe zur Stelle
Vor vier Jahren wurden in sämtlichen Offenburger Stadtteilen Angebote der Nachbarschaftshilfe unter dem Motto „Hallo Nachbar“ geschaffen. Die Erfahrungswerte zeigen bis heute, dass die Nachfrage und Resonanz in den einzelnen Ortsteilen unterschiedlich stark ausfällt. Zwischen reger und praktisch keiner Inanspruchnahme der Angebote reicht der breite Rahmen.
In Rammersweier liefen die Anfragen für die Nachbarschaftshilfe anfänglich über die Ortsverwaltung. Seit März 2019 fungiert Charlotte Degen als zentrale Ansprechpartnerin für die Belange rund um die Nachbarschaftshilfe.
Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass „Hallo Nachbar“ im Rebort weiterhin gefragt ist und in Anspruch genommen wird. Allerdings wirkte sich Corona stark bremsend aus. Das betraf nicht nur Helfereinsätze im Alltagsgeschehen, sondern auch Aktionen, die Charlotte Degen im Verbund mit der Ortsverwaltung geplant hatte.
„Der von uns in Kooperation mit örtlicher Gastronomie aufgelegte Mittagstisch lief recht gut an, die Aktion wäre auch fortgesetzt worden. Leider hat uns aber die Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht“, bedauert Degen. Weiterhin bleibe das Ziel der Nachbarschaftshilfe, parat zu stehen, wenn von Bürgern Bedarf besteht.
Die Möglichkeiten, wie Helfer bei Einsätzen eingesetzt werden können, richtet sich auch nach dem Bedarf der Hilfesuchenden. In der Regel geht es um kleinere Tätigkeiten, zum Beispiel kleine Gartenarbeiten, Hilfe im Haushalt, Einkäufe oder Begleitung bei Arztbesuchen. Auch Hilfe bei kleineren Schreibarbeiten oder in technischen Belangen zählen theoretisch dazu, „aber hier hat es praktisch gar keine Anfragen gegeben“, weiß Charlotte Degen zu berichten.
Ein gelungenes Beispiel für die Nachhaltigkeit der Nachbarschaftshilfe sind Blanka Fey und Maria Fritsch. Seit rund zwei Jahren besteht die Verbindung in diesem Rahmen. Anfänglich war sich Blanka Fey nicht ganz sicher, ob sie sich überhaupt an „Hallo Nachbar“ wenden könne. Heute ist sie allerdings froh darüber, bei gewissen Aufgaben im Alltag Unterstützung zu bekommen. „Auf eine Leiter zu steigen, um Vorhänge aufzuhängen, geht einfach nicht mehr so wie früher“, erzählt Fey. Eine Aufgabe, die nun Maria Fritsch übernimmt.
Ein gutes Team
„Wir sind dabei ein gutes Team. Blanka sagt genau, wie sie es gerne haben möchte, und so wird es gemacht“, lacht Fritsch. Für sie ist „Hallo Nachbar“ ein Anknüpfen an frühere Zeiten, „als auf dem Dorf noch jeder jeden gekannt und sich gegenseitig unterstützt hat“. Vieles sei seither anders geworden, doch im Kleinen könne nach wie vor einiges bewegt werden, meint Maria Fritsch. Beide Frauen gehen herzlich und humorvoll miteinander um.
Ein weiterer Aspekt, der neben den eigentlichen kleinen Aufgaben wichtig ist bei der Nachbarschaftshilfe. „Bei den Einsätzen geht es auch darum, in Kontakt zu sein. Ein kurzes Gespräch ist bereits sehr wertvoll“, weiß Maria Fritsch. Blanka Fey kann im Alltag auch auf die Unterstützung von Familie und Freunden zurückgreifen. Aber auch „Hallo Nachbar“ will sie künftig weiter nutzen.