Bei der Totenmesse war viel Gefühl dabei
Mit einer beachtlichen Leistung stellten sich am Samstag Chor, Orchester und Solisten des Schiller-Gymnasiums in der Niederschopfheimer Pfarrkirche St. Brigitta vor. Sie begeisterten das Publikum mit Mozarts Totenmesse.
Ausgerechnet Mozarts Requiem in d-Moll hatten die jungen Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker im Gepäck, als sie in der Pfarrkirche auftraten. Die Totenmesse gilt als Mozarts anspruchsvollstes Werk; sperrig, unvollendet und auf Latein. Alles eigentlich kaum geeignet, um an einem Samstag Ende Mai bei prächtigem Frühlingswetter von jungen Leuten aufgeführt zu werden.
Aber der Eindruck hielt nur so lange, bis in der spätbarocken Kirche die ersten Töne erklangen.
Als Introitus gab es Johann Sebastian Bachs Dorische Toccata, gespielt an der Orgel von Noah Roloff.
Gelungener Einstieg
Nach diesem gelungenen Einstieg in die jenseitige Welt (d-Moll), nun also Chor und Orchester unter der abwechselnden Leitung von Johanna Schneider und Winfried Oelbe, einem Niederschopfheimer. Das Ensemble, der Chor und die Solisten bildeten eine überzeugende, tonale Einheit: Sie waren melodisch und harmonisch und keines ihrer Glieder ragte heraus oder fiel ab; sie waren alle immer präsent. Da steckt schon einige Arbeit dahinter, damit das Orchester die dienende Funktion einnimmt, die Mozart gewollt und sein Schüler Franz Xaver Süßmayr im Werk vollendet hat.
Auch die vier Solisten, Mozart setzte auf vier Vokalsolisten und einen vierstimmigen Chor, intonierten ihre Passagen glasklar. So schlugen die jungen Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker den Bogen vom Introitus des Requiems bis zum Lux aeterna – mal erdenschwer, mal jubilierend, aber immer tonsicher. Es war doch der richtige Kunstgenuss an einem sommerlichen Samstagabend im Mai. Das ehrgeizige Projekt war einfühlsam und beeindruckend umgesetzt, die Zuschauer, die zu drei Vierteln das Kirchenschiff füllten, spendeten minutenlangen, begeisterten Beifall.
In Offenburg
Einen Tag später, am Sonntag, folgte der Auftritt in der evangelischen Stadtkirche in Offenburg.
◼ Die Solisten: Julia Kirn (Sopran), Amelie Oertel (Alt), Yannick Schwencke (Tenor), Jonas Eckenfels (Bass) und Noah Roloff (Orgel).