Berghaupten: Herkules-Aufgabe Heimatmuseum gut bewältigt

Der Vorstand des Berghauptener Bergwerkvereins (von links): Daniel Andre, Simone Schätzle, Wieland Mathis, Klaudia Müller, Karin Suhm, Klaus Müller und Bernhard Bruder. ©Erich Fakler
Am Sonntag nach der Hauptversammlung der Fördergemeinschaft zur Erhaltung der Bergwerksanlage in Berghaupten war der erste diesjährige Öffnungstag des 2022 eröffneten Bergwerkmuseums auf der Klingelhalde. „Alles kommt aus dem Berg oder dem Meer. Ohne Bodenschätze gäbe es keinen Wohlstand.“ Mit diesem Gedanken eröffnete Vorsitzender Wieland Mathis am Freitagabend im Pfarrsaal St. Georg die Versammlung.
Nach dem arbeitsreichen und bewegenden Vereinsjahr 2022 mit der Fertigstellung des Dachgeschossausbaus Klingelhalde und der Museumseröffnung im September beherrschte dieses Thema die Mitgliederversammlung im 30. Vereinsjahr. Wie sehr das Museumsprojekt die Vorstandschaft um Wieland Mathis und seinen Stellvertreter Bernhard Bruder in Beschlag genommen hatte, zeigten die Zahlen.
40 Termine
So berichtete Schriftführerin Simone Schätzle von 40 Terminen, die der engere Vorstand sowie Arbeitsgruppen zu bewältigen hatten. Allein zur Vorbereitung der Museumsausstellung tagte die Arbeitsgruppe Ausstellung 17-mal.
Besonders die Eröffnungsfeier des Bergwerkmuseums am 25. September 2022 forderte Vorstand und die auf 111 Mitglieder angewachsene Vereinsgemeinschaft außerordentlich. Auch die Finanzzahlen dokumentierten die Größenordnung des Museumsprojekts. Während sich im letzten Drittel des Jahres 2021 die Einnahmen auf 17.150 Euro und die Ausgaben auf 20.692 Euro summierten, vervielfachten sich die Summen 2022.
Für den Innenausbau wie Zimmer-, Elektro-, Heizungs- oder Sanitärarbeiten fielen Rechnungen von rund 112.000 Euro an. Doch die Gesamtfinanzierung war tragfähig, da auch 117.000 Euro Einnahmen zu verzeichnen waren. Insgesamt verschlang das Museumsprojekt 190.000 Euro, was je zur Hälfte von der Gemeinde Berghaupten und dem Leader-Projekt der EU finanziert wurde.
Wieland Mathis führte aus, wie viel Arbeit und Zeit es erforderte, die für die Förderung notwendigen Rechnungsbelege fristgerecht und komplett vorlegen zu können. Ralf Bau, der zusammen mit Konrad Grim die Zahlen geprüft hatte, bescheinigte Kassiererin Karin Suhm ein einwandfreies Zahlenwerk. Die Entlastung erfolgte einstimmig.
Für den anderweitig verpflichteten Bürgermeister Philipp Clever übernahm Bürgermeisterstellvertreter Gregor Peters (CDU) die einstimmige Entlastung des Gesamtvorstandes. Er bedankte sich im Namen der Gemeinde für die geleistete „tolle Arbeit“ der Fördergemeinschaft und wünschte, dass „das Museum Schwung aufnimmt“. Seit 26. März ist das Museum nun an jedem letzten Sonntag eines Monats von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Individuelle Führungen sind nach Vereinbarung möglich.
Schriftführerin Simone Schätzle machte auf die neue Homepage Protected link aufmerksam. In seinem Ausblick skizzierte Vorsitzender Mathis die weiteren Vereinsziele und Termine.
So wird während des Oldtimertreffens am Pfingstmontag sowie während der Grillabende des Verkehrsvereins das Museum geöffnet sein. Auch das Sommerferienprogramm soll weiter ausgebaut werden.
Info-Weg geplant
Im eigentlichen Bergwerksareal unterhalb der Barack sollen ist ein Informationsweg durch die ehemalige Verarbeitungsanlage geplant. Im Bereich der Barack denkt man an einen weitläufigen Wanderweg auf den Spuren der Kohlengräber.
Mit dem Appell „Allein geht nichts, in der Gemeinschaft geht alles“ schloss der Vorsitzende den offiziellen Teil der Hauptversammlung des Fördervereins.