Neujahrsempfang der Kirche

Berghauptener Katholiken blicken mit Sorge in die Zukunft

Erich Fakler
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
07. Januar 2020

Beim Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde Berghaupten gab es Ehrungen für verdiente Lektoren von links): Gisela Schmider, Werner Lay, Regina Weißmüller, Waltraud Gatz, Manuela Lay (Nachfolgerin von Edeltraud Lay), Elisabeth Dietze, Johannes Schmider und Maria Bührer. ©Erich Fakler

Der Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde Berghaupten stand unter dem Zeichen großer Ungewissheit und den Folgen des Pastorals 2030 der Erzdiözese. Sicher ist, dass die Pfarrheime Berghaupten und Ohlsbach verkauft werden sollen. Und es zeichnet sich eine Großkirchengemeinde ab, die weit über das Vordere Kinzigtal hinausgeht.

Beim Neujahrsempfang der Pfarrgemeinde St. Georg Berghaupten verteilte Pfarrer Erwin Schmidt Neujahrsbrezeln und ungewisse Zukunftsaussichten. Pastoralreferentin Sonja Lang hatte am Dreikönigsabend im Pfarrsaal den Neujahrsempfang freundlich eröffnet, aber gleichzeitig die Aussicht auf eine ungewisse Zukunft vorgegeben.

Die Ungewissheit vertiefte Pfarrer Erwin Schmidt sowohl hinsichtlich der religiösen Versorgung als auch im Hinblick auf das Fortbestehen der kirchlichen Besitztümer wie Pfarrhäuser, Kirchen, Kapellen und anderen Immobilien im Besitz der Katholischen Kirche innerhalb der Kirchengemeinde Vorderes Kinzigtal.

Sonja Lang hatte von großen Veränderungsanstößen in wie der Bewegung „Maria 2.0“ gesprochen. Doch wie auch beim Thema von mehr Frauenbeteiligung in verantwortlichen Kirchenpositionen noch wenig zu spüren sei, so seien auch die zu treffenden Veränderungen in den gemeindlichen Organisationsstrukturen und dem kirchlichen Immobilienmanagement noch völlig ungewiss. 

Pfarrer Erwin Schmidt belegte mit einigen Zahlen die gewaltigen Herausforderungen, vor denen das Bistum Freiburg sowie die Kirchengemeinde und die Pfarrgemeinde stehen. So habe es im Vorjahr 160 Todesfälle und 140 Kirchenaustritte gegeben. Gleichzeitig seien aber durch Taufen nur 91 neue Kirchenmitglieder hinzugekommen. Da überwiegend Erwerbstätige austreten, werde die Finanzierung der kirchlichen Aufgaben ab 2023 immer schwieriger. Gleichzeitig ständen immer weniger Priester zur Verfügung. An pastoralen Mitarbeitern mangele es auch.

- Anzeige -

Großgemeinde geplant

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, will das Erzbistum das Konzept Pastoral 2030 erstellen. Bis dahin sollen 224 Seelsorgeeinheiten auf 40 reduziert werden. Für die Gläubigen der Kirchengemeinde bedeutete diese Umsetzung, dass sie mit Offenburg, Schutterwald, Kehl, Hanauer Land und Durbach eine neue Gemeinschaft mit einem hauptverantwortlichen Pfarrer bilden. Dieser würde dann mit Mitarbeitern 71 000 Katholiken betreuen.

Um die finanziellen Belastungen tragen zu können, müsse alles auf den Prüfstand. So ist geplant, die Pfarrhäuser von Berghaupten und Ohlsbach zu veräußern. Allein in der Kirchengemeinde Vorderes Kinzigtal gäbe es 25 Gebäude, die mehr oder weniger großen Sanierungsbedarf aufwiesen.

Der Pfarrsaal St. Georg sollte eigentlich hinsichtlich Barrierefreiheit, Brandschutz und Fluchtwege saniert werden. Dafür wären rund 950 000 Euro erforderlich. Andererseits sei der Kirchenraum selten wie an Weihnachten oder bei Kirchenkonzerten gefüllt. Daher sind auch Überlegungen im Gange, den Kirchenraum durch Umbaumaßnahmen sowohl als sakralen Raum als auch für Veranstaltungen zu nutzen. 

Was auch immer unternommen werde, für die Realisierung der Baupläne werde die Kirchengemeinde zusammenstehen müssen. Schmidt erinnerte an die Spenden- und Vererbungsbereitschaft früherer Generationen. Klagen helfe nicht, den Kopf in den Sand stecken auch nicht. Zur Versöhnung mit den unangenehmen Zukunftsaussichten schnitten Pfarrer Schmidt und Pater Josef Mandy die große Neujahrsbrezel auf und verteilten sie. Sonja Lang aber belohnte langjährige ehrenamtliche Lektoren und Kirchenhelfer mit Blumen.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Offenburg

Neue Wanderausstellungen, wie derzeit im Glashaus die Ausstellung "Weggeschafft", sollen auch das Stammpublikum immer wieder in den Salmen locken. 
vor 6 Stunden
Kulturausschuss
Die Bilanz nach zwei Jahren Salmen fällt gemischt aus. Die Besucherzahlen kommen an die angepeilten 30.000 nicht ran. Dafür gab es viel Kritik. Salmen-Chefin Katerina Ankerhold ist sich sicher: "Der Ansatz geht auf." Es brauche mehr Zeit.
vor 7 Stunden
Das Beste der Woche
Ein Unglück kommt selten alleine. So ging es auch einer Leserin, die hier ihre Geschichte erzählt. Ob sie gut ausgeht?
Auch weil derzeit weniger Parkraum bei der Abtsberghalle zur Verfügung steht, wurde kürzlich bei einer größeren Veranstaltung rücksichtslos geparkt.
vor 8 Stunden
Ortschaftsrat Zell-Weierbach
In der Frageviertelstunde des Ortschaftsrats von Zell-Weierbach kamen die Themen rücksichtslose ­Parken und eine Verlängerung der Tempo-20-Regelung auf der Umleitungstrecke auf.
Fahrzeugführer Sven Wirt (rechts) erteilt den Feuerwehrmännern, die gleich ins Treppenhaus des Freizeitbads stürmen werden, Befehle.
vor 10 Stunden
Offenburg
Mit Blaulicht und Atemmasken rückten am Donnerstag Feuerwehrtrupps ins Offenburger Freizeitbad Stegermatt aus. Anlass war kein Notfall, sondern eine Übung. Zum Glück: denn eine dabei gewonnen Erkenntnis wird womöglich Leben retten.
Am 9. Juni wird auch in Schutterwald ein neuer Gemeinderat gewählt. Drei Räte kandidieren nicht mehr.
vor 10 Stunden
Kommunalwahl am 9. Juni
Wer stellt sich wieder zur Wahl, wer hört auf? Vier Listen wurden für die Gemeinderatswahl in Schutterwald am 9. Juni zugelassen. Wir geben eine ausführliche Übersicht zu den Kandidaten.
Will den Weg zu mehr Demokratie ebnen: Ralph Fröhlich. 
vor 11 Stunden
Einwohnerversammlung gefordert
"Baumretter" Ralph Fröhlich sieht bei der Stadt Demokratiedefizite und hat das Fehlen einer Einwohnerversammlung bei der Kommunalaufsicht moniert.
Der Präsident des Blasmusikverbands Kinzigtal Stefan Polap ehrte verdiente Ortenberger Musiker (von links): Emil Riehle, Heinrich Herp und Patrick Hornisch.
vor 12 Stunden
Hornisch seit 25 Jahren dabei
Eine Ehrung für 25 Jahre und zwei Auszeichnungen für 60 Jahre aktives Musizieren gab es im Rahmen des Frühjahrskonzerts des Musikvereins Ortenberg.
Alter und neuer Vorstand des WSB Biberach: Simon Moser (von links), Richard Fritsch, Christine Mader, der bisherige Vorsitzende Günter Thiem und sein bisheriger Stellvertreter Wilhelm Schmider, Stefanie Bächle, Theresa Allgeier, Judith Volk, die neue Vorsitzende Evi Lehmann und ihr Stellvertreter Bürgermeister Jonas Breig.
vor 12 Stunden
Neue Gesichter im Vorstand
Der Gewerbeverein "Wirtschaftsstandort Biberach" (WSB) stellt sich neu auf. An der Spitze des Vorstands steht nun Evi Lehmann, die dem Gründungsvorsitzenden Günter Thiem nachfolgt.
Bürgermeister Markus Vollmer (Zweiter von links), Pfarrer Erwin Schmidt (Vierter von links), Planer, Gemeinderäte und Mitglieder des Kita-Kuratoriums freuen sich auf die Kita.
vor 13 Stunden
Name verkündet
Geheimnis gelüftet: Die neue Kita am Dorfplatz für Kinder unter drei Jahren erhält den Namen „Klein Lisbeth – Katholisches Kleinkinderhaus Ortenberg“.
Das alte und das neue Vorstandteam der Feuerhexen gratulierte den Geehrten.
vor 13 Stunden
"Die Altersmischung macht es aus"
Ins Vorstandsteam der Feuerhexen wurden bei den Wahlen fünf Posten neu besetzt. Zudem standen Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder in der Hauptversammlung an.
Der süddeutsche Gitarrist und Produzent Siggi Schwarz.
vor 15 Stunden
Heute in der Reithalle
Eigentlich wollte Siggi Schwarz am Donnerstagabend in die Offenburger Reithalle kommen und aus seinem Leben erzählen. Aus gesundheitlichen Gründen fällt die Veranstaltung kurzfristig aus.
Die Rock-Band "Svnset Flare" aus Offenburg spielt beim 18-jährigen Bestehen des Stud am Freitag.
vor 15 Stunden
Offenburg
Der Kulturförderverein Stud wird volljährig, das soll gefeiert werden.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".