Besuch des Weinfestes gehört in Offenburg einfach dazu
Wein- und Gourmetgenüsse in Wohnzimmer-Atmosphäre: Hochbetrieb herrschte am Wochenende beim kultigen Weinfest im Garten des Weinguts Freiherr von und zu Franckenstein. Die Sptzenköche Bernd Werner und Jan Maxheim sorgten für leckere Speisen.
Das Wort »Kult« ist im Bezug auf das Weinfest im Garten des Weinguts Freiherr von und zu Franckenstein fast schon eine Untertreibung, denn nicht nur Tausende von Offenburgern, sondern auch viele Fans von weit außerhalb der Region zieht das Weinfest Jahr für Jahr in seinen Bann. »Es geht hier sehr familiär zu, und ein Besuch des Weinfest darf für mich einfach nicht fehlen«, erklärte SPD-Stadträtin und KiK-Macherin Loretta Bös am Freitagabend.
Eine komplett zugeparkte Weingartenstraße, zwei proppenvolle Friedhofs- und Klinikparkplätze und dazu Fahrräder satt am Eingang zum Festgelände am Freitagabend, bewiesen erneut den Status dieser besonderen Festivität, die von der Pächterfamilie
um Stephan Huschle umsichtig in Szene gesetzt wird.
Kerzenleuchter und mehr
Kurz nach 20 Uhr herrschte bereits Hochbetrieb auf dem mit viel Liebe zum Detail dekorierten und eingerichteten Festgelände. Vom weißgedeckten runden Tisch mit Kerzenleuchter über bequeme aus Paletten selbst gezimmerte Loungemöbel bis hin zum traditionellen Biertisch erstreckte sich die Auswahl an Sitzgelegenheiten. An den Nachwuchs wurde natürlich auch gedacht, so stand ein kleiner Spielplatz für die Kleinen bereit.
Die beiden Spitzenköche Bernd Werner vom Hotel Schloss Eberstein sowie Jan Maxheim vom Restaurant »Wasser und Brot« im Offenburger Hotel »Liberty« boten für die Weinfestbesucher an allen drei Tagen eine Speisenauswahl, die in Bezug auf Auswahl und Pfiffigkeit keinen Vergleich mit einem Sterne-Restaurant scheuen musste. Zweierlei von der Gänsestopfleber, Thunfisch-Carpaccio mit Erbsenpüree oder Bürgermeisterstück mit Johannisbeeressig – die Besucher hatten da wahrlich die Qual der Wahl.
»Wir haben uns für den Brotsalat entschieden«, verrät Jürgen Becker aus Gengenbach. Allerdings, bevor die hungrigen Mägen befriedigt werden konnten, war ein wenig Geduld angesagt. So bildete sich gegen 21 Uhr vor den beiden offenen Küchen eine längere Schlange und auch vor der Bonkasse warteten 40 Besucher.
»Wie im Fluge«
»Das Warten gehört einfach dazu. Mit einem Glas Wein in der Hand kommt man ohnehin mit den Wartenden vor oder hinter sich ins Gespräch – und so vergeht die Wartezeit wie im Fluge«, erklärt der pensionierte frühere Geschäftsführer der VHS Ortenau Günther Fröhlich. Und was kann es für den stellvertretenden Vorsitzenden der Ortenauer Weinbruderschaft Besseres geben, als jeweils den passenden Wein zum ausgewählten Gericht zu verkosten?
»Gehört einfach dazu«
Ob Burdianer oder Mitglieder des heimischen Lions-Clubs, das Weinfest bei Franckenstein ist für viele ein Höhepunkt im Offenburger Festprogramm. »Wir kommen sehr gerne hierhier, das Weinfest gehört einfach zu Offenburg mit dazu«, erklärte LGO-Urgestein Dieter Roth. Hochbetrieb herrschte auch vor dem Franckenstein’schen Weinstand. »Hier find ich’s gemütlicher als beim Ortenauer Weinfest«, meinte Angelika Schmidt aus Gengenbach, »und die Weinauswahl ist wirklich klasse.« Saxophonist Joshua Treffzer sorgte an allen drei Festtagen für den richtigen Sound zum Weingenuss.
Trotz zeitweiliger Regenschauer, auch am Samstag herrschte beim kultigen Weinfest Betrieb, schützten doch mehrere trockene Sitzgelegenheiten vor zu viel Nass im Weinglas.