Gengenbach

Bezauberndes Doppelkonzert

Von Erich Fakler (Text und Fotos)
Lesezeit 3 Minuten
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26. März 2023
Felix Bauert freute sich mit seiner Stadtkapelle Gengenbach über den bewundernden Beifall. 

(Bild 1/2) Felix Bauert freute sich mit seiner Stadtkapelle Gengenbach über den bewundernden Beifall.  ©Erich Fakler

Die Stadtkapelle Gengenbach und das Orchestre Philharmonique d’Obernai bescherten den Zuhörenden in der Stadthalle einen Samstagabend voller musikalischer Höhepunkte.

Nach drei Jahren Zwangspause konnte die Stadtkapelle Gengenbach mit ihrem neuen Dirigenten Felix Bauert zusammen mit dem befreundeten Orchestre Philharmonique d’ Obernai ein bezaubernd kontrastreiches Jahreskonzert präsentieren. Daniel Rösch, Vorsitzender der Stadtkapelle Gengenbach, wie auch Bürgermeister Thorsten Erny begrüßten die Gäste aus Obernai auch in deren Muttersprache.

Dass der Auftritt des Philharmonieorchesters aus Obernai dieses Jahr mit dem Jubiläum der 65-jährigen Städtepartnerschaft Gengenbach-Obernai zusammenfiel, sei  dem Vorstand der Stadtkapelle bei der Konzertvorbereitung gar nicht bewusst gewesen. Umso stärker fiel der Symbolcharakter des Jahreskonzerts am Samstagabend ins Gewicht, waren die Partner aus Obernai doch schon beim letzten Konzert im Jahre 2019 mit dabei.

Bürgermeister Erny betonte das Wunder der Musik als Sprachgrenzen überwindende Kraft. Und diese Kraft demonstrierten die Musiker aus Obernai mit ihrem Dirigenten Philippe Criqui im ersten Teil des Konzertabends mit insgesamt vier Programmwerken. Die Ballettmusik „Les deux Pigeons“ (Die beiden Tauben) von André Messager (1853–1929) präsentierte sich als zweites Programmwerk in drei Sätzen ungemein reizvoll verspielt, aber auch mit machtvoller Klangfülle.

Strahlende Trompeten

Besonders kontrastreich entwickelt sich der 3. Satz „Danse Hongroise“ (Ungarischer Tanz). Helle Fanfaren stoßen zur Eröffnung in dunkle Saiten, akzentuierte Tanzrhythmen nehmen gefangen, und kurz vor dem prägnanten Finale veredeln strahlende Trompeten die melodischen Linien der Streicher.

Bevor sich Daniel Rösch bei der Philharmonie aus Obernai für den „wunderbaren ersten Konzertteil“ bedanken konnte, präsentierte diese noch mit Pauken und Trompeten den „Königsmarsch“ aus der Oper „Le Prophète“ von Ciacomo Meyerbeer (1791 bis 1864). Bravo-Rufe und viel Beifall belohnten die mitreißende Vorstellung der Musikerinnen und Musiker aus Obernai.

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Nach der Pause gehörte die Bühne der Stadthalle der Stadtkapelle Gengenbach und ihrem seit Sommer 2021 verantwortlichen Dirigenten Felix Bauert aus Elgersweier. Sechs Werke unterschiedlicher Stilrichtungen hatte der neue Frontmann mit seiner Mannschaft erarbeitet. Und für das tiefere Verständnis der präsentierten Musikstücke sorgte humorvoll und souverän Jürgen Fuggenthaler.

Einen feierlichen, ja geradezu bombastischen Einstieg schafften die Musikerinnen und Musiker mit „A Festive Opening“ von Viktor Burgstaller (*1993). Das schimmernde Tongeflecht mit dynamisch auftürmenden und im Pianissimo verebbenden Registerwellen, feinem Schlagwerkeinsatz aus der Tiefe, einem edlen Flügelhornsolo von Marisa Burkhardt und einem prächtigen Finale gefiel gleich außerordentlich.

Vor der Ehrung langjähriger Musiker erklang nach zwei munteren Werken das melancholisch und weltverloren wirkende „The Last Letter from Murdoch“ des japanischen Komponisten Masanori Taruya (*1978).

Einsamkeitsmelodien beschreiben die Weltverlorenheit und das elementare Ausgeliefertsein auf hoher See in eindringlich wirkenden Pianissimo-Phrasen. Aus diesen meditativen Tonlinien reißen harte Schlagwerkeinsätze und schrille Klänge von Blech, Holz und Flöten.

Dynamische Anläufe

In wechselnder Folge türmen sich mächtige Tonwellen und verebben wieder. Nach schillernden Klangszenen, dynamisch mächtigen Anläufen und wiederum retardierenden Elementen stoppt das Werk rapide. Nach den Ehrungen, über die das OT separat berichten wird, beschert ein Medley mit  Melodien Udo Lindenbergs ein reizvolles Entdeckungsrätsel und Tobias Müller ein feines Solo am Tenorsaxofon. Ganz bunt und wild wird es dann mit dem finalen Programmstück „80er Kult(Tour)“ von Thiemo Kraas (*1984). Nach dem fetzig mitreißenden Finale bricht lauter Jubel aus.

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