Offenburg
Birnensekt ist in Planung
Thorsten Mühl
24. Oktober 2011
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Der Förderverein Offenburger Streuobst Apfelsaft (FOSA) legte nicht nur seine Erntebilanz vor. Die Verantwortlichen sprachen darüber hinaus unter anderem über ihre Zukunftspläne und -projekte.
Offenburg. Im laufenden Jahr feierte FOSA nicht nur sein zehnjähriges Bestehen. Die Verantwortlichen konnten auch manchen Erfolg verbuchen, mussten sich aber auch auf die eine oder andere Veränderung einstellen. Gemeinsame Bilanz wurde am Donnerstag bei einem Pressetermin gezogen. Als positive Aspekte hob Vorsitzender Gerhard Schröder heraus, dass die aktuelle Apfelernte zwar mengenmäßig durchschnittlich, qualitativ aber überdurchschnittlich ausfiel. Der Öchslegrad lag dabei deutlich über der 50er-Marke. Der Sommer habe genügend Feuchtigkeits- wie Wärmeanteile aufgewiesen. »Die jüngsten vier bis sechs Wochen, ein wahrhaft goldener Herbst, haben es dann herausgerissen«, so Schröder zufrieden. Geschmacklich sei nahezu nicht erkennbar, dass der Saft zwecks Haltbarkeit erhitzt worden sei.
Die Bilanz sei so gut ausgefallen, dass entgegen ersten Überlegungen der Apfelsekt 2011 eine zweite Auflage erfährt. »Das Projekt sollte einmalig sein, doch die Kundenresonanz war so groß, dass wir eigens 900 Kilogramm unserer besten Äpfel der aktuellen Ernte für einen zweiten Apfelsektjahrgang aussortiert haben«, erklärte Schröder. Zur Produktpalette zählt neben dem Apfelsekt und dem naturtrüben Apfelsaft noch der ebenfalls beliebte Apfel-Mango-Saft. Mit Dank sparten die FOSA-Verantwortlichen nicht, zum Beispiel in Richtung des Weltladens »Regenbogen«, speziell Leiterin Christine Junker. Beide Seiten verbindet eine zehnjährige Partnerschaft, über den Weltladen wird etwa das Mango-Püree für den Saft bezogen. »Das Püree beziehen wir von den Philippinen und unterstützen damit den fairen Handel«, erläutert Christine Junker. Ihren Worten zufolge kann die Vollernte eines Mangobaums für zwei Schulkinder ein Jahr das Schulgeld auf den Philippinen finanzieren.
Änderungen haben sich bei FOSA, dem aktuell 31 Mitglieder angehören und der zudem über 15 Lieferanten verfügt, im Vertriebsbereich ergeben. Im September erfolgte die Trennung vom bisherigen Partner, bis auf weiteres versieht der Förderverein den Vertrieb nun eigenständig. Vorsitzender Schröder und Kassierer Stefan Schrempp stehen beispielsweise in Sachen Kundenkontakt und finanzielle Belange an vorderster Front.
Ortenauweite Lösung
»Die jetzige wird keine Dauerlösung sein«, verdeutlicht Gerhard Schröder. Es würden bereits Gespräche geführt, zudem bestehen Ideen für eine größere Lösung. Vorstellbar sei beispielsweise, mit Partnern eine Apfelsaft-Kelterei auf Ortenau-Ebene aufzuziehen. »Dass Branntweinmonopol wird fallen, danach könnte ein ortenauweites Projekt Identität für unsere Region schaffen«, ist Gerhard Schröder überzeugt. Das Ganze sei jedoch nur unter bestimmten Grundbedingungen denkbar, beispielsweise einzig mit Früchten, die garantiert ohne Pflanzenschutzbehandlung gereift sind.
Als weitere interne Projekte sind die Auflage eines Birnensekts vorgesehen, der jedoch noch etwas auf sich warten lassen wird, weil sich 50 in einer Ortenberger Baumschule gepflegte Bratbirnbäume derzeit noch im Wachstum befinden. Je nach Witterung und Baufortschritt soll außerdem neben dem Elgersweierer Baugebiet »Hinter den Gärten« entweder im November/Dezember oder im Frühjahr 2012 eine Streuobstwiese angelegt werden. Die Wiese dient als ökologische Ausgleichsmaßnahme für die Schaffung des Baugebiets.