Bjarne Mädel und Franka Potente trotzten dem Regen
Die Top-Schauspieler Bjarne Mädel, Lars Eidinger, Franka Potente und Alexandra Maria Lara drehen den Kinofilm 25 km/h. In Gengenbach standen sie am Freitag lange im Regen. Sie nahmen es locker.
Seit gut einer Woche war die Gengenbacher Altstadt wegen Dreharbeiten für den Ende 2018 erscheinenden Kinofilm 25 km/h dicht. Es geht um eine Geschichte, dass sich zwei im Schwarzwald geborene Brüder bei der Beerdigung ihres Vaters nach 20 Jahren wiedersehen und beschließen, endlich einen Kindheitstraum zu verwirklichen: Mit dem Mofa durch Deutschland tuckern, vom Schwarzwald bis Timmendorferstrand, mit 25 km/h.
Für das Elternhaus wurde der Huberhof im Fußbach 73 ausgewählt. Doch wie kam das Filmteam gerade darauf? Regisseur Oliver Ziegenbalg aus Stuttgart erklärt es. »Wir hatten bundesweit 50 Location-Scouts unterwegs, die uns Fotos von den Höfen zeigten.« Dieses Haus sei ideal gewesen, zumal unbewohnt.
Unter Absperrung des Geländes rund um Schule und Feuerwehr wurde schon der Leichenschmaus und das Kennenlernen der Brüder gedreht. Die Beisetzung des Vaters folgt filmtechnisch an einer noch nicht benannten Stelle.
Die Dreharbeiten vor dem Gengenbacher Rathaus auf dem Weinfest indes werden nicht auf ein badisches, geschweige denn auf eines der Weinmanufaktur hinweisen, sondern auf eines in der Pfalz. »Weck und Worscht« sowie »Käs und Woi«, war ungewohnt auf den Schildern heimischer Hütten zu lesen.
Für die Dreharbeiten indes waren Hunderte Komparsen für das Weinfestpublikum notwendig, und sie kamen aus der ganzen Region.
Für sie war ein Treffpunkt im Gengenbacher Gemeindehaus St. Marien eingerichtet. Dort harrten sie aus, bis endlich der Regen nachließ.
Unabhängig davon war der Drehtag schon von Donnerstag auf Freitag für die Komparsen lang.
Bernd Krause (54), war von Anfang an dabei und ist begeistert: »Die Schauspieler sind gut drauf, die Verpflegung mit Kassler, Sauerkraut und Pürree war gut.«
Es war vor allem die Kälte, die den Komparsen trotz der Dreharbeiten mit Hochkarätern wie Bjarne Mädel, Lars Eidinger, Franka Potente und Alexandra Maria Lara in die Knochen stieg.
Die Komparsen hatten es zudem nicht so leicht wie gedacht, so auf dem Weinfest sitzend, Wein oder Schorle im Glas. Vielmehr mussten sie »Gewehr bei Fuß« stehen, manche Szene 56-mal (!) drehen. Und in den Gläsern gab es nur Saft.
Trotz der Kälte waren die Komparsen gerne dabei, und einige hatten sich gerüstet, wie zum Beispiel Annette Euler (44) aus Offenburg: »Ich habe ejne Wärmecreme dabei, damit reibe ich mich kräftig ein.«
In vollem Ornat aufmarschiert war die Trachtenkapelle Fußbach: »Wir sind angesprochen worden, aufzutreten«, sagte Rebekka Armbruster, stellvertretende Vorsitzende.
»Ablauf war super«
Doch es war kalt. Dennoch war Gabriele Meier (»Frau Nello«) aus Gengenbach an allen Drehtagen dabei: »Der Ablauf war super. Wir haben zwar viel warten müssen, aber es war toll, wie alle miteinander umgehen«, sagte sie.
Michael Dupke aus Zell-Unterentersbach zeigte sich ebenfalls beeindruckt: »Die Aufnahmen von 18 bis 6 Uhr waren anstrengend, vor allem die vielen Wiederholungen. Aber ich finde es klasse«, sagte er.
Kristina Müller aus Fußbach fror am Freitag genauso wie am Donnerstag: »Aber ich hatte statt vier jetzt sechs Handwärmer dabei«, zog sie eine Konsequenz.
Richtig klasse aber war für alle, dass die Schauspieler und das Team richtig locker waren.
Die Schauspieler selbst hatten ebenfalls nur Lob für Gengenbach. »Die sensationell gute Stimmung im Team wird heute durch den Regen leider etwas getrübt. Wir hoffen jetzt auf genügend Regenpausen, um die Szenen in dieser traumhaften Kulisse von Gengenbach in den Kasten zu kriegen«, sagte Bjarne Mädel am Freitag. Gedreht wurde bis am frühen Samstagmorgen.
Franka Potente war zum ersten Mal in der Gegend, erinnerte sich aber an eine Schwarzwaldpuppe aus der Kindheit. Und Alexandra Maria Lara, gebürtige Freiburgerin, sprach von ihrer besten Freundin aus dem Schwarzwald.
Die Schauspieler Lars Eidinger (»Terror – Ihr Urteil«) und Bjarne Mädel (»Der Tatortreiniger«) drehen für einen Kinofilm ein ungleiches Brüder-Paar.
In »25 km/h« sehen sich Georg (Mädel) und Christian (Eidinger) nach 20 Jahren auf der Beerdigung ihres Vaters wieder.
Der eine ist Tischler und hat den Vater gepflegt, der andere ist Manager, wie Sony Pictures mitteilte.
Nach viel Alkohol beschließen die beiden, eine Deutschland-Tour mit dem Mofa zu machen – und finden zueinander.
Eidinger und Mädel stehen zum ersten Mal gemeinsam vor der Kamera.