Brand in der "Alten Schule" als Szenario in Waltersweier geprobt

Mit Atemschutz ausgestattet gelangten Einsatzkräfte ins Gebäudeinnere der „Alten Schule“ und konnten so Kinder über die Fenster bergen. ©Herbert Gabriel
Mit einem Großeinsatz haben Einsatzabteilungen der Offenburger Feuerwehr am Samstagnachmittag bei einer Übung in der „Alten Schule“ in Waltersweier Menschen gerettet und umgesetzt, was sie sich in vielen Übungsstunden angeeignet haben und an zur Rettung verfügbarer Technik vorhalten. Es war kurz nach 15 Uhr, als die Meldung einging, dass in der „Alten Schule“ gegenüber dem Waltersweierer Rathaus ein Brand ausgebrochen sei und Menschen aus dem Gebäudeinnern um Hilfe riefen.
Höchste Eile war geboten, denn über das Treppenhaus war eine Flucht nicht mehr möglich, im Erdgeschoss waren die von Tagesmüttern betreuten Kinder im Zimmer eingeschlossen, und im Obergeschoss befanden sich etliche Besucher, einer sogar im WC.
Drehleiter aufgebaut
Die Einsatzabteilung West der Freiwilligen Feuerwehr Offenburg war mit zwei Staffellöschfahrzeugen unverzüglich zur Stelle und konnte mit Atemschutz ausgestattete Männer ins Innere schicken, die sich zum Raum mit den Kindern Zutritt verschafften. Derweil baute die hinzugezogene Mannschaft aus Offenburg Mitte die Drehleiter auf, um von der Gebäuderückseite die Personen aus dem Heimatmuseum zu bergen, während mit 120 Metern B-Leitungen und 375 Metern C-Leitungen dem Brand zu Leibe gerückt wurde.
Gleichzeitig bahnten sich die mittlerweile von Abteilungskommandant Jürgen Lindenmeier zur Hilfe gerufenen weiteren Atemschutzträger durch das total verrauchte Treppenhaus ihren Weg ins Obergeschoss, um dort zu den nicht über die Drehleiter Geretteten zu kommen.
Dank der Hilfe auch der unterstützenden Kameraden aus der Einsatzabteilung Nord mit ihrem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug konnten alle 14 Personen unbeschadet ins Freie gelangen und dort versorgt werden. Ein Szenario, das zum Glück nur als Übung inszeniert wurde, aber den vielen interessierten Bürgern zeigte, dass sie sich auf die Feuerwehr verlassen können, ganz gleich ob in einem Tag- oder Nachteinsatz.
„Wie Ihr das gemacht habt, verdient ein Riesenkompliment“, attestierte bei der anschließenden Manöverkritik in der Freihofhalle dann auch Offenburgs Feuerwehrkommandant Nils Schulze den beteiligten 27 Einsatzkräften.
Das große Interesse der Bevölkerung an diesem Samstagnachmittag hätte auch bewiesen, dass die ehrenamtliche Arbeit der Wehr geschätzt wird und man sich gerne bei einer solchen Gelegenheit auch vom hohen Sicherheitsniveau überzeugen wollte.