Bürgerinfo zum Sanierungsgebiet »Bahnhof/Schlachthof«
Die Gebiete rund um den Bahnhof und Schlachthof sollen in den kommenden Jahren neu gestaltet werden. Im Rahmen eines Bürgerabends wurden die Bewohner der Nordweststadt am Dienstag über das Projekt informiert.
Der Verkehr in der Nordweststadt treibt die Anwohner um, und die Schwerpunktpraxis für die Abgabe von Methadon in der Vogesenstraße ist ein Problem. Diese Erkenntnisse nahm am Dienstag Stadtplaner Leon Feuerlein nach einem Bürgerabend im Stadtteil- und Familienzentrum am Mühlbach mit. Thema war das geplante Sanierungsgebiet »Bahnhof/Schlachthof«. Hierzu konnten sich auch die Bürger äußern.
Zunächst umriss Feuerlein, worum es bei dem Vorhaben geht. Dass beim Bahnhof einiges im Argen liegt, ist seit vielen Jahren bekannt. Der rege Durchgangsverkehr staut sich regelmäßig am Zebrastreifen, die Unterführung führt an der Bahnhofshalle vorbei und die Bahnhofsgaststätte steht schon seit Jahren leer. Darüber hinaus gebe es zu wenig Parkmöglichkeiten, und die angrenzenden Baublocks werden auch nicht optimal genutzt.
Handlungsbedarf gibt es auch beim Schlachthof, denn die Einrichtung wird in zwei Jahren aufgegeben, und der nahe Fleisch- und Gastronomie-Service zieht in das Gewerbegebiet »Hoch drei«. Weitgehend ungenutzt ist außerdem die Fläche rund um den früheren Gaskessel. Geplant ist auf dem Areal ein Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft.
Anträge für Förderung
Um für die Entwicklung der Flächen Fördergelder zu erhalten, soll nun für das Gebiet zwischen Bahnhof und Schlachthof ein Sanierungsgebiet ausgewiesen werden. Die Anträge für die Gelder sollen in einem Jahr gestellt werden. Im Laufe von zehn Jahren sollen die Maßnahmen dann verwirklicht werden.
Bis Oktober 2018 stehen Untersuchungen an, die Auskunft geben sollen, wo Handlungsbedarf erforderlich ist. Gleichzeitig wird auch eine gesamtstädtische Verkehrsuntersuchung angestoßen. Mit ins Boot geholt werden sollen auch die Bürger.
Diese nutzten am Dienstag die Gelegenheit, um ihre Meinung kundzutun. Thematisiert wurde hierbei die anstehende Sanierung der Freiburger Straße. Ein Bürger wollte etwa wissen, ob sich diese nicht mit dem Sanierungsgebiet beiße.
Arbeiten sind dringend
So wurde die Befürchtung geäußert, dass die Straße saniert werde und ein paar Jahre später komme ein neues Konzept. Laut Feuerlein könne mit der Straßensanierung nicht mehr lange gewartet werden. Auch sei der Gestaltungsspielraum recht klein. Für einen Kreisverkehr gebe es etwa zu wenig Platz.
Zebrastreifen notwendig
Für den Bereich am Bahnhof wurde die Fortführung der Unterführung zum Busbahnhof angesprochen, die vor einigen Jahren schon diskutiert wurde. Wie Feuerlein erklärte, sei dies jedoch nicht sinnvoll. Der Zebrastreifen sei trotzdem nötig. »Besser ist es, den Verkehr zu reduzieren«, meinte er.
In diesem Zusammenhang wird auch der ZOB geprüft. Durch das neue Buskonzept seien weniger Stellplätze nötig, sodass hier Veränderungen möglich sind.
Großen Raum nahm bei der Diskussion die Schwerpunktpraxis in der Vogesenstraße ein. Viele der Anwesenden klagten über einen Teil der Patienten der Substitutionspraxis, die ihre Spritzen in den Hecken entsorgen, in die Gärten urinieren und die Anwohner anpöbeln würden.
Thema für ein Sanierungsgebiet sei dies zwar nicht, doch laut Feuerlein könne der Planungsprozess die Möglichkeit bieten, sich darüber Gedanken zu machen, etwa über einen neuen Standort der Praxis.