»Bürgermeister & Bert« als Namens-Eselsbrücke
Seit schon mehr als vier Monaten ist der Autor dieser Zeilen als Redakteur in Gengenbach zuständig. Junge, wie die Zeit vergeht!
Und täglich lernt er neue Menschen kennen, manchmal sogar ganz viele gleichzeitig.
Doch mit den Namen ist das so eine Sache. »Hallo«, oder »Schön, Sie zu sehen«, sind nette Grüße. Doch die bringen einen manchmal in Not
»Person bekannt, aber Name vergessen!«, schießt es einem durch den Kopf und man versucht, sich krampfhaft daran zu erinnern. Noch unangehmer wird’s, wenn einem auf die Sprünge geholfen wird, etwa wo man sich zuletzt getroffen hat oder so.
Das Internet ist voller guter Ratschläge, Eselsbrücken zum Beispiel seien ein probates Mittel. Nun, manchmal funktionert das auch.
»Bürgermeister & Bert« wäre so eine. Da kommt jeder gleich auf Erny. Im Gespräch ist es auch egal, dass sich der eigentliche Bert-Kollege Ernie schreibt.
Hauptsache in der Zeitung steht’s richtig.
Doch was ist, wenn es beispielsweise um Wußler oder Wussler geht? Mal ganz abgesehen, wie man diese Namen richtig schreibt: Kernstadt, Reichenbach? Schwaibach? Strohbach?
Und der Vorname? Wie war der doch gleich? Wer jetzt eine Idee für wirksame Eselsbrücken in diesen ganz speziellen Fällen hat, sei in den höchsten Tönen gepriesen!
Da kommen einem schon mal Gedanken, ob man nicht doch zur Gedächtnissteigerung einmal auf den in der Werbung angepriesenen Knopf drückt, um mehr Energie für Körper und Geist zu bekommen.
Obwohl: So richtig helfen mag das in dem Wust der badischen Namen, die häufig alle gleich klingen, wahrscheinlich nicht. Und überhaupt ist es für 1000 Menschen einfacher, sich
einen Namen zu merken, als wenn sich einer 1000 merken muss.
Der Schauspieler Curt Goetz hatte zu Lebzeiten immer eine Lösung, mit der sich aus der Affäre gezogen hat, Humor:
»Drei Dinge kann ich mir nicht merken. Das eine sind Namen, das andere Zahlen, und das dritte habe ich vergessen. Darf ich Sie noch einmal nach Ihrem Namen fragen?«, rettete er sich immer aus der unangenehmen Situation.
Doch es gibt auch Menschen, die die Not des Redakteurs verstehen: »Ich kann mir auch nicht alle Namen merken. Ich muss auch oft nachdenken«, bekennt eine Geschäftsfrau in der Innenstadt: »Aber ich weiß immer, was jeder Kunde will.«
So gesehen ist letztlich der Name wurst, solange die richtige Wurst in der Tüte ist. Über alles andere lässt sich reden. Mit Nachsicht und Humor.
Oder sich nochmal kurz vorstellen. »Ich bin’s, der Wussler Franz« zum Beispiel.