BUND-Ortsgruppe setzt sich seit 30 Jahren für die Natur ein
Seit drei Jahrzehnten setzt sich die Offenburger BUND-Ortsgruppe für den Schutz der Natur ein. Aus diesem Anlass zeigt eine Infotafel in Fessenbach, was die Gruppe bereits alles geleistet hat.
Die Offenburger Ortsgruppe des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) wurde vor drei Jahrzehnten gegründet. Ein besonderer Anlass, der vergangenen Samstag gewürdigt wurde. In Fessenbach-Albersbach (Bereich „Moosmatt“) weihten Vorstandsmitglieder der Ortsgruppe, Fessenbachs Ortsvorsteher Paul Litterst sowie Vertreter des BUND-Landes- und Kreisverbands eine spezielle Infotafel ein.
Erfolgreiche Maßnahmen
Die Infotafel gibt einen Überblick der in den vergangenen Jahrzehnten im Bereich der Gewanne „Albersbacher Matt“ und „Moosmatt“erfolgreich vorgenommenen Naturschutzmaßnahmen. Norbert Litterst, Gründungsmitglied der Ortsgruppe und seit rund 25 Jahren Vorsitzender, erinnerte gemeinsam mit Rechner Michael Biundo insbesondere an die in den 1990er-Jahren begonnene Neophyten-Bekämpfung. Neophyten sind nicht-heimische Pflanzen, vor allem das Indische Springkraut trat in Erscheinung. „In fast 30 Jahren waren wir bei dessen Bekämpfung recht erfolgreich“, sagte Litterst. Heute seien nur noch fünf bis zehn Prozent des einstigen Krautbestands vorhanden.
2002 wurde an der „Moosmatt“ eine 60 Ar große, aus Wiesen- und Waldbestand bestehende Fläche von der Schulstiftung Baden-Württemberg gepachtet. Bei dem Areal handelt es sich um eine FFH-Fläche, auf der Apfelbäume gepflanzt wurden. Deren Früchte werden in guter Zusammenarbeit dem Streuobst-Anbau geliefert, der Erlös fließt wiederum der Pachtfinanzierung zu. Die Feuchtwiese wird einmal jährlich gemäht. Das Mähgut im Randbereich aufgehäuft dient so Tieren als Unterschlupfmöglichkeit. Durch das Mähen wird die Fläche offen gehalten, ein Wildbienenstand rundet die Maßnahmen zum Schutz der Natur ab.
Und auch an 2017 erinnerte Vorsitzender Litterst. Seinerzeit verlief der mittlere Abschnitt des Sahlesbach mittels Granitstein-Einfassungen gerade, was aus Sicht der Naturschützer eine optimierbare Situation war. Zwei Grundstücke wurden in der Folgezeit angekauft, der Bachverlauf renaturiert und wieder gewunden gestaltet. Heute blicke man auf drei Jahrzehnte zufrieden zurück, da die Bedeutung des Naturschutzes im kollektiven Bewusstsein eher zu- als abnehme.
Unermüdliches Engagement
Ortsvorsteher Paul Litterst würdigte das seit Jahren unermüdliche Engagement der BUND-Ortsgruppe. Die Effekte der Arbeit seien alleine schon beim Springkraut deutlich sichtbar. „Und wie gerade die Wiese ohne Ihr Engagement aussehen würde, kann man sich vorstellen“, so Litterst. Petra Rumpel, Geschäftsführerin des BUND-Kreisverbands Ortenau, würdigte vor allem die gute Aufgabenverteilung zwischen Kreis- und Ortsebene. Die Ortsgruppen kümmerten sich um die praktische Naturschutz-, der Kreisverband um Bildungsarbeit. „Das ist eine Aufgabenteilung, die sich wunderbar ergänzt. Ich gratuliere zu 30 erfolgreichen Jahren“, würdigte Rumpel.