Teppichpistole soll innere Schönheit wecken

Bunte Werke: Nachwuchskünstler präsentieren sich im Hotel Union

Von Natali Bergen
Lesezeit 4 Minuten
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10. December 2024
Leah Stefan, Katja Foos und Kim Schöllmann (von links) haben bei der Vernissage ihre Werke vorgestellt. 

Leah Stefan, Katja Foos und Kim Schöllmann (von links) haben bei der Vernissage ihre Werke vorgestellt.  ©Andreas Wenck

Im Hotel Union hat die Ausstellung "One night stand to stand" eröffnet. Drei junge Künstlerinnen, darunter die Offenburgerin Kim Schöllmann, präsentieren bunte, moderne und kreative Werke.

Hotels stehen für ein Kommen und Gehen, doch die Ausstellung „One night stand to stand“ im Hotel Union fordert das Gegenteil: Zeit nehmen, eintauchen. „Kunst soll erlebt werden, nicht ‚erliked‘“, betonte Katrin Strumbel in ihrer Eröffnungsrede, „als klares Zeichen gegen den Social-Media-Trend, der oft nur an der Oberfläche kratzt.“ Die Werke der drei jungen Künstlerinnen Leah Stefan, Katja Foos und Kim Schöllmann erinnern daran, dass Liken, Teilen und Verlinken uns oft davon abhalten, wirklich präsent zu sein – sei es in der Kunst oder im Leben.

Farbenexplosiv

Die Offenburger Künstlerin Kim Schöllmann bringt viel Farbe in die Ausstellung. Mit einem Hintergrund im Modedesign nutzt sie ihre kreative Energie, um textile Kunstwerke zu schaffen, die weit über das Traditionelle hinausgehen. Ihre farbenexplosiven Wandteppiche, gefertigt mit modernen Teppichpistolen, stehen im Zentrum ihrer Arbeiten – ebenso wie ihre Botschaft, die Schönheit im Inneren zu entdecken.

Eines der Hauptwerke „Spieglein, Spieglein an der Wand“ besteht aus drei abstrakten Elementen, die nicht nur durch leuchtende Farben, sondern auch durch ihre tiefere Bedeutung beeindrucken. Statt tatsächlich einen Spiegel zu verwenden, der oft die kleinen Makel des Alltags betont, hat Kim Schöllmann farbenfrohe Teppichmotive geschaffen, die dazu einladen, sich selbst positiv zu betrachten.

Dem Selbst zulächeln

„Es geht darum, den grauen Rahmen des Alltags hinter sich zu lassen und dem bunten inneren Selbst zuzulächeln“, erklärt sie. Und ihre Werke reichen über die Wand hinaus und knüpfen an die Modewelt an: Taschen und eine Weste gehören zu ihrer kreativen Vielseitigkeit, ebenso wie das selbst entworfene Top, das sie an diesem Abend trägt. Tatsächlich plant sie für die Zukunft, in der Modewelt durchzustarten, ohne dabei ihre künstlerische Freiheit aufzugeben. Hierfür griff sie kürzlich mutig nach den Sternen und gab ihre Arbeiten direkt in der Pariser Modewelt ab. Die farbenfrohen Werke und ihre positive Botschaft stehen ihr bei der Verwirklichung ihres Traums ganz sicher nicht im Weg.

Mit einer beeindruckenden Leichtigkeit zog auch Künstlerin Katja Foos die Besucher in ihren Bann. Die gebürtige Ulmerin feierte zeitgleich mit der Vernissage die Premiere ihrer Fine-Art-Editionen. Ihre Werke sind eine visuelle Reise durch Emotionen, die sie mit der Präzision und Eleganz einer Modeillustratorin gestaltet. Mit ihrem Faible für chinesische Tusche in Schwarz oder Weiß schafft sie eine Verbindung zwischen Tradition und moderner Ausdruckskraft und erweckt scheinbar mühelos mit wenigen Strichen ihre Figuren zum Leben. Deutlich wurde ihre Prämisse „Jeder soll seinen eigenen Platz in der Kunst finden, und die Kunst liegt definitiv im Auge des Betrachters“ bei ihrem Werk „Kiss me“.

Kreativität und Erinnerungen

Die dritte Künstlerin des Abends, Leah Stephan aus Wiesbaden, führt die Besucher durch eine Welt der Erinnerungen, Emotionen und Orte, die sie als „Zuhause“ empfindet. Mit ihren Arbeiten bewegt sich die Kommunikationsdesign-Studentin an der Schnittstelle zwischen Fotografie und Malerei, stets in ihrer bevorzugten Technik: Mixed Media. In ihrem Hauptwerk „Zuhause“ kombiniert Leah Stephan Acrylfarben, Buntstifte, Kreide und Textilgarn zu einer Collage aus Formen, Farben und Strukturen. Dieses Werk ist nicht nur ein Ausdruck ihrer Kreativität, sondern auch eine tief emotionale Auseinandersetzung mit dem Gefühl des Ankommens sowie der Verbindung zu Erinnerungen.

Mit „One night stand to stand“ hat das Hotel Union erneut bewiesen, dass es nicht nur ein Ort für Reisende, sondern auch für kulturellen Austausch und Inspiration ist. Die drei Künstlerinnen sind sich einig: Ein gelungener Abend, der zeigt: Kunst kann bleiben – wenn wir uns darauf einlassen.

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